Die rabenschwarze Nacht

Die rabenschwarze Nacht

(„Fright Night” directed by Tom Holland, 1985)

Charly Brewster (William Ragsdale) und seine Freundin Amy (Amanda Bearse) liegen eng umschlungen auf dem Fußboden neben dem Bett, im Hintergrund läuft die Fernsehgruselshow „Peter Vincents Fright Night Show“. Als Amy sich zum wiederholten Male querstellt, mit Charly auch nach einjähriger Beziehung (sweet 80s :P) in die Kiste zu hüpfen, steht der junge Mann verärgert vom Fußboden auf und beobachtet aus dem Fenster, wie zwei Männer mitten in der Nacht einen Sarg zum Nachbarhaus transportieren. Amy, die sich plötzlich umentschieden hat und „oben ohne“ auf ihren Freund wartet, glaubt ihm kein Wort, bis sie schließlich, erbost über die nicht Beachtung, dass Haus verlässt.

Seltsamerweise, versterben auf mysteriöse Art unzählige Leute, seit die neuen Nachbarn eingezogen sind. Charly knüpft sogleich den richtigen Verdacht und verständigt die Polizei. Als er dem Polizisten weiß machen will, es handle sich bei Jerry Dandridge (Chris Sarandon) um einen Vampir, reagiert dieser verständnislos und erbost.

In der Nacht darauf sucht der Vampir Charly und seine Mutter heim, um sich für den Verrat zu revanchieren. Es misslingt ihm nur knapp, den Jungen zu töten. Als Charly seine Freundin Amy von der Wahrheit überzeugen will, engagiert diese kurzerhand den betrügerischen Möchtegern Vampirjäger Peter Vincent (Roddy McDowall). Zusammen mit dem informierten Mr. Dandridge inszenieren sie eine kleine Vorstellung, um Charly von seinem Wahn abzubringen. Als durch einen Zwischenfall auch Peter Vincent von der Leibhaftigkeit des Vampirs überzeugt ist, beginnt nach einigen Anläufen, die unorganisierte Jagd auf den Spitzzahn und seine Lakaien…

Einfach nur krank 😀

Nach den ersten Minuten hatte ich doch tatsächlich das Bedürfnis diesen Klamauk zu beenden. Ich bin mal wieder froh es nicht getan zu haben. Zwar war es wirklich schwer, sich nach langer Abstinenz von Klassikern wieder an die Qualität und die, für damalige Zeiten, großartigen, für heutige Verhältnisse eigentlich lachhaften Effekte zu gewöhnen, aber als nach den ersten Schmunzlern, die richtige Sichtweise wieder hergestellt war, konnte sich der Film nach und nach in das richtige Licht rücken und mich erstaunlicherweise überzeugen!

Gut, die Dialoge sind nicht sagenhaft und abgesehen von dem wirklich miesen Vampir (Chris Sarandon), im Sinne der Boshaftigkeit und seiner überzeugenden Darbietung, sowie Mr. McDowalls interessanter Spielweise, konnten auch die Schauspieler sich nicht wirklich sehen lassen.

Aber was soll’s? Der Film schafft es den Zuschauer zu unterhalten, bietet merkwürdige Effekte und grandiose Masken. Die Art der Story ist bis zum heutigen Tage ja noch bekannt, vielleicht sogar heute mehr denn je, doch in Fright Night so irre präsentiert und gespickt mit jeglichen Vampirklischees, dass es schon wieder richtig Freude macht zuzuschauen. Hier wird auf überflüssige Neueinfälle, sowie komplizierten, technischen Schnickschnack verzichtet und so erlaubt der Film dem Zuschauer eine gewisse Entspannung, ohne den heutzutage üblichen, unvorhersehbaren Blödsinn und gewährt außerdem eine geistige Anfeuerung im Sinne von „Nicht das Kreuz, nimm doch den Pfahl, du Narr!

Nicht zu vergessen auch die absolut stimmige musikalische Untermalung, unter anderem mit eingängigen Stücken wie: Give it up von Evelyn King, absolut lässig! Fright Night ist zwar keine Komödie im eigentlichen Sinne, denn laute Lacher bleiben hier im Keller, doch ein stellenweise breites Grinsen und meine obigen, restlichen Ausführungen machen ihn für mich zum Klassiker!

PS: Herzlichen Dank an Inspector Santini, der mir diesen Film empfohlen hat und mich der Sache auf den Grund gehen ließ!



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