Hass

Hass

Kritik

„Hass – La Haine“ // Deutschland-Start: 26. Oktober 1995 (Kino)

Dieser wunderbare französische Film von Matthieu Kassovitz spiegelt die Misstände in den Pariser Vorstädten wieder. Man bedenke, dass dieser Film mehr als 10 Jahre vor den aktuellen Ausschreitungen in Frankreich gedreht wurde. Er erzählt die tragische Geschichte von drei jungen Männern: Vinz (Vincent Cassel), Hubert (Hubert Koundè) und Saïd (Saïd Taghmaoui). Die drei Jugendlichen haben keine gute schulische Ausbildung bzw. besuchen sie gar nicht und haben auch keine Arbeit. Sie leben in den Pariser Vorstädten, in denen Brutalität und Kriminalität an der Tagesordnung stehen. Vinz ist davon besessen, mit seiner neuen Knarre einen Polizisten umzulegen, aus Rache für ihren Freund Abdel (Abdel Ahmed Ghili), der von der Polizei bei einem Riot verhaftet wurde. Hubert ist der Vernünftige und versucht ständig Vinz zu besänftigen. Saïd ist ein Hitzkopf mit einer großen Klappe, der die beiden immerzu begleitet.

In nur 96 Minuten Laufzeit schafft es Kassovitz einen wunderbaren Film zu drehen der so realistisch und authentisch ist, dass einem bei den aktuellen Unruhen in Frankreich schon der Gedanke durch den Kopf geht: Was wurde in den mehr als 10 Jahren gemacht? Der Film scheint eine Art Vision der heutigen Zeit zu sein, ist also extrem aktuell. Dabei lässt er den Zuschauer tief in die Herzen der französischen Jugendlichen gucken. Das Ganze wird beschallt durch französischen Hip-Hop und stilisiert durch die Schwarz/Weiß-Aufnahmen, das dem Film sehr gut tut. Nennenswert ist auch noch der Gast-Auftritt von Philippe Nahon (Menschenfeind, Irreversible) als Polizeichef der nicht in den Credits genannt wird und Kassovitz‘ Auftritt als Skinhead.

Credits

OT: „La Haine“
Land: Frankreich
Jahr: 1995
Regie: Matthieu Kassovitz
Darsteller: Matthieu Kassovitz
Musik: Assassin
Kamera: Pierre Aïm
BesetzungVincent Cassel, Hubert Koundè, Saïd Taghmaoui



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