Dracula – Die Auferstehung
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Dracula – Die Auferstehung

Dracula – Die Auferstehung
„Dracula – Die Auferstehung“ // Deutschland-Start: 30. Oktober 2025 (Kino)

Inhalt / Kritik

Transsilvanien im 15. Jahrhundert. Zwar ist Prinz Vladimir II., der Graf von Drācul (Caleb Landry Jones), alles andere als zimperlich, wenn es darum geht, seine Feinde zu erledigen, dabei geht er mit großer Brutalität vor. Doch als seine geliebte Frau Elisabeta (Zoë Bleu) selbst ermordet wird, fällt er vom Glauben ab, verflucht Gott und tötet sogar in seiner Rage einen Priester. Im Gegenzug wird er jedoch verflucht, er verwandelt sich in einen unsterblichen Untoten, der dazu gezwungen ist, sich im Dunkeln aufzuhalten. Doch auch nach Jahrhunderten kann er nicht aufhören, an seine große Liebe zu denken. Als er eines Tages den jungen Notar Jonathan Harker (Ewens Abid) kennenlernt und ein Bild von dessen Verlobten Mina Murray (ebenfalls Zoë Bleu) sieht, trifft ihn der Schlag. Denn Dracula ist sich sicher, dass es sich bei ihr um eine Wiedergeburt von Elisabeta handelt …

Der Horror der Liebe

Es dürfte kaum einen Horrorroman geben, der ähnlich berühmt ist wie der 1887 veröffentlichte Dracula von Bram Stoker. Der Ire machte Vampire salonfähig und auf seine Weise unsterblich. Den Rest erledigten die unzähligen Adaptionen, die im Laufe der Zeit fürs Kino oder den Heimgebrauch produziert wurden und die teils sehr unterschiedlich sind. So ist es nicht einmal ein Jahr her, dass Nosferatu – Der Untote auf den großen Leinwänden lief, ein Remake, welches von dem großen Klassiker inspiriert wurde. Die letzte Fahrt der Demeter nahm 2023 eine recht kurze Passage des Romans – die Überfahrt des Untoten mit einem Schiff – und machte daraus einen eigenständigen Film. Im selben Jahr erschien mit Renfield noch eine humorvolle Interpretation des unsterblichen Monsters. Während sich diese Filme recht viele Freiheiten herausnahmen, kommt nun mit Dracula – Die Auferstehung ein klassischer Vertreter.

Manche wird es freuen, wenn mal wieder das Original bedacht wird. Andere werden sich fragen: Braucht es das wirklich? Der französische Regisseur Luc Besson (Léon – Der Profi, Das fünfte Element), der seit Jahren nach einem Comeback sucht, ist offensichtlich dieser Ansicht. Wobei auch er einen eigenen Zugang zu dem Stoff sucht, indem er den romantischen Part der Geschichte betont. Schließlich begann alles Übel mit dem Tod der großen Liebe, später wird die Sehnsucht nach dieser für Unglück sorgen. Der internationale Titel lautet sogar Dracula: A Love Tale. Warum man hierzulande auf diesen Untertitel verzichtete und durch Die Auferstehung ersetzte, ist nicht bekannt. Verkehrt ist die Entscheidung jedoch nicht, da die große Liebe hier zwar immer wieder behauptet wird, zu fühlen ist sie aber nicht. Wenn Dracula Mina trifft und sie sofort seinen Avancen erliegt, ist das nicht nur kaum nachvollziehbar. Es ist zudem fragwürdig, wie der Frau kein Mitspracherecht eingeräumt wird. Besson ist dann doch nicht der richtige für romantische Stoffe.

Opulente Optik

Dafür hat er nach wie vor ein Händchen für eine beeindruckende Optik. Zwar muss er seit seiner grandios gefloppten Comic-Adaption Valerian – Die Stadt der tausend Planeten etwas kleinere Brötchen backen. Und doch haben er und sein Kameramann Colin Wandersman (Pandemonium – Die Hölle kennt keine Vergebung) teils unglaubliche Bilder auf die Leinwand geholt. Die diversen Settings, ob wir uns nun in dem Schloss bewegen, in Paris unterwegs sind oder in der Landschaft da draußen, zu sehen gibt es eine Menge. Dracula – Die Auferstehung ist ein Film der Exzesse, wozu dann auch ein ungehemmt übertrieben auftretender Caleb Landry Jones passt.

Da sind also durchaus Gründe, weshalb der Film seine Daseinsberechtigung hat und wofür sich ein Kinobesuch lohnen würde. Zumindest ein Publikum, das eine Vorliebe für Camp hat, kommt auf seine Kosten. Als reiner Horrorfilm ist das hier hingegen schwieriger, trotz des Einsatzes von Jones, so richtig viel Spannung will da dann doch nicht aufkommen. Wer vor Halloween etwas braucht, das mit Nervenkitzel verbunden ist, schaut sich daher besser woanders um, Black Phone 2 und Good Boy – Trust His Instincts sind naheliegende Alternativen im Kino. Für sich genommen ist die opulente Romanadaption Dracula – Die Auferstehung aber durchaus einen Blick Wert, sofern man auf der Suche nach düsteren Schauwerten ist.

Credits

OT: „Dracula“
Land: Frankreich
Jahr: 2025
Regie: Luc Besson
Drehbuch: Luc Besson
Vorlage: Bram Stoker
Musik: Danny Elfman
Kamera: Colin Wandersman
Besetzung: Caleb Landry Jones, Christoph Waltz, Zoë Bleu, Matilda De Angelis, Ewens Abid, David Shields, Guillaume de Tonquédec

Bilder

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Dracula – Die Auferstehung
fazit
„Dracula – Die Auferstehung“ nimmt den Romanklassiker von Bram Stoker und betont dabei den amourösen Aspekt, wenn der Untote seiner Frau hinterhertrauert. Das funktioniert nicht besonders gut, da gerade diese Liebe kaum zu fühlen ist. Dafür bietet das Horrordrama ordentlich Schauwerte, ist visuell und schauspielerisch ein Film der Exzesse.
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