A History Of Violence

A History Of Violence

(„A History of Violence“ directed by David Cronenberg, 2005)

Familienvater Tom Stall (Viggo Mortensen) lebt den Amerikanischen Traum. Mit seiner schönen Frau Edie Stall (Maria Bello), sowie seinen beiden Kindern Jack (Ashton Holmes) und Sarah (Heidi Hayes) bewohnt er ein idyllisch gelegenes Haus auf dem Land. Tom, in dem kleinen Dorf bestens bekannt, ist Besitzer eines kleinen Sit-In Restaurants. Eines Tages wird der Frieden gestört, das Restaurant wird von zwei Kleinkriminellen, Leland Jones (Stephen McHattie), William „Billy“ Orser (Greg Bryk) überfallen, die beiden bedrohen nicht nur Toms, sondern auch das Leben seiner Angestellten. In einer scheinbaren Affektreaktion entwaffnet Tom Leland. Daraufhin gelingt es ihm die beiden Eindringlinge zu erschießen. Tags darauf, wird Stall in allen Medien als Held tituliert, in einem Interview bezeichnet er sein Überleben als pures Glück. Sein Bistro ist von diesem Zeitpunkt an so gut besucht wie nie zuvor, alles scheint wieder in bester Ordnung, bis drei finstere Gestalten in seinem Geschäft auftauchen, die durch seine plötzliche Berühmtheit in den Medien (wieder) auf ihn aufmerksam geworden sind. Ihr Anführer scheint Tom unter dem Namen Joey zu kennen. Tom selbst streitet jedoch ab den Fremden Carl Fogarty (Ed Harris) zu kennen und bittet diesen sogleich sein Lokal zu verlassen. Als die Lage sich zuspitzt, die drei Männer verfolgen Tom sogar bis zu seinem Haus, lauern seiner Frau Edie im Einkaufszentrum auf und entführen kurzfristig den jugendlichen Jack Stall, stellt Tom ein weiteres Mal sein angebliches „Glück“ zur Schau, indem er die Übeltäter brutal zur Strecke bringt. Seine Familie ahnt, dass ihnen ihr liebender Vater bzw. Ehemann nicht alles aus seinem vorehelichen Leben gebeichtet, oder ihnen Unwahrheiten aufgetischt hat. Tom Stall, also eigentlich Joey Cusack, hat sich so sehr an sein neues harmonisches Familienglück gewöhnt, dass er alles dafür geben will dieses wieder herzustellen. So reist er kurzerhand nach Philadelphia, wo er seinen Bruder Richie Cusack (William Hurt), einen reichen Verbrecher und der Quelle seines ganzen Übels, aufsucht um diesen zur Rede zu stellen. Richie erklärt seinem Bruder die Situation, durch den Mord an Carl Fogarty wurde ihm die Chance auf das Dasein als Oberhaupt der Verbrecherorganisation, für die er arbeitet, genommen. Richie gibt seinen Männern den Befehl Tom zu töten, dieser kann sich abermals durch sein stark vorhandenes „Glück“ selbst retten und schließlich dem Leben seines Bruders ein Ende setzen, gefolgt von den Worten „Jesus, Richie“. Tom kehrt, von seinem schlechten Gewissen geplagt, zu seiner Familie zurück.
Die „Geschichte der Gewalt“ basiert auf einer Graphic Novel von John Wagner und Vince Locke, wurde 1997 von einer DC Comics-Abteilung veröffentlicht.
David Cronenberg inszeniert hier, wirklich kurzweilig in nur 90 Minuten, den gnadenlosen Einbruch einer Familienidylle. Die Schauspieler sind überzeugend, Viggo Mortensen und Maria Bello scheinen als Ehepaar auf die Welt gekommen zu sein. Sohn Jack durchläuft sichtbar die gleiche Entwicklung wie sein Vater, der quasi gezwungen wird Gewalt anzuwenden um seinen Frieden zu erlangen, hier entsteht somit eine interessante Vater-Sohn Dualität. Wer Viggo Mortensen zuletzt bei „Herr der Ringe“ als Thronerbe Aragorn bestaunt hat, dürfte sich hier ziemlich wundern, nicht nur sein Aussehen, auch die Rolle des Tom Stall weisen völlig neue Qualitäten Mortensens auf. Ich bin wirklich begeistert, gerade da der Film sowohl von der tatsächlichen Laufzeit her, wie auch der erlebten Zeit schön kurzweilig, flüssig ablaufen. Die Gewalt wird in „A History Of Violence“ nicht übermäßig, sondern in genau dem richtigen Maße präsentiert. Zur Abwechslung spielen sogar Handlungstechnisch, oder wenigstens für die bessere Beleuchtung der zwischenmenschlichen Beziehung des Ehepaares, die Sexszenen eine tragendere Rolle. Ed Harris spielt seine Rolle solide, kann auch als böser Bube ganz gut überzeugen, aber ohne Tiefgang. William Hurt hingegen, der ebenfalls einen eher kurzen Auftritt hat, überzeugt auf ganzer Linie, spielt einfach grandios und wurde für die Leistung zu Recht als bester Nebendarsteller nominiert und später ausgezeichnet.
Fazit: Ein wirklich guter Streifen, mit überwiegend tollen Schauspielern. Spannend, bewegend, gnadenlos. 5 von 6 Sternen, sollte man unbedingt gesehen haben! TOP!



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