
Wann immer das Böse das Gute bedroht und aufrechte Menschen gegen übermächtige Feinde kämpfen, ist Deathstalker (Daniel Bernhardt) zur Stelle – um die Gefallenen und Verwundeten auszurauben. Als er auf diese Weise in den Besitz eines Amuletts kommt, ändert sich jedoch alles für ihn. Denn wie sich herausstellt, handelt es sich um ein ebenso mächtiges wie verfluchtes Artefakt, hinter dem im Anschluss eine ganze Armee her ist. Während Deathstalker durchs Land zieht und gegen Feinde kämpft, auf der Suche nach Antworten und einem Weg, von der Situation zu profitieren, trifft er unter anderem auf den Zauberer Doodad und die Diebin Brisbayne (Christina Orjalo), die sich seinem Abenteuer anschließen …
Remake des 80er Kultfilms
Wenn im Filmgeschäft nichts anderes mehr geht, dann werden alte Hits noch einmal neu aufgewärmt. In Hollywood ist das bekanntlich gang und gäbe, man weiß zuweilen im Kino nicht mehr, welches Jahr wir schreiben. Auffällig ist aber, dass es zuletzt auch eine Reihe von Versuchen gab, Kultfilme, die ursprünglich aus dem Underground kommen, für ein heutiges Publikum aufzubereiten. Auf diese Weise durften Fans sich dieses Jahr etwa auf das giftige Schleimduo Street Trash und The Toxic Avenger freuen, deren Vorlagen jeweils aus den 1980ern stammten. Und auch Deathstalker greift auf einen Film aus diesem Jahrzehnt zurück, genauer das gleichnamige Werk von 1983, das hierzulande den Titel Der Todesjäger trug und drei Fortsetzungen erhielt.
Im Gegensatz zu den obigen Remake-Kollegen, die prinzipiell dem Horror-Genre zuzuordnen sind, handelt es sich hierbei um ein Fantasyabenteuer. Da gibt es typische Elemente wie Magie, Monster, Schwerter und Prophezeiungen. Was den Splatterfaktor angeht, muss sich Deathstalker aber nicht vor der Konkurrenz verstecken. Da werden ständig irgendwelche Extremitäten abgeschlagen, es spritzt eine Unmenge an Blut, gestorben wird sowieso kräftig. In der Hinsicht wird also schon etwas geboten. Das Ganze ist aber so absurd übertrieben, dass man das Ergebnis kaum ernstnehmen kann. Zumal die Figuren oft auch in grotesken Kostümen unterwegs sind, die nicht einmal so tun, als wären sie irgendwie hochwertig. Das hier ist selbstbewusster Trash, der genau weiß, was er ist.
Fantasy-Splatter mit viel Humor
Regisseur und Drehbuchautor Steven Kostanski (Psycho Goreman, The Void) lässt einen aber auch abseits des Schlachtfeldes spüren, dass er sich des eigenen Unsinns bewusst ist. Regelmäßig baut er irgendwelche Gags ein, sei es in Form von humorvollen Wortgefechten oder auch, indem er sich über die Situation lustig macht. Eine reine Parodie ist Deathstalker dabei zwar nicht, der Film ist eher Genrebeitrag als Dekonstruktion eines solchen. Das erinnert etwas an Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben, das ebenfalls klassische Fantasy mit viel Komik anreicherte. Nur dass das hier noch einmal deutlich gröber ist, das Augenzwinkern wird so exzessiv betrieben, dass auch ja alle im Publikum merken, was hier los ist. Die feine Filmkunst ist das nicht, soll es nicht sein. Aber es sind schon eine Reihe gelungener Einfälle dabei.
Ansonsten hat Kostanski schon ein wenig damit zu kämpfen, die komplette Laufzeit zu füllen. Das derbe Fantasyabenteuer, welches 2025 beim eigentlich auf Arthouse-Filme spezialisierten Locarno Film Festival Weltpremiere hatte, fängt nach einer Weile an sich zu wiederholen. Von der Geschichte darf man ja ohnehin nichts erwarten: Deathstalker begnügt sich damit, das Trio durch die Welt stapfen und regelmäßig auf andere Leute oder Monster treffen zu lassen. Das Worldbuilding ist schon sehr sparsam, wird im Schnelldurchlauf abgearbeitet, da offensichtlich niemand Interesse daran hatte. Wer sich gern in fremden Welten verliert, kann sich das hier daher eher sparen. Wer hingegen einfach nur seinen groben Spaß haben will, wird dem sympathischen Remake bedient.
OT: „Deathstalker“
Land: Kanada
Jahr: 2025
Regie: Steven Kostanski
Drehbuch: Steven Kostanski
Musik: Blitz//Berlin
Kamera: Andrew Appelle
Besetzung: Daniel Bernhardt, Christina Orjalo, Paul Lazenby, Nicholas Rice
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