Project Darwin Altered
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Project Darwin

„Project Darwin“ // Deutschland-Start: 28. November 2025 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

In der Zukunft wurde die Welt durch Kriege in Mitleidenschaft gezogen. Dafür hat die Menschheit die Möglichkeit, sich genetisch zu verändern. Die meisten zumindest, es gibt aber auch welche, die das nicht können und entsprechend diskriminiert werden. Einer dieser besonderen Menschen ist der im Rollstuhl sitzende Leon (Tom Felton). Dieser hat trotz seiner Einschränkung ein erfülltes Leben, auch weil er sich um die Teenagerin Chloe (Elizabeta Bugulova) kümmern muss, seitdem deren Eltern gestorben sind. Er ist auch ein technologisches Ass, bei Maschinen zeigt sich sein ganzes Talent. Dieses nutzt er auch, als er in den Besitz einer besonderen Blume gelangt und deren Kräfte für einen Kampfanzug nutzt, mit dem er wieder gehen kann …

Nur nicht anders sein

Das Leben als Minderheit kann ganz schön schwierig sein, wie ein Blick in die Welt da draußen zeigt. Kein Wunder also, dass es viele Filme gibt, die solche Diskriminierungen aufgreifen und verarbeiten. Neben den eher realistisch gehaltenen Dramen, welche die aktuelle Gesellschaft aufzeigen, gibt es nicht wenige Werke, die das Thema in einem Fantasy- oder Science-Fiction-Kontext zeigen. Filme wie Freaks – Sie sehen aus wie wir und Code 8 erzählen von einer Zukunft, in der manche Menschen besondere Fähigkeiten entwickelt haben und dafür angefeindet werden. Mit Project Darwin kommt ein weiterer Film bei uns heraus, der mit einem solchen Motiv arbeitet. Nur sind es hier eben die „Normalen“, die dafür diskriminiert werden, dass sie nicht genetisch verändert werden können.

Das ist jetzt zwar nicht wahnsinnig originell, funktioniert prinzipiell aber schon. Es ist auch einigermaßen aktuell in einer Zeit, in der alle dazu gedrängt werden, besonders zu sein – nur eben auf dieselbe Weise besonders. Regisseur und Drehbuchautor Timo Vuorensola (Iron Sky – Wir kommen in Frieden, Jeepers Creepers: Reborn) begnügte sich aber nicht damit, dieses Thema zu verarbeiten, und baute deshalb eine Reihe weiterer Elemente ein. Da ist der nukleare Krieg in der Vergangenheit, da ist der Kampfanzug, eine seltsame Blume, eine Verschwörung, eine Terroreinheit. Hinzu kommt viel Familiendrama. Durch den Senator Frank (Richard Brake) kommt eine politische Komponente hinzu. Und irgendwann geht es in Project Darwin auch um die Sängerin Mira (Aggy K. Adams), die dringend beschützt werden muss.

Überfrachtet und nichtssagend

Das klingt nach viel? Ist es auch, gerade bei einem Film, der nicht einmal anderthalb Stunden lang ist. Es gelingt dann auch nicht, aus all diesem Material eine durchgängige Geschichte zu basteln. So geht am Anfang viel Zeit nur für die Einführung der Themen und die Beschreibung der Situation drauf. Bis die eigentliche Handlung beginnt, dauert es. Der Kampfanzug, mit dem hier ja geworben wird, kommt erst ziemlich spät. Dabei ist es nicht einmal so, dass daraus etwas Interessantes würde. Man hat bei Project Darwin den Eindruck, dass Vuorensola seine über Jahre zusammengeklauten Ideen alle in einen Film gesteckt hat, weil er Angst hatte, danach nie wieder einen drehen zu dürfen. Ein klares Konzept hat das hier nicht.

Aber auch bei der Umsetzung hapert es. Die Optik geht zwar noch einigermaßen in Ordnung, zumindest im Rahmen dessen, was man bei einer Low-Budget-Produktion realistisch erwarten kann. Die schauspielerische Leistung ist jedoch dürftig. Zu dürftig, um den schwachen Inhalt auszugleichen. Spannend wird Project Darwin eigentlich nie, auch wenn man es zwischendurch mit Action versucht. Die Wendungen ziehen nicht so wirklich. Am Ende bleibt vor allem Verwirrung darüber zurück, wie man das hier alles tatsächlich für eine gute Idee halten konnte und das noch finanzieren wollte. Man muss sich nicht unbedingt über den Film ärgern, schließlich sind da schon Ansätze, aus denen etwas Vernünftiges hätte werden können. Ansehen muss man sich das aber auch nicht: Der Science-Fiction-Beitrag ist gleichzeitig überfrachtet und hat doch wenig zu bieten.

Credits

OT: „Altered“
Land: Kanada
Jahr: 2025
Regie: Timo Vuorensola
Drehbuch: Timo Vuorensola
Musik: Ryan Otter
Kamera: Anton Bakarski
Besetzung: Tom Felton, Richard Brake, Aggy K. Adams, Richard Brake

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Project Darwin
fazit
In „Project Darwin“ erfindet ein Mann mit einer besonderen Blume einen Kampfanzug, während Menschen, die nicht genetisch verändert werden, Diskrimination erfahren. Der Science-Fiction-Film ist eine wirre Aneinanderreihung von einzelnen Ideen, die kaum ausgearbeitet werden. Da auch die schauspielerische Leistung nicht besonders gut ist, kann man sich das Ergebnis sparen.
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