Culpa Nuestra – Unsere Schuld

Einige Zeit ist es inzwischen her, dass sich Noah (Nicole Wallace) und Nick (Gabriel Guevara) getrennt haben. Kontakt haben sie keinen mehr, zu schmerzhaft war das Beziehungsende. Das merken sie auch, als sie sich bei der Hochzeit von Jenna (Eva Ruiz) und Lion (Victor Varona) wiedersehen und in ihnen die Gefühle wieder hochkommen. Dabei haben sie eigentlich anderes zu tun. So hat Nick das Unternehmen seines Vaters geerbt und muss sich darum kümmern. Noah wiederum steht am Anfang ihrer eigenen Karriere und lernt dabei auch Simon (Fran Morcillo) kennen. Aber auch wenn sie mit ihren eigenen Leben beschäftigt sind und sich mit anderen treffen, kehren ihre Gedanken immer zu ihrer großen Liebe zurück …

Abschluss einer Hit-Trilogie

Zwar können es die Titel von Amazon Prime Video im Hinblick auf die Popularität nicht mit denen von Netflix aufnehmen, die meisten erhalten eher weniger Aufmerksamkeit. Den einen oder anderen Hit hat der Streamingdienst aber durchaus im Laufe der Jahre gelandet. Ganz weit oben steht dabei Culpa Mia – Meine Schuld. Das Liebesdrama um zwei Stiefgeschwister, die sich anfangs nicht leiden können, sich dann aber ineinander verlieben, erhielt nicht nur anderthalb Jahre später mit Culpa Tuya – Deine Schuld eine Fortsetzung. Es gibt mit Culpa Mia – Meine Schuld: London inzwischen sogar ein englischsprachiges Remake, ebenfalls bei Prime Video erschienen. Während man dort noch auf einen zweiten Teil wartet, geht es mit dem spanischen Original weiter. Genauer handelt es sich bei Culpa Nuestra – Unsere Schuld um den Abschluss der Trilogie.

Der Film richtet sich zwangsläufig an Fans, die auch schon die ersten beiden Filme gesehen haben. Neulinge haben es schwer, sich in diesem amourösen Gestrüpp zurechtzufinden, da man sich nicht die Mühe machte, die Figuren und ihre Beziehungen genauer vorzustellen. Das heißt aber nicht, dass Culpa Nuestra – Unsere Schuld inhaltlich übermäßig komplex wäre. Im Grunde geht es darum, dass zwei Menschen offensichtlich füreinander bestimmt sind und auch große Gefühle füreinander haben, es aber irgendwie doch nicht auf die Reihe bekommen. Sicher, das kann im realen Leben auch passieren, manchmal steht man sich selbst im Weg. Hier hat man jedoch das Gefühl, dass man einfach nur das Happy End möglichst weit hinausgezögert werden soll, um das Publikum dadurch länger zu beschäftigt. Die Adaption des Romans von Mercedes Ron gleicht eher einer Beschäftigungstherapie.

Das Ende der Langeweile

Eine solche kann natürlich schon sehenswert sein, sofern damit irgendwelche interessanten Figuren oder Gedanken verbunden sind. Beides ist hier aber weit und breit nicht zu finden. Tatsächlich gibt es für Nicht-Fans keinen wirklichen Grund, hier noch einmal einzuschalten, da man sich wenig überraschend an das Erfolgsrezept hält. Und dieses war von Anfang an ziemlich einfach gestrickt. So geht es in Culpa Nuestra – Unsere Schuld ausschließlich um attraktive Menschen, die regelmäßig Sex haben, sich in besten Kreisen bewegen, zumindest in finanzieller Hinsicht, dabei aber trotzdem irgendwelche Probleme haben. Zwischendurch taucht jemand auf, der für Ärger sorgt, Michael (Javier Morgade) dient als Antagonist. Gebraucht hätte es ihn aber nicht.

Bislang fielen diese Hochglanz-Seifenopern im Luxus-Jugend-Segment durch eine Mischung aus Lächerlichkeit und Langeweile auf, welche die Filme zu einer absoluten Zumutung werden ließen. Dieses Mal hat sich die Waage eher in Richtung Langeweile verschoben. Mag sein, dass man nach zwei dieser Filme auch einfach nur abgestumpft ist. Aber Culpa Nuestra – Unsere Schuld ist es nicht einmal mehr wert, dass man sich darüber aufregt, zu öde ist das Ergebnis – sieht man einmal von dem völlig bescheuerten Finale ab. Immerhin gibt es ein Happy End. Dieses bedeutet für die Fans, dass die Mal-ja-mal-nein-Beziehung endlich einmal gefestigt zu sein scheint. Und die anderen dürfen erleichtert sein, dass nach drei miserablen Filmen die Saga ein Ende hat und man Geld und Zeit anderweitig investieren kann.