Mörderische Gesellschaft Le Grand alibi Tv Fernsehen arte Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© Moune Jamet/SBS Films

Mörderische Gesellschaft

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„Mörderische Gesellschaft“ // Deutschland-Start: 1. Oktober 2025 (arte)

Inhalt / Kritik

Eigentlich hätte es ein schönes Wochenende für alle werden sollen, als der Senator Henri Pages (Pierre Arditi) Familie und Freunde in sein luxuriöses Anwesen einlädt. Doch es dauert nicht lange, bis es zu ersten Spannungen kommt. Das hängt maßgeblich mit Pierre Collier (Lambert Wilson) zusammen, der das mit der ehelichen Treue nicht ganz so ernst nimmt. Dass seine Ehefrau Claire (Anne Consigny) und seine Geliebte Marthe (Céline Sallette) gleichzeitig anwesend sind, ist schon eher unglücklich. Und dann taucht auch noch die italienische Schauspielerin Lea Mantovani (Caterina Murino) auf, mit der er früher etwas hatte und die diese Liaison gern wiederaufnehmen würde. Dazu kommt es aber nicht mehr, denn kurze Zeit später ist Pierre tot …

Wenig bekannte Agatha Christie Verfilmung

Wer alle Film- und Serienadaptionen von Agatha Christie sehen möchte, sollte eine Menge Zeit bringen. Mehrere hundert wurden im Laufe der Zeit produziert. Während manche davon sehr berühmt wurden, etwa die Miss Marple Filme aus den 1960ern mit Margaret Rutherford oder Mord im Orient-Express aus dem Jahr 1974, sind andere ziemlich untergegangen. Einer dieser unbekannteren Titel ist Mörderische Gesellschaft. Daheim lockte die französische Produktion 2008 rund 400.000 Menschen in die Kinos, was für dortige Verhältnisse eher bescheiden ist. Deutsche Fans mussten komplett darauf verzichten. Der Krimi kam nie in die Kinos, wurde aber auch nicht auf DVD veröffentlicht. Erst durch die Ausstrahlung auf arte wird der Film einem hiesigen Publikum zugänglich gemacht – 17 Jahre später.

Ein kundiges Publikum wird nicht lange brauchen, um zu erkennen, welches Buch der britischen Queen of Crime hier Pate stand: Vorlage bildet der 1946 veröffentlichte Roman Das Eulenhaus. Besagtes Publikum wird aber ebenso auffallen, dass bei der Verfilmung eine gravierende Änderung durchgeführt wurde. Eigentlich handelt es sich bei der Geschichte um einen Fall von Hercule Poirot, weshalb es auch eine Adaption für die bekannte Reihe Poirot gibt. In Mörderische Gesellschaft lässt sich der belgische Detektiv aber nicht blicken. Während andere Änderungen – aus dem britischen Setting wurde ein französisches, alle Figuren heißen anders –, nicht weiter stören, irritiert die Auslassung einer der berühmtesten Krimi-Charaktere aller Zeit aber schon. Eigentlich sollte man meinen, dass man ein solches Aushängeschild auch nutzt.

Clevere Geschichte

Das fällt auch sonst auf, da Regisseur und Co-Autor Pascal Bonitzer keinen interessanten Ersatz geschaffen hat. Tatsächlich gibt es in dem gesamten Film keine einzige Figur, die einem wirklich in Erinnerung bleiben würde. Dabei hat man für das Ensemble einige wirklich bekannte Schauspieler und Schauspielerinnen engagiert, unter anderem sind Miou-Miou, Valeria Bruni Tedeschi und Emmanuelle Riva am Start. Aber auch diesen gelingt es nicht so wirklich, bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Da in Mörderische Gesellschaft zudem nicht so wahnsinnig viel geschieht, hält sich die Spannungskurve eher in Grenzen. Da gab es doch deutlich unterhaltsamere Christie-Adaptionen, weshalb es nicht der ganz große Verlust ist, dass der Film nicht früher berücksichtigt wurde.

Schlecht ist das Ergebnis dennoch nicht, dafür ist die Vorlage zu stark. So gefällt der Roman durch eine clevere Geschichte, bei der vieles natürlich nicht so ist, wie es erscheint. Die Auflösung ist tatsächlich überraschend, ohne dabei so konstruiert zu sein, wie es bei anderen Büchern der Autorin der Fall war. Zu rätseln hat man bei Mörderische Gesellschaft daher einiges. Denn wie praktisch immer haben gleich mehrere Figuren einen Grund, Pierre zu töten, die Zuschauer und Zuschauerinnen sollen raten, wer es davon gewesen ist. Der typische Whodunit eben. Wer solche mag, kann daher durchaus die Gelegenheit der Fernsehausstrahlung nutzen, um hier einmal reinzuschauen. Denn auch wenn der Film nicht an andere Adaptionen heranreicht, den meisten deutschen TV-Krimi ist er dann doch überlegen.

Credits

OT: „Le Grand alibi“
Land: Frankreich
Jahr: 2008
Regie: Pascal Bonitzer
Drehbuch: Pascal Bonitzer, Jérôme Beaujour
Vorlage: Agatha Christie
Musik: Alexeï Aïgui
Kamera: Marie Spencer
Besetzung: Miou-Miou, Lambert Wilson, Valeria Bruni Tedeschi, Pierre Arditi, Anne Consigny, Mathieu Demy, Caterina Murino, Maurice Bénichou, Céline Sallette, Agathe Bonitzer

Bilder

Trailer

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fazit
In „Mörderische Gesellschaft“ wird ein Frauenheld auf rätselhafte Weise ermordet, mehrere Leute kommen dafür in Frage. Der Krimi kommt nicht an andere Adaptionen von Agatha Christie Romanen heran, zumal aus unerklärlichen Gründen Hercule Poirot aus der Geschichte geschrieben wurde. Der Fall ist aber auch in der Fassung clever genug, dass sich ein Blick lohnt.
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