
Diesen Geburtstag wird Zach (Chris Cavalier) nie wieder vergessen. So verbringt der US-amerikanische Teenager den Tag in einem Ski-Resort in Finnland. Seine Eltern werden noch hinzustoßen, aktuell ist er aber allein. Zumindest bis sein Kumpel Joe (Kheba Touray) dazustößt. Mit ihm und dem einheimischen Jaakko (Matti Paalanen) plant er einen Besuch des Monster Festivals, wo es Musik, Bier und schöne Frauen gibt. Hofft er zumindest. Tatsächlich verliebt er sich auf Anhieb in die Rocksängerin Natalia (Veronica Jarvis), die dort einen Auftritt hat. Diese imaginäre Romanze wird aber schnell unterbrochen, als etwas geschieht, das sich Zach niemals hätte vorstellen können: Kleine blutrünstige Schneemannmonster, die Jagd auf alle Menschen machen …
Der etwas andere Weihnachtshorror
Rechtzeitig zu Weihnachten werden unzählige Filme veröffentlicht, die auf die eine oder andere Weise das spezielle Flair der Feiertage einzufangen versuchen. Die meisten dieser Werke sind dann Liebeskomödien, ergänzt um den einen oder anderen Familienfilm. Manchmal finden sich aber auch Horrorfilme im Angebot, die als Kontrastprogramm zum süßlichen Einerlei dienen sollen. Dieses Jahr steht uns beispielsweise Silent Night, Deadly Night bevor, das Remake des 1984 veröffentlichen Kultfilms Stille Nacht – Horror Nacht. Schon etwas früher dürfen sich Fans The Creeps anschauen, bei dem es ebenfalls blutig zugeht, wenn Monster ihr Unwesen treiben, die wie kleine Schneemänner aussehen, in Wahrheit aber durch ein magisches Portal zur Erde gekommen sind.
Klingt bescheuert? Ist es. Und es soll es auch sein: Regisseur und Drehbuchautor Marko Mäkilaakso, der vor einigen Jahren mit dem Ameisenterror It Came from the Desert an das gleichnamige Computerspiel erinnerte, nimmt das Ganze mit Humor. Tatsächlich wird bereits gescherzt, noch bevor die Monster ihr Unwesen treiben. So lernen wir Zach kennen, wie er sich über seine Eltern mokiert und dabei die vierte Wand durchbricht, indem er direkt mit dem Publikum spricht und seine Situation kommentiert. Solche Ausbrüche kommen auch später vor. Insgesamt lebt The Creeps aber vor allem von den absurden Antagonisten, mit denen der Film tatsächlich aus der Masse an Genrebeiträgen hervorsticht. Wie oft wird man schon von Schneemännern attackiert?
Streifzug durch die Filmgeschichte
Das heißt aber nicht, dass man hier komplett neue Wege beschreitet. So wie bei seiner obigen Hommage schielt Mäkilaakso eindeutig auf frühere Filme. Der offensichtlichste ist natürlich Gremlins – Kleine Monster. Nicht nur, dass in weihnachtlicher Kulisse kleine Monster Hackfleisch aus den Menschen machen und die von ihnen gegebenen Geräusche einem vertraut vorkommen. Der Film wird zudem direkt genannt, dessen Regisseur Joe Dante hat eine Nebenrolle, die Hauptfigur heißt zudem Zach – wie der Hauptdarsteller des Klassikers. Und das ist nur eines der Beispiele, wie hier die Filmgeschichte geplündert wird. In The Creeps kommen unter anderem Stirb langsam, Zurück in die Zukunft und Highlander – Es kann nur einen geben zu neuen Ehren. Da weiß man doch, wer die Zielgruppe sein soll.
Die große Filmkunst ist das dann am Ende nicht. Nicht nur der zahlreichen Referenzen wegen kommt einem vieles bekannt vor. Aber es ist schon unterhaltsam, wie drei Jugendliche einen unmöglichen Kampf aufnehmen und dabei reichlich Blut vergossen wird. Die menschlichen Figuren sind dabei eher weniger erwähnenswert, auch wenn das Ensemble mit viel Eifer spielt. Dafür wurde einiges in die Monster investiert. Insgesamt ist The Creeps dann schon ein sympathisches Werk, das man sich vor allem mit Gleichgesinnten gut anschauen kann. Der Film ist wie gemacht für Videoabende, aber auch bei Genrefestivals hätte das gut funktioniert. Ein neuer Klassiker ist dabei jedoch kaum herausgekommen, dafür hat man sich doch ein wenig zu sehr am Fundus bedient, anstatt selbst noch etwas auf die Beine zu stellen. Lässt man die Monster weg, bleibt nicht sehr viel.
OT: „The Creeps“
Land: Finnland
Jahr: 2025
Regie: Marko Mäkilaakso
Drehbuch: Marko Mäkilaakso
Musik: Marko Mäkilaakso
Kamera: Esa Jussila
Besetzung: Chris Cavalier, Kheba Touray, Matti Paalanen, Veronica Jarvis, Christopher Lambert, Joe Dante, Ismo Leikola, Iiro Panula
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