Weapons – Die Stunde des Verschwindens
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Weapons – Die Stunde des Verschwindens

Weapons – Die Stunde des Verschwindens
„Weapons – Die Stunde des Verschwindens“ // Deutschland-Start: 7. August 2025 (Kino) // 23. Oktober 2025 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Die Menschen der Kleinstadt Maybrook werden völlig aus der Bahn geworfen, als eines Nachts eine Reihe von Kindern das Haus verlässt und spurlos verschwindet. Noch rätselhafter ist, dass sie alle aus derselben Schulklasse sind. Was könnte sie nur veranlasst haben wegzugehen? Und wohin sind sie gegangen? Doch weder die Lehrerin Justine Gandy (Julia Garner) noch der Junge Alex Lilly (Cary Christopher), der einzige Schüler aus der Klasse, der nicht verschwunden ist, haben auf diese Fragen eine Antwort. Während Justine zunehmend dem Alkohol verfällt und zur Zielscheibe von Anfeindungen wird, beschließt Archer Graff (Josh Brolin), dessen Sohn Matthew zu den Vermissten gehört, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Aber auch der Polizist Paul Morgan (Alden Ehrenreich), der Drogenabhängige James (Austin Abrams) und der Schulleiter Andrew Marcus (Benedict Wong) werden in die seltsame Geschichte hineingezogen …

Ein Horrorrätsel aus vielen Perspektiven

Eigentlich sind Komödien und Horror zwei Genres, die nur wenig kompatibel sind. Umso bemerkenswerter ist, wenn es Filmschaffende gibt, die tatsächlich beides beherrschen. Zu diesen darf man inzwischen wohl auch Zach Cregger zählen. Bekannt wurde dieser eigentlich durch die Comedy-Truppe Whitest Kids U‘ Know, auch seine Anfänge als Regisseur waren in diesem Bereich. Doch dann wechselte er mit Barbarian 2022 die Spur und lieferte einen der bizarrsten Horrorfilme des Jahres ab. Umso größer war die Neugierde, wie denn sein lang erwartetes Folgewerk aussehen würde, zumal im Vorfeld ein regelrechter Bieterwettbewerb entbrannt war. Und tatsächlich wird Cregger mit Weapons – Die Stunde des Verschwindens den hohen Erwartungen gerecht, wenn er bekannten Pfaden folgt und dabei doch auch immer wieder völlig unerwartete Richtungen einschlägt.

Beispielsweise übernahm er wieder den multiperspektivischen Ansatz. Gab es bei Barbarian zwei Handlungsstränge, die sich später trafen, baut Cregger, der erneut auch das Drehbuch geschrieben hat, dieses Mal gleich ein halbes Dutzend ein. Diese überschneiden sich natürlich, sind alle Teil derselben Geschichte. Auf diese Weise kommen immer mal wieder Szenen, deren Bedeutung erst dann erklärt wird, wenn wir im nächsten Kapitel das Ereignis aus der Sicht einer anderen Figur sehen. Das ist natürlich kein bahnbrechend neuer Ansatz, viele Filme greifen auf diesen erzählerischen Kniff zurück. Es ist auch nicht so, als würde der Wechsel immer sehr viel bringen. Und doch funktioniert das in Weapons – Die Stunde des Verschwindens prinzipiell sehr gut, vor allem wenn diese besagten Szenen wie beim letzten Mal besonders seltsam sind und aus dem Nichts kommen.

Grotesk bis grandios

Zumindest streckenweise würde auch die Kategorisierung Mystery bei dem Film greifen, wenn das Publikum an der Seite der Figuren herauszufinden versucht, was genau da eigentlich passiert. So geht es nicht nur mit dem großen Rätsel los, warum die Kinder verschwunden sind. Auch andere zunächst unerklärliche Elemente und Verhaltensweisen kommen hinzu. Zuweilen wird es dabei auch grotesk, vor allem bei dem grandiosen Finale, bei dem man dann doch merkt, dass Creggers Wurzeln im humoristischen Bereich liegen. Tatsächlich sind es auch eher die sonderbaren Punkte, die Weapons – Die Stunde des Verschwindens so sehenswert machen. Richtig furchteinflößend wird es eher weniger, selbst wenn hier und da mal kompetente Jump Scares zu finden sind.

Dass einen der Film – trotz der stattlichen Laufzeit von 130 Minuten – dennoch die ganze Zeit über fesselt, liegt dabei nicht nur an der wendungsreichen Geschichte. Auch die Besetzung hat ihren großen Anteil daran. Neben dem gewohnt verlässlichen Duo Julia Garner und Josh Brolin stechen zwei aus der Nebenreihe besonders hervor. Da ist zum einen Austin Abrams, der wie schon in Wolfs wie von der Tarantel gestochen herumirrt. Zum anderen hinterlässt gerade Amy Madigan (Antlers), die erst im weiteren Verlauf wirklich zum Geschehen dazustößt, großen Eindruck. Auch wenn bei Weapons – Die Stunde des Verschwindens am Ende doch noch die eine oder andere Frage offenbleibt und manches nicht wirklich viel Sinn ergibt, ist das hier doch ein sehr ungewöhnlicher Genrebeitrag, der schon jetzt zu den Horrorhöhepunkten des Jahres gehört.

Credits

OT: „Weapons“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Zach Cregger
Drehbuch: Zach Cregger
Musik: Ryan Holladay, Hays Holladay, Zach Cregger
Kamera: Larkin Seiple
Besetzung: Julia Garner, Josh Brolin, Cary Christopher, Alden Ehrenreich, Austin Abrams, Benedict Wong, Amy Madigan

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Weapons – Die Stunde des Verschwindens
fazit
„Weapons – Die Stunde des Verschwindens“ beginnt mit dem Rätsel von 17 verschwundenen Kindern, bevor eine kriselnde Lehrerin und ein betroffener Vater die Wahrheit suchen. Das ist für die vielen sonderbaren Einfälle, die multiperspektivische Erzählung und die starke Besetzung sehenswert. Richtig furchteinflößend wird der eigenwillige Horrorfilm aber weniger.
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4.9
8
von 10