Coffee And Cigarettes
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Coffee and Cigarettes

Kritik

Coffee And Cigarettes
„Coffee and Cigarettes“ // Deutschland-Start: 19. August 2004 (Kino)

Wow! Was für ein wunderbarer und im Endeffekt so simpler Film von Jim Jarmusch. Er ist komplett in Schwarz-Weiß gedreht und seine Produktion dauerte fast 17 Jahre. Unfassbar aber wahr, denn die verschiedenen Szenen im Film wurden seit 1987 aufgenommen und nach und nach zusammengeflickt zu einem Film.

Einen richtigen Plot gibt es dabei nicht, sondern der Film besteht aus aufeinanderfolgenden Szenen mit verschiedenen Schauspielern und Musikern, die sich im Film selbst spielen. Die Szenen haben jedoch allesamt eines gemeinsam: Kaffee und Zigaretten, von daher auch der Filmtitel. Der Film wartet mit einem riesigen Aufgebot an Stars und Berühmtheiten auf. So startet Coffee & Cigarettes mit einem wunderbar witzigen Dialog zwischen Roberto Benigni und Steven Wright. Danach folgt die Szene der Zwillinge Joie Lee und Cinqué Lee, die von einem schrägen und urkomischen Steve Buscemi als Bedienung vollgequatscht werden. Die nächsten sind niemand geringeres als Iggy Pop und Tom Waits, die sich einen wunderbaren Dialog übers Rauchen liefern. Ganz, ganz große Klasse!

Joseph Rigano, Vinny Vella und Vinny Vella Jr. setzen aber danach noch einen drauf (ich liebe einfach die Stimme von Rigano). Die wunderbare Renee French spielt eine ziemliches triste, aber nichtsdestotrotz sehr interessante Szene, bei der sie von einem lästigen E.J. Rodriguez mit Kaffee bedient wird. Der für mich seltsamste Part ist mit Alex Descans und Isaach De Bankolé besetzt, doch ist dieser Part schnell vergessen dank Cate Blanchetts wunderbarer Doppeldarstellung ihrer selbst und ihrer Cousine Shelly. Einer der für mich gelungensten Szenen ist die darauf folgende mit Jack und Meg White. Die beiden White Stripes-Musiker und Geschwister, haben mich auf eine für nie möglich gehaltene Art und Weise köstlich amüsiert.

Doch hat der Zuschauer keine Zeit zum Verschnaufen, denn Alfred Molina und Steve Coogan bilden das nächste Duo, das zum Schreien komisch ist. Damit jedoch nicht genug, denn es kommt GZA und RZA vom Wu Tang-Clan, die gemeinsam mit Bill Murray eine geniale Szene spielen. William Rice und Taylor Mead bilden die gelungene Schlussszene dieses wirklich seltsamen aber grandiosen Films.

Wer sich eine tolle Story erwartet, wird hier allerdings enttäuscht werden. Wer jedoch eine wunderbare, ca. 90 Minuten lange Unterhaltung sucht, die mit guten Schauspielern und Musikern besetzt ist und einen niveauvollen Inhalt bietet, der wird hier mehr als fündig. Jim Jarmusch versteht es wunderbar, den Charakter menschlicher Wesen auszuleuchten und die Schauspieler leisten allesamt grandiose Arbeit, diese auf der Leinwand umzusetzen. Den Film gibt es übrigens nicht mit deutscher Synchronisierung, was aber egal ist da er dadurch sowieso an Klasse verlieren würde.

Credits

OT: „Coffee & Cigarettes“
Land: USA
Jahr: 2003
Regie: Jim Jarmusch
Drehbuch: Jim Jarmusch
Kamera: Frederick Elmes, Ellen Kuras, Robby Müller, Tom Dicillo
Besetzung: Alfred Molina, Bill Murray, GZA, Iggy Pop, Isaach De Bankolé, Jack White, Meg White, Roberto Benigni, RZA, Steve Buscemi, Steven Wright, Tom Waits

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von 10