
Im Gegensatz zu vielen anderen Steinzeitmenschen haben die Croods die diversen Naturkatastrophen überlebt. Das haben sie Oberhaupt Grug zu verdanken, der eine ganze Reihe von Regeln aufgestellt hat, die das Überleben der Familie sichern sollen. Zu diesen gehört auch, die Höhle nur tagsüber zu verlassen, um auf Nahrungssuche zu gehen, und das Zuhause ansonsten sicher mit einem Stein zu verschließen. Doch auf eine Eventualität war auch er nicht vorbereitet: dass die Höhle selbst zerstört werden könnte. Und eben das geschieht, als ein Erdbeben die Gegend verwüstet und die Croods obdachlos macht. Wohl oder übel müssen sie sich auf die Suche nach einer neuen Heimat machen. Dabei werden sie von dem Fremden Guy unterstützt, der auch das Herz von Tochter Eep erobert – sehr zum Ärger von Grug, der grundsätzlich alles und jedem gegenüber misstrauisch ist …
Erfolgreiche Reise in die Vergangenheit
Inzwischen hat DreamWorks Animation wie die meisten bekannten Animationsstudios mit einem gewissen Desinteresse seitens des Kinopublikums zu kämpfen. Hits hat es zwar immer noch. Aber sie sind seltener und kleiner geworden. Da werden so manche etwas wehmütig an die 2010er zurückdenken, als wirklich ein Erfolg nach dem anderen gelang – auch weil einige Franchises wie Shrek oder Kung Fu Panda schamlos ausgeschlachtet wurden. Die Croods spielt zwar nicht ganz in derselben Liga wie die beiden genannten Titel, war aber ebenfalls sehr lukrativ. Knapp 600 Millionen US-Dollar spielte der Film ein, etwa das Vierfache des Budgets. Später kamen wie bei dem Studio üblich Spin-off-Serien hinzu, 2020 dann auch der offizielle Nachfolger Die Croods: Alles auf Anfang.
Dabei setzte man überwiegend auf bewährte Mittel. Ein übervorsichtiger Vater, eine forsche Tochter, die sich nichts vorschreiben lassen will, ein farbenfrohes Abenteuer voll von Humor und Gefahren – vieles darf einem hier bekannt vorkommen. Und das war schon 2013 so, als der Film in die Kinos kam. Steinzeitmenschen in den Mittelpunkt zu stellen, ist zwar mal etwas anderes, auch wenn das vereinzelt vorher gegeben hat – siehe etwa Das fehlende Glied. Aber es ist nicht so, als wäre man bei Die Croods daran interessiert gewesen, das Leben von damals wiederzugeben. Nicht nur, dass die Menschen deutlich fortschrittlicher sind, gerade auch im Hinblick auf die Sprache. Die Welt hat zudem nicht viel mit dem zu tun, wie das damals gewesen ist. Gerade bei der Fauna haben sich Das Regie- und Drehbuchduo Kirk DeMicco und Chris Sanders mit ihrem Team einiges einfallen lassen.
Mal verrückt, mal 08/15
Diese Szenen gehören dann auch den spaßigsten. Wenn auf einmal groteske Tiermischwesen durch die Gegend streifen, eines bescheuerter als das andere, ist das schon lustig. So lustig, dass die Sache mit der Gefahr irgendwie in den Hintergrund rückt. Tatsächlich spannend wird Die Croods nie. Obwohl das hier ja eigentlich eine Art Überlebenskampf sein soll, bekommt man dieses Gefühl praktisch nie. Da auch der Ablauf der Handlung grundsätzlich bekannt ist, lässt der Abenteueraspekt zu wünschen übrig. Man ist vielmehr neugierig, welche verrückten Einfälle man unterwegs so hat, das Ergebnis der Reise steht schon fest, noch bevor diese überhaupt angefangen hat.
Da die Figuren ebenfalls weniger interessant sind als bei anderen Werken von DreamWorks Animation, ist Die Croods eher irgendwo im Mittelfeld der umfangreichen Filmografie des Studios anzusiedeln. Das ist weniger, als möglich gewesen wäre. Aber es ist genug, um sich anderthalb Stunden die Zeit zu vertreiben. Die Optik ist nach wie vor sehenswert. Natürlich kann man nicht das erwarten, was aktuelle Großproduktionen im Bereich der Animation zu bieten haben. Aber es ist doch alles ansehnlich, sowohl in Hinsicht auf die Designs wie die Technik. Nicht nur die Familie selbst, auch die Viecher in der Umgebung sind schon markant und sorgen so für das eine oder andere Ausrufezeichen, selbst wenn dieses inhaltlich am Ende ausbleibt.
OT: „The Croods“
Land: USA
Jahr: 2013
Regie: Kirk DeMicco, Chris Sanders
Drehbuch: Kirk DeMicco, Chris Sanders
Musik: Alan Silvestri
Animation: DreamWorks Animation
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