The Divide

(„The Divide“ directed by Xavier Gens, 2011)

Atombomben regnen vom Himmel, Gebäude stürzen ein und Menschen rennen in Panik auseinander. New York ist dem Untergang geweiht und die Massen drängen Richtung Bunkeranlagen oder vermeintlich sichereren Kellerräumen. Eine Gruppe von Kollegen nimmt den direkten Weg unter ihr Bürogebäude. Dort wartet schon Hausmeister Mickey (Michael Biehn) und outet sich als Survival-Experte.  Als die Vorräte nach mehreren Tagen knapp zu werden scheinen, machen sich langsam psychische Labilitäten unter den Gemütern breit und die Gewaltbereitschaft untereinander steigt. Vor allem die beiden gestörten Brüder Bobby und Josh (Michael Eklund, Milo Ventimigla) haben ihre Triebe nicht mehr unter Kontrolle und überspannen den Bogen maßlos.

Immer wenn ein Film nur eine oder sehr wenige Locations bietet, bin ich skeptisch ob der Regisseur so überzeugende Arbeit leisten kann, dass keine Langeweile aufzukommen droht. Xavier Gens hat in diesem Film keine schlechten Ideen, aber die Dialoge sind trotz oder gerade wegen der mittelmäßigen Darsteller noch unerträglicher als diese es ohnehin schon wären. Wenigstens Michael Biehn macht spielt seine Veteranen Rolle ganz ordentlich und bringt ein klein wenig Sarkasmus und Witz in die Runde.

Die Klaustrophobie der schmalen Bunkergänge kommt nur selten bis zum Zuschauer durch, aber Ekel und stellenweise Spannung werden gekonnt übertragen. Vor allem da The Divide gegen Ende nur noch sehr wenig mit der eigentlichen Atomkatastrophe zu tun hat und eher darauf abzielt den Betrachter zu verstören und zu schockieren. Vergewaltigung, Mord, Folter und Psychospielchen dominieren die stickige Atmosphäre und steigern sich in eine unverständliche Spitze aus Brutalität und Wahnsinn. Sobald der Abspann flimmert, ist man auf jeden Fall erst einmal froh, dass es vorbei ist. Zwar weiß man nicht genau ob man sich über das allgemeine Ende des Films freut, oder einfach über die Erholungspause nach dem ganzen grausamen Spektakel.

The Divide ist seit 11. Mai auf Blu Ray und DVD erhältlich



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Hintergrundinformationen bekommt man keine. Hausmeister Mickey vermutet lediglich, dass die Taliban hinter dem ganzen stecken und Vergeltung damit verüben wollten. Da sich der Film nach der Hälfte aber ohnehin von seiner, von mir erwarteten, Storyline löst, spielt auch diese anscheinende Nichtigkeit überhaupt keine Rolle mehr und man beißt sich durch einen relativ plumpen Thriller mit keiner Spur von Leichtigkeit.
5
von 10