The Family Plan 2

Nachdem Dan Morgan (Mark Wahlberg) nicht ganz freiwillig an sein früheres Dasein als Auftragsmörder erinnert wurde, will er sich nun endgültig davon lossagen und Zeit mit seiner Familie verbringen. Und so reist er mit seiner Frau Jessica (Michelle Monaghan) und den Söhnen Kyle (Van Crosby) und Max nach London, wo seine Tochter Nina (Zoe Colletti) inzwischen studiert. Das mit dem harmonischen Familienbeisammensein klappt aber nicht so wirklich. Schlimm genug, dass Nina mit Omar (Reda Elazouar) zusammen ist, was den Beschützerinstinkt von ihrem Papa weckt. Dan muss sich zudem mit Finn (Kit Harington) herumplagen, der sich als sein bislang unbekannter Halbbruder vorstellt und nun endlich seinen Anteil an dem kriminellen Familienvermögen haben will – gern auf Kosten von Dan, dem er für alles die Schuld gibt …

Fortsetzung der Actionkomödie

Während Apple TV+ mit den Serienproduktionen durchaus Prestige erlangen konnte, ist das bei den Filmen schwieriger. Zwar sind die oft hochkarätig besetzt. Dieses Jahr gab es unter anderem den Abenteuerfilm Fountain of Youth mit John Krasinski und Natalie Portman sowie die Thriller Echo Valley mit Julianne Moore und Sydney Sweeney und The Lost Bus mit Matthew McConaughey. Ein großes Publikum war dem Streamingdienst aber trotz des Staraufgebots nicht vergönnt. Eine Ausnahme war die Actionkomödie The Family Plan, die Ende 2023 ins Programm aufgenommen wurde und offensichtlich viele Zuschauer und Zuschauerinnen anlocken konnte. Zumindest genügend, damit zwei Jahre später mit The Family Plan 2 tatsächlich ein zweiter Teil erscheint.

Man sollte dabei den Vorgänger nach Möglichkeit gesehen haben. Zwar wird beim zweiten Abenteuer der Familie eine in sich geschlossene Geschichte erzählt. Wer jedoch den ersten Teil nicht gesehen hat, könnte seine Probleme damit haben, die Familiendynamik zu verstehen. Und die ist eigentlich die Grundlage des Geschehens: Ob es das Verhältnis zwischen dem Protagonisten und seiner Frau ist bzw. zu dem inzwischen verstorbenen Vater, das sollte man schon wissen. Von der beruflichen Vorgeschichte Dans ganz zu schweigen. The Family Plan 2 versucht dabei, diese Vorgaben aufzunehmen und fortzuführen, ohne sich dabei komplett zu wiederholen. Neue Settings und neue Figuren sollen für mehr Abwechslung sorgen und neue Akzente setzen.

Schwache Komik mit spielfreudigem Ensemble

Das klappt mal besser, mal schlechter. So ist Kit Harington ein sinnvoller Neuzugang im Neuzugang, wenn er einen Antagonisten spielt, der zwar schon überzogen ist, dabei aber noch nachvollziehbar genug, um nicht völlig zu einer Karikatur zu werden. Die Geschichte um einen unehelichen, verheimlichten Sohn, der sich nach Anerkennung sehnt, bringt ein wenig Emotionalität in The Family Plan 2. Weniger glücklich ist die Einführung des potenziellen Schwiegersohns Omar. Dann und wann darf Reda Elazouar seine Parkour-Fähigkeiten demonstrieren. Die meiste Zeit über wird er aber für schwache Running Gags verschwendet. Wenn der junge Mann Dan ständig Daddy nennt, ist das eher befremdlich als komisch. Aber die Komik ist sowieso mal wieder mäßig geworden, viel zu lachen gibt es da nicht.

Stimmungsvoll sind dafür die Settings. Zwar ist es nun wirklich nicht originell, Teile der Handlung nach London und Paris zu verlegen – zwei Städte, die in Film und Fernsehen nun wirklich nicht unterrepräsentiert sind. Es ist auch nicht so, als hätten Regisseur Simon Cellan Jones und sein Team spannende Geheimtipps entdeckt. Aber es funktioniert, das Publikum bekommt einiges zu sehen. Die Actionszenen gehen zumindest phasenweise in Ordnung, auch wenn in der Hinsicht ebenfalls mehr Einfallsreichtum gut gewesen wäre. Das Ensemble ist zudem spielfreudig. Ist das Ergebnis gut? Nicht wirklich. Wie schon der Vorgänger ist The Family Plan 2 eine wenig bemerkenswerte Actionkomödie, bei der nicht klar ist, warum man sie unbedingt braucht. Aber es gibt Schlimmeres.