The Good the Bad the Weird

The Good, The Bad, The Weird

(„Joheunnom nabbeunnom isanghannom“ directed by  Jee-woon Kim, 2008)

Nicht nur der Titel weist eindeutig auf Sergio Leones Geniestreich The Good, The Bad & The Ugly hin sondern auch inhaltlich lehnt sich der Koreaner Jee-woon Kim an diesen Meilenstein der Filmgeschichte an. Wenn man so will ist The Good The Bad The Weird quasi das Asia-Remake des bekannten Spaghetti-Western und wartet mit einer wahnsinnigen Farbenpracht und einer ordentlichen Ladung – für uns Europäern – schräger Ideen auf.

Genau wie im italienischen Vorbild sind es drei Protagonisten die hinter einem Schatz her sind auch wenn sich im Laufe der Story noch weitere Parteien dafür interessieren werden. Alles was der Gauner Yoon Tae-goo /The Weird (Kang-ho Song) hat ist eine (Schatz)karte die er einem hohen japanischen Banker bei einen spektakulären Zugüberfall abgeluchst hat Er kommt damit dem Bösen, Park Chang-yi  (Byung-hun Lee), zuvor der nur Sekunden später im Wagon der Japaner ankommt und ein Blutbad vorfindet. Um das Dreieck zu komplettieren gesellt sich schlussendlich auch noch Park Do-won/The Good (Woo-sung Jung) dazu, ein Kopfgeldjäger der es vor allem auf Park Chang-yi abgesehen hat.

Es folgt eine Aneinanderreihung von Actionszenen die mir teilweise zu schnell und hektisch geschnitten wurden. Nichts desto trotz setzt der Regisseur sein gut balanciertes Trio gekonnt Szene. Ihre Auftritte, allen voran der geniale Kang-ho Song, sind stets ein Vergnügen und ein wahrer Augenschmaus, was nicht zuletzt an den gelungenen Kostüme liegt. Die Ästhetik ist zweifelsohne hervorragend und wird durch den tollen und energischen Sound abgerundet. Ji-woon Kim tobt sich hier ungezügelt aus und so verwundert es auch nicht dass im bunten Gewusel neben Cowboyhüten auch schwarze Designeranzüge, Äxte und nordisch anmutenden Riesen-Hämmer, deutsche Wehrmacht-Helme oder Fliegerbrillen, neue und alte Motorräder, japanische Artillerie oder Mauser-Pistolen zum Einsatz kommen. Der Plot ist dabei eher Nebensache was aber nicht weiter stört wenn man sich von vornherein diesbezüglich nicht allzu viel erwartet. Ich persönlich hatte ehrlich gesagt auf mehr gehofft, der Trailer hat mich wohl zu sehr voreingenommen. Dennoch will ich niemanden abschrecken, denn The Good The Bad The Weird ist Lichtjahre davon entfernt ein langweiliger und platter Hollywood-Actioner zu sein und beweist dass Asia-Western durchaus kein Paradoxon ist 😉

Die insgesamt 130 Minuten Spielzeit füllen einen unterhaltsamen Abend, tatsächlich überragend fand ich summa summarum aber nur die Optik und den bombastischen Sound der damit droht das heimische Wohnzimmer abzureißen. Gesichtet wurde die Blu Ray-Disc (UK Import) die der DVD aufgrund der genannten Gründe auf jeden Fall vorzuziehen ist. Am 29. Jänner wird übrigens das deutsche Release erscheinen, falls jemand auf die Synchronisation warten möchte.



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