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Verschollen

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„Verschollen“ // Deutschland-Start: 12. November 2025 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Die Sorge ist groß bei Klemens Stadler (Axel Milberg), als er einen Hilferuf von seinem Sohn Jan (Max Hubacher) erhält. Diese arbeitet derzeit als Umweltwissenschaftler in Brasilien und ist dort an einem Klimaschutzprojekt beteiligt. Da es dem Vater nicht gelingt, den Kontakt wiederherzustellen und ihm auch sonst niemand helfen kann oder will, bleibt ihm nichts anderes übrig, als selbst nach Südamerika zu fliegen und dort nach dem jungen Mann zu suchen. Doch auch dort kommt er nicht weiter. Zwar verspricht ihm Diana Creutz (Julia Koschitz), die für die Weltbank das Aufforstungsprojekt leitet, ihn bei der Suche zu unterstützen. Das bringt ihn jedoch ebenfalls nicht weiter. Und so ermittelt er auf eigene Faust und stellt dabei fest, dass das Projekt auch seine Schattenseiten hat …

Thriller mit gesellschaftlichem Anspruch

Aktuell scheint man bei der ARD sehr darum bemüht zu sein, das ohnehin schon sehr umfangreiche Angebot von Krimis und Thrillern noch einmal deutlich zu erweitern. Da waren zuletzt wieder mehrere Filme, die den Auftakt neuer Reihen markieren sollen, sofern denn die Einschaltquoten stimmen. Ein bisschen erschlagen darf man sich dabei schon fühlen von der Flut an Verbrechen. Mit Verschollen kommt nun ein weiterer Genrevertreter hinzu. Immerhin: Dieses Mal handelt es sich um ein in sich geschlossenes Werk, bei dem nicht darauf abgezielt wird, jahrelang Fortsetzungen zu drehen. Außerdem ist das hier inhaltlich ambitionierter, wenn das Aufklären eines Verbrechens mit dem gesellschaftlichen Thema des Klimaschutzes verbunden wird.

Dabei ist das hier keiner der einseitig moralisierenden Filme, wie man sie im öffentlich-rechtlichen Fernsehen oft vorgesetzt bekommt. Stattdessen hat Regisseur und Drehbuchautor Daniel Harrich, der schon bei früheren Filmen wie Bis zum letzten Tropfen und Der blinde Fleck – Täter. Attentäter. Einzeltäter? Gesellschaftsthemen verarbeitet hat, die Schattenseiten vermeintlich vorbildlicher Missionen im Blick. Dass bei diesem Aufforstungsprojekt etwas nicht stimmt, ist dabei von Anfang an klar. Sonst gäbe es keinen Film. Außerdem ist Verschollen kein übermäßig subtiler Film, das Publikum soll schnell erkennen, wo da was im Argen liegt. Es ist nicht so, dass die Zuschauer und Zuschauerinnen lange rätseln müssten. Klar, die Details werden erst mit der Zeit enthüllt, vor allem darüber, was mit dem jungen Mann denn geschehen ist. Aber im Grunde ist da vieles doch sehr vorhersehbar.

Zu viel Bewährtes

Das ist schon auch ein allgemeines Manko des Films: Man verlässt sich hier sehr auf Bewährtes. Das fängt schon bei der Besetzung an, die ausschließlich auf bekannte Gesichter setzt. Muss man unbedingt die Hauptrollen mit Axel Milberg, Julia Koschitz und Max Hubacher besetzen, die alle bereits ihre eigenen Krimireihen haben? Auch Benjamin Sadler in der Rolle des Projektleiters ist keine besonders inspirierende Wahl. Dass man ein Publikum mit Prominenz anlocken will, ist verständlich. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen versucht aber nicht einmal mehr, neue Talente zu entdecken und zu etablieren. Ein weiteres Problem, das damit verbunden ist: In Verschollen wird wieder fast ausschließlich Deutsch gesprochen. Natürlich gibt es nicht wenige Zuschauer und Zuschauerinnen, die keine Untertitel lesen wollen, weil sie nur Berieselung suchen. Zur Authentizität trägt das aber nicht bei.

Dafür gibt es einiges zu sehen: Der Film hat schon einige tolle Aufnahmen. Und es ist durchaus wichtig, was Harrich da zu erzählen hat, wenn hinter einem grünen Deckmantel die indigene Bevölkerung drangsaliert wird, während an anderen Stellen die Reichen und Mächtigen geschont werden. Geld regiert dann doch. Korruption gibt es dann doch überall, auch bei den vermeintlichen Weltrettern. Ob in einer Zeit, in der der Einsatz für Klima und Umwelt ohnehin von manchen angegriffen wird, Verschollen nicht Wasser auf den Mühlen der Gegner ist, sei mal dahingestellt. Zumindest ist der Thriller aber eine willkommene Aufforderung genauer hinzuschauen, nachzufragen und diejenigen nicht aus den Augen zu verlieren, die keine Lobby haben.

Credits

OT: „Verschollen“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Daniel Harrich
Drehbuch: Daniel Harrich
Musik: Jörg Lemberg
Kamera: Walter Harrich
Besetzung: Axel Milberg, Julia Koschitz, Max Hubacher, Benjamin Sadler, Elisa Schlott, Luka Omoto, Nathália Marçal, Fernando Rodrigues

Bilder

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Verschollen
fazit
„Verschollen“ berichtet von einem Mann, der seinen verschwundenen Sohn in Brasilien sucht und dabei finsteren Machenschaften im Klimaschutz-Sektor auf die Spur kommt. Das Thema ist wichtig, wenn der Film auffordert genauer hinzuschauen. Der Thriller ist jedoch in vielerlei Hinsicht selbst ohne Mut und Ambitionen, setzt nur auf Bewährtes.
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