
Als die Blumenhändlerin Marie Polt (Reiki von Carlowitz) brutal in ihrem Laden ermordet wird, fällt der Verdacht schnell auf ihren Ex-Mann Jozef Hašek (Thomas Wodianka), Chef eines berüchtigten Motorrad-Clubs. Der beteuert seine Unschuld. Mehr noch, er nötigt die frühere Polizistin Frederike Bader (Marie Leuenberger) dazu, nach dem wahren Täter zu suchen und ihn zu entlasten. Jochen Mohn (Stefan Rudolf) und Hermine Grill (Xenia Tiling) von der Kriminalpolizei Passau wiederum wenden sich an den Privatdetektiv Ferdinand Zankl (Michael Ostrowski), mit dem Bader sonst oft zusammenarbeitet, wodurch die beiden gezwungen sind, unabhängig voneinander die Wahrheit zu suchen …
Wiedersehen macht (keine) Freude
Als 2020 die Krimireihe Ein Krimi aus Passau an den Start ging, fand sie sehr schnell ihr Publikum. Zwischen 5 und 6 Millionen schalteten seinerzeit ein, um mehr über die Geschichte der Polizistin zu erfahren, die zusammen mit ihrer Tochter im Rahmen des Zeugenschutzprogramms ein neues Leben begonnen hat. Dieser Zuspruch ist nicht weniger geworden, weshalb die ARD auch weiterhin fleißig neue Teile produziert. Zum 5-jährigen Jubiläum werden Fans besonders umfangreich bedient. Wo sonst zwei neue Filme pro Staffel anstehen, sind es diesmal drei. Den Auftakt bildet dabei Der Rote Wolf. Im Anschluss werden im wöchentlichen Abstand Niemand stirbt gern allein und Bis auf den Knochen ausgestrahlt. Ob das jedoch wirklich eine gute Nachricht ist, darüber lässt sich streiten. Zumindest der erste Film macht nicht wirklich Lust auf mehr.
Ein Merkmal der Reihe war dabei immer, wie die Protagonistin von ihrer Vergangenheit eingeholt wird und ihre neue Identität aufzufliegen droht. Das spielt im siebten Film zwar keine Rolle mehr, dafür nimmt man anderweitig Bezug auf das vorangegangene Geschehen. Genauer greift Der Rote Wolf. Ein Krimi aus Passau die Figur des Rockers Hašek wieder auf, der schon das letzte Mal in Gier nach Gold dabei war, damals aber noch eine unbedeutende Nebenfigur war. Unbedingt gesehen haben muss man den Vorgänger daher nicht, um hier folgen zu können. Während ein treues Publikum auf diese Weise gewissermaßen belohnt wird, müssen neu hinzukommende Zuschauer und Zuschauerinnen nicht das Gefühl haben, viel verpasst zu haben. Vorkenntnisse braucht es nicht, allenfalls im Hinblick auf die Beziehungen von Bader zu den anderen.
Leider langweilig
Das betrifft vor allem den Detektiv Zankl und Tochter Mia (Nadja Sabersky), die beiden wichtigsten Personen im Leben der untergetauchten Polizistin. Da gibt es schon auch einiges an Drama, wenn die Mama dem neuen Freund der Tochter misstraut. Wer ein solches Drama nicht in seinem Krimi sehen will, könnte damit seine Probleme haben. Wobei das nur am Rande mitläuft, Hauptaugenmerk liegt dann doch auf dem eigentlichen Fall. Der Rote Wolf. Ein Krimi aus Passau ist dabei prinzipiell ein klassischer Whodunit, wo herausgefunden werden muss, wer ein Verbrechen begangen hat. Der Unterschied zu sonst ist, dass die Ermittlerin zu dieser Spurensuche gezwungen wird. Das hätte zu stärkeren Thrillerelementen führen können, wenn Bader mit einem potenziellen Mörder umherzieht.
Tatsächlich ist Der Rote Wolf. Ein Krimi aus Passau aber sogar ziemlich langweilig geworden. Sicher, man darf hier eine ganze Weile rätseln, wer denn da der wahre Mörder ist. Denn dass es wirklich Hašek, ist sehr unwahrscheinlich. Viele Alternativen gibt es aber nicht. Am Ende wird eine Erklärung gegeben, die zwar plausibel ist, aber auch ein bisschen willkürlich. Das größere Problem ist aber, dass die Ermittlungen auf dem Weg dorthin so uninteressant geworden sind. Der Film hat da einfach nicht viel zu erzählen, weder im Hinblick auf die Figuren noch die Geschichte. Es gibt hübsche Bilder. Außerdem ist das mit der Parallelermittlung schon irgendwie nett. Aber nicht nett genug, um damit anderthalb Stunden zu füllen.
OT: „Der Rote Wolf. Ein Krimi aus Passau“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Jan Fehse
Drehbuch: Michael Vershinin
Musik: David Reichelt, David Schoch
Kamera: Hendrik A. Kley
Besetzung: Marie Leuenberger, Michael Ostrowski, Nadja Sabersky, Stefan Rudolf, Xenia Tiling, Thomas Wodianka, Aslan Aslan, Jonas Holdenrieder
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