
Die Verwunderung ist groß bei Larry Cutler (Miles Teller), als er zu sich kommt. Nicht nur, dass er auf einmal wieder wie sein junges Ich aussieht. Er ist außerdem tot. Und seine Jenseits-Betreuerin Anna (Da’Vine Joy Randolph) hat gleich die nächste unheimliche Enthüllung für ihn: Ihm bleiben nur sieben Tage, um seine gewünschte Ewigkeit auszusuchen. Einfach ist das nicht, da es kein Rückgaberecht gibt. Gerade als er seine Entscheidung endlich getroffen hat, wird sein Plan durcheinandergewirbelt, denn seine Frau Joan (Elizabeth Olsen) ist ebenfalls tot. Eigentlich können sie sich dann ja zusammen die Ewigkeit aussuchen. Die Sache hat aber einen Haken, denn auch Luke (Callum Turner) tummelt sich dort herum, Joans erster Ehemann. Dieser war jung verstorben, hat seither auf seine große Liebe gewartet – und pocht darauf, endlich seine Chance für ein Leben mit ihr zu bekommen …
Spaß mit dem Tod
Die meisten werden schon einmal darüber nachgedacht haben, wie es nach dem Leben wohl weitergeht. Manche halten sich da an die Konzepte, welche die Religionen vorgeben, andere malen sich selbst etwas aus. Gerade weil aber niemand weiß, was geschehen wird, ist das Jenseits ein dankbares Thema für Filmschaffende. Immer mal wieder kommen Werke heraus, die ihre eigenen Visionen davon haben, was mit dem Tod geschehen wird. Das kann sehr düster werden, so bei dem französischen Horrorfilm Pandemonium – Die Hölle kennt keine Vergebung, das in mehreren Episoden alptraumhafte Szenarien entwickelt. Deutlich freundlicher war die deutsche Komödie Zweigstelle, bei der das Ableben mit einem Behördengang verbunden ist. Nun kommt mit Eternity der nächste Film, der mit diesem Szenario arbeitet – und auch dieser mag es eher heiter.
Tatsächlich besteht der Spaß anfänglich darin, wie sich der Protagonist im Jenseits zurechtfinden muss, welches nicht ganz das ist, was man erwartet. Dieses ist eine Mischung aus Massentourismus und Afterlife-Messe, bei der ständig irgendwelche Destinationen angeboten werden. Neben erwartbaren Visionen, etwa ein Strand am Meer oder lauschige Gebirgshütten, sind da auch kuriosere Varianten dabei. An diesen Stellen hat Eternity auch leicht satirische Anleihen, wenn sich der Film darüber lustig macht, wie so ziemlich alles kommerzialisiert wird. Zusammen mit der Bonbon-Optik macht diese Passage tatsächlich Spaß. Fast würde man sich wünschen, dass aus dem Stoff eine Serie gemacht worden wäre, Potenzial dafür hätte es allein schon wegen der unendlichen Jenseits-Versionen auf jeden Fall gegeben.
Nachdenkliche Liebeskomödie
Erst später wird aber klar, welche Geschichte Regisseur und Co-Autor David Freyne (The Cured – Infiziert. Geheilt. Verstoßen.) da eigentlich erzählen will. Im Grunde ist das hier eine typische Dreieck-Liebeskomödie, wenn die Protagonistin zwischen zwei grundverschiedenen Männern steht. Da ist auf der einen Seite der umwerfend gutaussehende Luke, stark und loyal. In der anderen Ecke des Rings ist Larry, der vielleicht nicht die große Aufregung verspricht, aber grundsolide ist und mit dem einen viel verbindet. Man könnte sich Eternity auch gut als „normalen“ Genrevertreter vorstellen können, wenn der tolle Ex wiederauftaucht. Hier ist die Lage aber komplexer, da einer von beiden nun einmal gestorben war, noch bevor die Beziehung wirklich auf die Probe gestellt werden konnte. Wenn sich Joan entscheiden muss, dann nicht nur zwischen zwei Männern, sondern auch einem gelebten und einem verpassten Leben.
Überhaupt ist der Film, der auf dem Toronto International Film Festival 2025 Weltpremiere hatte, bei all der bunten Hülle und der allgegenwärtigen Komik doch nachdenklich. Da geht es um die Frage, was eine gute Beziehung ausmacht. Aber auch Faktoren, wie wir durch unsere Erinnerungen geprägt sind und ob eine Liebe immer auch an die Umstände gebunden ist, werden unterwegs aufgeworfen. Insofern gibt es in Eternity schon Material, über das man im Anschluss diskutieren kann, wenn inmitten des Fantasy-Szenarios sehr irdische Themen verhandelt werden. Man kann sich aber auch ebenso zurücklehnen und Spaß an den witzigen Situationen und dem gut aufgelegten Ensemble haben, selbst wenn der Film zwischendurch etwas auf der Stelle tritt.
OT: „Eternity“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: David Freyne
Drehbuch: Pat Cunnane, David Freyne
Musik: David Fleming
Kamera: Ruairí O’Brien
Besetzung: Miles Teller, Elizabeth Olsen, Callum Turner, John Early, Olga Merediz, Da’Vine Joy Randolph
Ihr wollt mehr über den Film erfahren? Wir haben uns mit Regisseur David Freyne sowie den Darstellenden John Early und Da’Vine Joy Randolph über Eternity gesprochen.
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