
Für Detective Jeff Anderson (Shawn Ashmore) bricht eine Welt zusammen, als er eines Abends nach Hause kommt und dort seine Frau Elizabeth (Vahina Giocante) tot in der Badewanne vorfindet mit aufgeschlitzten Pulsadern. Doch was wie ein Selbstmord aussieht, muss in Wahrheit ein Verbrechen sein, davon ist er überzeugt. Warum hätte sie sich das Leben nehmen sollen? Außerdem meint sein Sohn Frankie (Judah Mackey), in der Nacht einen Mann gesehen zu haben. Und so macht er sich auf die Suche, sehr zum Leidwesen seiner Chefin Kelly (Daniella Alonso), die wenig von dieser Theorie hält. Und auch Jeffs Mutter Angela (Lin Shaye), die sich in der Zwischenzeit um den Jungen kümmert, findet sein Verhalten unverantwortlich. Doch der Polizist gibt nicht auf und findet Hinweise, dass es noch mehr solcher Selbstmorde gegeben hat …
Die Suche nach dem Sinn
Sie erfreuen sich immer wieder großer Beliebtheit: Thriller über Serienmörder und diejenigen, die sie jagen. Einige davon sind zu echten Klassikern geworden wie etwa Das Schweigen der Lämmer oder auch Sieben, die mit perfiden Morden, interessanten Gegenspielern und überzeugenden Ermittlerteams gefielen. Ein Selbstläufer sind solche Themen aber nicht, wie das Beispiel Anderson Falls – Ein Cop am Abgrund zeigt. Denn auch wenn hier einige bekannte Leute mitspielen und es einige Ideen gibt, die Potenzial gehabt hätten: Das Ergebnis überzeugt weniger. Es ist teilweise sogar so schlecht, dass man sich fragt, ob da jemand überhaupt darüber nachgedacht hat, was hier geschieht.
Prinzipiell ist der Film wohl als eine Art Katz-und-Maus-Spiel gedacht. Was tatsächlich geschehen ist, steht dabei von Anfang an fest, da Anderson Falls – Ein Cop am Abgrund den Mord zeigt. Zu rätseln gibt es also nicht viel, nur das wer und warum muss geklärt werden. Anstatt daraus aber eine spannende Ermittlung zu machen, bei der nach und nach die Puzzleteile zusammengesetzt werden, fällt hier die Lösung quasi nach ewig langem Warten vom Himmel. Die Erklärung wird in einem plumpen Expositionshaufen dem Publikum vor die Füße geworfen. Die große narrative Kunst ist das nicht. Es ist auch nicht so, als würde die Erklärung wirklich überzeugen, irgendwie ist das alles ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Für den Fall gilt das ja sowieso.
Wenig spannend
Dabei sieht es zwischenzeitlich so aus, als sei gar nicht der Fall das eigentliche Thema, sondern der geistige Verfall des Protagonisten. Jeff steigert sich immer weiter in seine Jagd hinein, sieht nichts anderes mehr und droht dabei, auch noch seinen Sohn zu verlieren. Anderson Falls – Ein Cop am Abgrund geht während dieser Passage eher in Richtung Drama, wenn eine Familie noch weiter auseinanderbricht. Der Film macht aber ziemlich wenig daraus, geht nicht in die Tiefe, kann sogar mit den Figuren wenig anfangen. Gary Cole als psychopathischer Serienmörder macht das zum Teil wieder wett. Aber eben nur zum Teil, gegen das genügsame Drehbuch kommt auch er nicht an.
Spannend ist der Film sowieso nicht. Erst zum Ende hin, wenn die Situation richtig eskaliert und es auf den Showdown hinausläuft, kommt ein wenig Leben in den Thriller. Was vorher ein bloßes Fernduell war, wird dann direkter und brisanter. Zumindest an der Stelle kommt ein bisschen Nervenkitzel auf, wenn Anderson Falls – Ein Cop am Abgrund mit der Frage spielt, wie weit der Protagonist gehen würde. Das ist dann zwar schon etwas fragwürdig, wenn Selbstjustiz gutgeheißen wird, so als wäre alles in Ordnung, wenn es zweckdienlich ist. Immerhin darf man aber gespannt sein, nachdem es vorher doch eher dröge war. Sicherlich gibt es schlimmere Thriller um Serienmörder als diesen hier. Sehenswert ist das aber in der Form nicht, da stimmt oft einfach die Gewichtung nicht, wenn nicht ganz klar ist, wovon hier eigentlich erzählt werden soll.
OT: „Darkness Falls“
Land: Belgien
Jahr: 2024
Regie: Julien Seri
Drehbuch: Giles Daoust
Musik: Sacha Chaban
Kamera: Shan Likjestrand
Besetzung: Shawn Ashmore, Gary Cole, Daniella Alonso, Richard Harmon, Judah Mackey, Lin Shaye
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