Wicked Teil 2
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Wicked: Teil 2

Wicked Teil 2
„Wicked: Teil 2“ // Deutschland-Start: 19. November 2025 (Kino)

Inhalt / Kritik

Nach Elphabas (Cynthia Erivo) Konfrontation mit dem Zauberer (Jeff Goldblum) spitzt sich die Lage in Oz zu. Während die Propaganda von Madam Morrible (Michelle Yeoh) die Bevölkerung zunehmend gegen die Wicked Witch des Westens aufhetzt, versucht Glinda (Ariana Grande-Butera) immer noch, einen Kompromiss zu finden, um nicht auch gezwungen zu sein, mit Elphaba zu brechen. Als sich die Situation der Tiere von Oz zunehmend verschlechtert, sieht sich Letztere zu immer drastischeren Sabotageakten gezwungen. An der Schwelle zum Chaos kommt jedoch zufällig eine kleines Mädchen aus Kansas nach Oz…

Von zögerlich zu zauberhaft

Wicked: Teil 2 schließt nahezu nahtlos an den ersten Teil an. Nachdem dieser auf einem fulminanten Höhepunkt endet, entschleunigt der Beginn des zweiten Teils der Bühnenstückadaption stark. Während der ersten Hälfte etabliert der Film die vorherrschende ozianische Weltordnung und nimmt sich dabei auch mehr Zeit für Charakterzeichnung abseits der Hauptfiguren. Die Zweiteilung der Handlung des Theaterstücks führt aber zu spürbaren Längen während der beiden ersten Akte der Adaption. Spätestens mit Cynthia Erivos Performance des bereits bekannten Lieds No Good Deed nimmt Wicked: Teil 2 dann jedoch rasant Fahrt auf. Ein musikalischer Momentumshift, dessen man sich kaum entziehen kann, leitet den handlungstechnischen und emotionalen Höhepunkt von Wicked ein und repliziert die Stärken des ersten Teils.

Schon in Teil 1 verdeutlicht Wicked, dass Angst und Vorurteile gesellschaftliche Wahrnehmungen trüben, Gut und Böse von der Sichtweise der Beobachter abhängen und dass eine Freundschaft, die Grenzen überwindet, großen Mut erfordert. Wicked: Teil 2 baut diese Themen nicht nur weiter aus, sondern bietet zusätzlichen Raum für mehr Vielschichtigkeit und Intimität. Während das Finale des ersten Teils zwar ein fulminantes Spektakel darstellt, ist es die Konklusion des Märchens von Elphaba und Glinda und der geerdetere Ton des zweiten Teils, die emotional größere Spuren hinterlassen.

Das Geheimnis rund um Dorothy, den Löwen und den Blechmann wird zwar gelüftet, nimmt den Film dabei aber nicht zu sehr ein. Die Auflösung der Geschichte der Wicked Witch of the West ist eine würdige Adaption des Bühnenstücks und steht dabei mühelos auf eigenen Beinen. Die musikalischen Einlagen sind dabei handlungstechnisch gut eingebettet. Sie dienen einerseits als erzählerisches Stilmittel, andererseits als Reflexion der Gefühlswelt der Protagonistinnen. Wicked: Teil 2 als Musical wirkt dabei so originalgetreu wie authentisch, ohne dass ein Eindruck von Deplatziertheit oder Beliebigkeit entsteht.

Bühnenmagie als Blockbusterkino

Cynthia Erivo und Ariana Grande-Butera als Elphaba und Glinda spielen und singen sich erneut zu schauspielerischen und musikalischen Höhen. Ihre Chemie ist noch besser als bereits in Wicked und besonders Ariana Grande liefert eine intimere, emotionalere und nahbarere Performance als noch während des letzten Films. Auch der Supporting-Cast rund um Jonathan Bailey, Michelle Yeoh und Jeff Goldblum spielt einwandfrei, letztlich bleibt es jedoch das Schauspiel der beiden Hexen, welches die Zuschauer in ihren Bann zieht. Die Welt von Oz ist einmal mehr wunderschön in Szene gesetzt. Auch Wicked: Teil 2 bewirbt sich im Hinblick auf die Oscars 2026 für Bestes Bühnenbild, Beste Kostüme, Bestes Makeup und weitere Technik-Kategorien. Auditiv schließt Teil 2 diesmal nicht nur an die etablierten Songs des ersten Teils und des Bühnenstücks an, sondern Stephen Schwartz komponierte mit No Place Like Home und The Girl in the Bubble zwei neue Lieder die seinen vorherigen Kompositionen in nichts nachstehen.

Credits

OT: „Wicked: For Good“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Jon M. Chu
Drehbuch: Winnie Holzman, Dana Fox
Vorlage: Stephen Schwarz, Winnie Holzman, Gregory Maguire, Lyman Frank Baum
Musik: John Powell, Stephen Schwartz
Kamera: Alice Brooks
Besetzung: Cynthia Erivo, Ariana Grande-Butera, Jeff Goldblum, Michelle Yeoh, Jonathan Bailey, Ethan Slater, Marissa Bode

Bilder

[tab.Trailer]

Interview

Ihr wollt mehr über den Film erfahren? Wir hatten die exklusive Chance, uns mit dem oscarnomierten Komponisten John Powell zu unterhalten. Im Interview zu den beiden Wicked Teilen spricht er über die Arbeit an den Filmmusicals.

John Powell [Interview]

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Wicked: Teil 2
fazit
„Wicked: Teil 2“ markiert eine emotionale, schlüssige und gelungene Konklusion der bis dato nie erzählten Geschichte der beiden Hexen von Oz. Trotz erneuter Schwächen des erzählerischen Rhythmus findet der Film besonders in der zweiten Hälfte sein Momentum und wächst während des Finales erneut über sich hinaus. Getragen durch die Performances von Cynthia Erivo und Ariana Grande-Butera ist „Wicked: Teil 2“ einmal mehr ein audiovisuelles Spektakel das im Kino gesehen werden sollte.
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