
Eigentlich war Heather (Madelyn Cline) ja mit ihren Freundinnen Amy (Madison Thompson) und (Sofia Wylie) unterwegs. Zu dritt wollten die drei US-Amerikanerinnen Europa kennenlernen. Doch als Heather auf den Neuseeländer Jack (KJ Apa) trifft, ist es um sie geschehen. Es funkt sehr schnell zwischen den beiden. Als das Trio später getrennte Wege geht, beschließt Heather daher, Zeit mit ihrem neuen Bekannten zu verbringen und ihm zu all den Orten zu folgen, von denen sein Großvater als Soldat während des Zweiten Weltkriegs geschrieben hatte. Während ihrer gemeinsamen Zeit kommen sich die beiden immer näher, sie genießen die zweisame Gegenwart. Doch Jacks Weigerung, sich mit der Zukunft zu befassen, führt zu Irritationen …
Zeit für Gefühle
So richtig viele Filme produziert Amazon Prime Video ja nicht, da heißt es oft, mehrere Wochen zu warten, bis mal wieder etwas Neues kommt. Immerhin, der Streamingdienst scheint dabei auf Vielfalt zu achten. So gab es zuletzt die Actionkomödie Heads of State mit John Cena und Idris Elba als ungleichen Regierungschefs, die sich zusammenraufen müssen, sowie die bizarre Science-Fiction-Katastrophe Krieg der Welten. Mit Liebe findet uns soll nun ein Publikum bedient werden, das nach großen Gefühlen, attraktiven Menschen und tollen Landschaftsaufnahmen sucht. Denn davon gibt es jede Menge in dem US-amerikanischen Drama über zwei junge Menschen, die sich zufällig begegnen und beschließen, gemeinsam durch die Gegend zu reisen.
Die Vorlage liefert mal wieder ein Roman. Genauer adaptierte Lasse Hallström das bereits 2017 veröffentlichte The Map That Leads to You von J.P. Monninger. Der schwedische Regisseur ist für gefühlvolle Stoffe natürlich immer eine naheliegende Wahl. Unter anderem gehen so bekannte Titel wie Chocolat … Ein kleiner Biss genügt und Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa auf sein Konto. In den letzten Jahren war es ruhiger um ihn geworden, sein letzter Hit liegt eine Weile zurück. Gut möglich, dass das Drama hier ein großes Publikum erreichen wird. Im Gegensatz aber zu einigen seiner früheren Werke, die durchaus erinnerungswürdig sind, ist Liebe findet uns aber eins, das man im Anschluss gleich wieder vergessen hat. Da ist wirklich nichts, was einem im Gedächtnis bleiben müsste.
Postkarten statt Tiefgang
Dabei wird schon versucht, den Zuschauern und Zuschauerinnen etwas Tiefgründiges mit auf den weiteren Weg zu geben. Oder besser: Es wird so getan als ob. Mal wieder wird – Vorsicht Spoiler – eine schwere Krankheit vorgeschoben, um irgendwelche pseudophilosophischen Kalendersprüche von sich zu geben. Liebe findet uns fordert dazu auf, im Jetzt zu leben und präsent zu sein, weil niemand weiß, was die Zukunft bereithält. Natürlich ist das ein Thema, über das man nachdenken kann. Nur tut das hier eben niemand, mehr als Plattitüden springen nicht heraus. Anstatt sich tatsächlich mit einer Endlichkeit auseinanderzusetzen und der Frage, was es bedeutet, einen Menschen beim Sterben zu begleiten, wie es Sterben für Beginner getan hat, hört man lieber mit einem Fest aus. Der Film blendet alles Hässliche aus, begnügt sich mit schönen Postkartenmotiven, welche eine inhaltliche Auseinandersetzung ersetzen sollen.
Wer sich mit solchen Oberflächlichkeiten zufriedengibt, bekommt schon einiges geboten. Wenn die jungen Menschen europäische Sehenswürdigkeiten anschauen, sich dabei auch nie Gedanken über die Finanzierung machen müssen, dann wird Liebe findet uns zu einem Imagefilm, der an die früheren berüchtigten Diaabende erinnert. Die Besetzung passt perfekt in diese Bilderbuchidylle, selbst wenn es keine nennenswerte Chemie zwischen Madelyn Cline (Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast) und KJ Apa (One Fast Move) gibt und auf eine Figurenzeichnung verzichtet wurde. Als Berieslung mit Konservenemotionen passt das, abschalten kann man hier schon. Einen wirklichen Grund zum Einschalten bleibt diese Buchverfilmung aber schuldig.
OT: „The Map That Leads to You“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Lasse Hallström
Drehbuch: Vera Herbert, Les Bohem
Vorlage: J.P. Monninger
Musik: Sarah Trevino
Kamera: Elías M. Félix
Besetzung: Madelyn Cline, K.J. Apa, Sofia Wylie, Madison Thompson, Orlando Norman, Josh Lucas
Amazon (Roman „Liebe findet uns“)
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