Song Sung Blue
© Focus Features/Sarah Shatz

Song Sung Blue (2025)

Song Sung Blue
„Song Sung Blue“ // Deutschland-Start: 8. Januar 2026 (Kino)

Inhalt / Kritik

Mike Sardina (Hugh Jackman) liebt es, Musik zu machen! Zu einer eigenen Karriere hat es bei ihm zwar nicht gereicht. Dafür aber ist er als Imitator gefragt und wird regelmäßig gebucht. Allerdings hat er dabei durchaus eine Künstlerehre, die es zu verteidigen gilt. Er will nicht einfach nur irgendjemand nachmachen, sondern nur seine persönlichen Favoriten. Als er Claire (Kate Hudson) kennenlernt, die ihrerseits als zweite Patsy Cline auftritt, funkt es sofort zwischen ihnen. Sie ist es auch, die ihn davon überzeugt, in die Fußstapfen seines großen Idols Neil Diamond zu schlüpfen. Darin ist er sogar richtig gut, die beiden werden als Lightning & Thunder zu einer lokalen Legende. Doch gerade als sie endlich den Durchbruch schaffen, rast das Unglück mitten in ihr Leben …

Musikkarriere aus zweiter Hand

An Biopics von legendären Musikgrößen mangelt es nun nicht unbedingt. In den letzten Jahren wurden so unterschiedliche Sänger wie Bob Dylan (Like A Complete Unknown), Charles Aznavour (Monsieur Aznavour), Robbie Williams (Better Man – Die Robbie Williams Story) oder Bruce Springsteen (Springsteen: Deliver Me from Nowhere) mit eigenen Filmen bedacht. Während nächstes Jahr mit Michael das nächste Großprojekt ansteht, dieses Mal geht es um Michael Jackson, kommt zu Weihnachten mit Song Sung Blue ein weiteres Musik-Biopic heraus, das nicht mit großen Namen spart. Und doch ist dieses kaum mit den oben genannten zu vergleichen, wenn die Geschichte in eine ganz andere Richtung geht.

Dass Neil Diamond ein filmisches Denkmal gesetzt wird, ist dabei gar nicht mal das Problem. Schließlich hat der Mann im Laufe seiner mehrere Jahrzehnte andauernden Karriere mehr als 130 Millionen Tonträger verkauft, das ist durchaus im Rahmen dessen, was die vier eingangs genannten Herren verkauft haben. Kurios ist aber, dass es in Song Sung Blue eben nicht um den Sänger an sich geht, sondern ein Ehepaar, das mit dessen Liedern auftrat. Eine Cover-Band also. Solche gibt es natürlich nicht zu knapp, man findet sie auf Volksfesten, anderen kleineren Veranstaltungen oder auch Kreuzfahrten – also überall da, wo das Geld nicht für das Original reichte. Auf der großen Leinwand sieht man diese Leute normalerweise aber nicht. Hier geschieht das hingegen schon zum zweiten Mal. Tatsächlich gab es bereits 2008 einen gleichnamigen Dokumentarfilm, der von dem Schicksal der zwei erzählte. Und eben diese Dokumentation liefert die Vorlage für die Spielfilmfassung.

Nichts Halbes und nichts Ganzes

Was also ist so besonders an dem Paar, dass es einen eigenen Film verdient? Die Antwort ist nicht ganz einfach. Auf der einen Seite handelt es sich um eine Art Liebeserklärung an Außenseiter, wenn zwei Menschen, die jeweils zu kämpfen haben, finanziell wie persönlich, sich treffen, einander Halt geben und mit ihrer Bühnenshow zu Stars werden. Diese Szenen machen auch durchaus Spaß, wenn die beiden auftreten und von allen bejubelt werden, eben weil sie selbst Fans sind. Man muss kein Fan von Diamond sein, um diese Auftritte rührend und mitreißend zu finden. Song Sung Blue kann sich da auf sein Ensemble verlassen, gerade Kate Hudson ist richtig stark in dem Drama und wäre durchaus für den einen oder anderen Filmpreis prädestiniert.

Nur ist die Geschichte der Sardinas keine reine Verlierer-Erfolgsgeschichte, dafür ist sie zu tragisch. Immer wieder grätschte das Schicksal rein, gerade wenn es endlich aufwärts geht. Regisseur und Co-Autor Craig Brewer (Dolemite Is My Name, Der Prinz aus Zamunda 2) hat dann auch seine Probleme, diese beiden Seiten miteinander zu verbinden. Song Sung Blue will gleichzeitig ein Wohlfühlfilm sein und ein bitteres Familiendrama und funktioniert so am Ende weder als das eine noch das andere. Für eine fröhliche Aufmunterung zum Jahresende ist das zu traurig. Für ein ernstes Drama ist das hingegen zu seicht, nimmt sich gar nicht die Zeit, die es für manche Abschnitte bräuchte. Aufgrund der tollen darstellerischen Leistung ist das dann zwar schon noch einen Blick wert. Aber es bleibt am Ende die Frage: Wer soll sich das hier wirklich ansehen wollen?

Credits

OT: „Song Sung Blue“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Craig Brewer
Drehbuch: Craig Brewer
Musik: Scott Bomar
Kamera: Amy Vincent
Besetzung: Hugh Jackman, Kate Hudson, Michael Imperioli, Ella Anderson, King Princess, Mustafa Shakir, Jayson Warner Smith, Hudson Hensley, Fisher Stevens, Jim Belushi

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Song Sung Blue (2025)
fazit
„Song Sung Blue“ erzählt von einem Paar, das mit einer Tribute-Show an Neil Diamond lokale Erfolge feierte. Der auf einer wahren Geschichte basierende Film kann sich dabei nicht entscheiden, ob er Wohlfühl-Außenseiter-Erfolgsgeschichte oder bitteres Familiendrama sein soll – und scheitert am Ende trotz toller darstellerischer Leistungen an beidem.
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