Lost Highway

Lost Highway

Kritik

„Lost Highway“
„Lost Highway“ // Deutschland-Start: 10. April 1997 (Kino) // 6. Dezember 2018 (DVD/Blu-ray)

Es ist verdammt schwierig, einen Film von David Lynch wiederzugeben, ohne dabei irgend etwas Wichtiges zu vergessen oder auch nur den Inhalt für einen Nichtkenner halbwegs logisch und interessant darzustellen. Wie in vielen seiner Streifen verschwimmen auch hier wieder mal die Grenzen zwischen Realität, Halluzination und Traum.

Der außergewöhnliche Musiker Fred Madison (Bill Pullman) und seine Frau Renee (Patricia Arquette) führen ein ziemlich wohlhabendes Leben. und verbringen viel Zeit in Clubs und auf Partys Der begnadete Saxophon-Spieler ist jedoch äußerst eifersüchtig und vermutet, dass seine Frau eine Affäre mit einem anderen Mann hat. Eines Morgens finden sie bei ihrer Post einen Umschlag, in dem sich eine Videokassette befindet. Als sie sich das Band ansehen, wissen sie anfangs nichts damit anzufangen. Es ist eine Aufnahme ihres Hauses die aber nach wenigen Sekunden abbricht. Am nächsten Tag entdecken sie ein weiteres Kuvert. Wiederum enthält der Brief ein Videotape und diesmal zeigt es ein wenig mehr: Innenaufnahmen vom Schlafzimmer. Das beunruhigt natürlich das Ehepaar und deshalb wird sofort die Polizei eingeschaltet. Als dann ein paar Tage später plötzlich Renee tot aufgefunden wird, steht Fred unter Verdacht. Ihm wird der Prozess gemacht und er wird schuldig gesprochen. Das Urteil: Tod durch den elektrischen Stuhl. Als er sich im Todestrakt befindet, finden dort aber seltsame Dinge statt und als die Morgen-Wache eines Tages seine Zelle begutachten möchte, findet sie dort einen jungen Mann, der sich Pete Dayton (Balthazar Getty) nennt und an Stelle von Fred im Gefängnis sitzt. Der verwirrte Zuschauer betrachtet von nun an Pete Daytons Alltag, der Automechaniker ist und eines Tages die Bekanntschaft von Ed (Louis Eppolito) einen älteren Herren macht. Irgendwie scheint es von hier an Parallelen mit Fred dem Musiker zu geben. Was haben die beiden also gemeinsam und vor allem, warum gleicht die blonde Alice so sehr der verstorbenen Renee?

Ich würde lügen wenn ich behaupten würde den Film in seine Gänze verstanden zu haben. Im Gegensatz zu Mulholland Drive – der übrigens sehr ähnlich aufgebaut ist und interessante Parallelen aufweist – tappte ich hier mehr oder weniger die gesamten 135 Minuten Laufzeit im Dunkeln. Die Musik von Angelo Badalamenti ist äußerst passend und gibt den verstörenden Bildern noch mehr Effekt. Der Soundtrack kommt bspw. mit Kalibern wie David Bowie, Lou Reed, Nine Inch Nails, Smashing Pumpkins, Marilyn Manson oder etwa Rammstein daher. Lynch’s offensichtliche Liebe fürs Mysteriöse und Verstörte bringt seine Fans jedes mal zum applaudieren. Ob es nun fiktive Charaktere oder sogar real existierende sind, eines haben alle gemeinsam: Sie beleuchten das Menschsein auf eine ganz andere Art und Weise als gewohnte Werke und beschränken sich oft darauf, unsere perverse Seite offen und ohne jegliche Rücksicht auf Kontroversen zu zeigen.

Auf jeden Fall ein Film den ich in meiner Sammlung nicht mehr missen möchte, so wie jeder Streich von Lynch den ich bisher sehen durfte.

Credits

OT: „Lost Highway“
Land: USA, Frankreich
Jahr: 1997
Regie: David Lynch
Drehbuch: David Lynch, Barry Gifford
Musik: Angelo Badalamenti
Kamera: Peter Deming
Besetzung: Bill Pullman, Patricia Arquette, Balthazar Getty, Angelo Badalamenti

Trailer

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