naked Tv Fernsehen Das Erste ARD Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© WDR/Fandango/Anne Wilk

naked (2025)

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„naked“ // Deutschland-Start: 3. Oktober 2025 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Als sich Marie (Svenja Jung) und Luis (Noah Saavedra) bei einem Kostümfest über den Weg laufen, funkt es sofort. Es dauert nicht lange, bis die beiden das erste Mal Sex haben. Und es wird nicht das letzte Mal sein: Regelmäßig treffen sich die beiden, geben sich dabei völlig ihrer Leidenschaft hin. Dabei ahnt Marie nicht, dass Luis ein Geheimnis hat: Er ist sexsüchtig. So muss er ständig an Sex denken, sucht ihn sich, wo er ihn finden kann – und ist dabei nicht wählerisch. Dabei hat er sich das erste Mal wirklich verliebt und versucht, diese Beziehung so gut es geht zu führen. Erst als Luis’ Ex Verena (Hanna Hilsdorf) auftaucht und ihm schwere Vorwürfe macht, beginnt Marie zu ahnen, dass da etwas nicht stimmt, schafft es aber nicht, das alles hinter sich zu lassen …

Kampf mit der Sucht

Filme und Serien, die sich mit Süchten auseinandersetzen, gibt es natürlich nicht zu knapp. Kürzlich etwa wurde Im Rausch ausgestrahlt, bei dem sich zwei Alkoholkranke begegnen, die gerade in eine schwere Krise geraten. Im Hinblick auf Drogen gibt es ebenfalls ein großes Sortiment. Der vermutlich ungewöhnlichste Beitrag dieses Jahr zu diesem Thema ist sicher Alpha, wo eine Drogensucht mit Body Horror und einer mysteriösen Pandemie kombiniert wurde. Sehenswert ist zudem die Serie Secrets, die kürzlich ihren Weg nach Deutschland gefunden hat. Und auch beim Glücksspiel finden sich immer wieder Titel. Eine andere Sucht wird hingegen nur selten angesprochen: die der Sexsucht. Vor Jahren war da Shame mit Michael Fassbender in der Rolle eines Geschäftsmanns, der nie genug bekommen kann. Nun versucht sich auch das deutsche Fernsehen an dem Tabuthema, naked soll die Lücke schließen.

Das ist mal etwas anderes, wobei man bei der ARD mal wieder versucht hat, die Serie so zu verstecken, dass möglichst wenige sie sehen. Wie diverse andere, die nicht ganz massentauglich sind, wurden sie auf den späten Freitagabend verschoben. Dieses Mal ist es ein sogar ganz besonders später Slot geworden. Doch während andere dieser Spätvorstellungen teils ziemlich interessant waren, etwa Schwarze Früchte oder Die Zweiflers, ist naked leider nicht besonders gut geworden. Am besten gelingt noch der Aspekt des Kontrollverlusts, wenn den beiden Hauptfiguren immer mehr das eigene Leben entgleitet und alles den Bach runtergeht. Wobei das aber nicht immer mit der Sexsucht zusammenhängt. Manchmal verhalten sich die Figuren auch einfach nur ziemlich dämlich, so als hätten wir es mit Kleinkindern zu tun.

Oberflächlich und zäh

Überhaupt sind die Figuren ein Schwachpunkt der Serie. Manche sind ziemlich langweilig geworden, andere sind lächerlich, eher Karikatur als Mensch. Da hat man zuweilen das Gefühl, dass naked aus mehreren Serien zusammengeschnitten wurde, ohne dass jemand darauf geachtet hat, ob das passt. Es ist auch nicht so, als hätte man hier etwas Substanzielles zu dem Themenkomplex zu sagen. Zumindest nicht genug, um damit ganze sechs Folgen füllen zu können. Dass diese Suchtgeschichten zwangsläufig von Rückschlägen erzählen, sich vieles wiederholt, weil sich die Betroffenen nicht aus der Sucht befreien können, gehört zwar ein wenig dazu. Was bei Filmen bereits ein Geduldsspiel sein kann, wird hier irgendwann zur Qual, woran die eben anstrengenden bis nervigen Charaktere ihren Anteil haben.

Am ehesten ist es noch das Thema der Co-Abhängigkeit, das einen Blick auf die Serie rechtfertigt. Letztendlich erzählt naked die Geschichte einer toxischen Beziehung, bei der sich zwei Menschen erst gegenseitig den Horizont erweitern, bevor sie sich das Leben zur Hölle machen. Aber das ist nicht genug. Das Erotikdrama, welches auf dem Filmfest München 2025 Premiere hatte, versprach einen Blick in die menschlichen Abgründe, ist dabei aber eher ziemlich oberflächlich geworden. Das war sicherlich alles gut gemeint und wirft ein Schlaglicht auf das besagte Tabu. Doch während das oben genannte Shame einen tatsächlich mitzunehmen verstand mit der Darstellung zweier kaputter Menschen, ist es hier eine Herausforderung, dem Ganzen bis zum Ende folgen zu wollen.

Credits

OT: „naked“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Bettina Oberli
Drehbuch: Silke Eggert , Sebastian Ladwig
Musik: Ruben De Gheselle, Eloi Ragot
Kamera: Julian Krubasik
Besetzung: Svenja Jung, Noah Saavedra, Malaya Stern Takeda, Aurel Mertz, Thore Anker, Hanna Hilsdorf, Karl Markovics, Juliane Köhler, Jonathan Berlin, Jochen Schropp

Bilder

Trailer

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naked (2025)
fazit
„naked“ erzählt von einem Sexsüchtigen und einer toxischen Beziehung. Die Dramaserie war sicher gut gemeint, wenn sie ein Tabuthema anspricht und zeigt, wie Menschen daran kaputtgehen können. Doch die repetitive Geschichte und die teils furchtbaren Figuren machen das Ganze zu einer Qual.
Leserwertung223 Bewertungen
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von 10