Die Rosenschlacht The Roses
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Die Rosenschlacht

Die Rosenschlacht The Roses
„Die Rosenschlacht“ // Deutschland-Start: 28. August 2025 (Kino) // 21. November 2025 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Als der Architekt Theo (Benedict Cumberbatch) bei einem Restaurantbesuch der Köchin Ivy (Olivia Colman) über den Weg läuft, fühlen sie sich auf Anhieb zueinander hingezogen. Aus der stürmischen Begegnung wird Liebe, sie heiraten, bekommen Kinder, bauen sich ein absolutes Traumhaus. Doch hinter der perfekten Fassade brodelt es. Als Theo beruflich eine Bruchlandung hinlegt und dafür Ivy den Durchbruch schafft, verändert das die Dynamik innerhalb der Familie. Einige Jahre später haben sich die beiden auseinandergelebt, die Ehe steckt in einer Krise, die selbst eine Paartherapie nicht lösen kann. Doch es kommt noch schlimmer, denn zu der Entfremdung gesellen sich noch ganz andere Gefühle – deutlich negativere Gefühle …

Mehr Entfremdung als Eskalation

Dieses Jahr hat Hollywood wieder besonders fleißig das Archiv geplündert und eine ganze Reihe von Remakes und Reboots gedreht. Ob nun Die nackte Kanone, Superman oder Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast, der Blick ins Kinoprogramm lässt einen zuweilen vergessen, dass wir wirklich im Jahr 2025 sind. Mit Die Rosenschlacht kommt nun eine weitere dieser Neuauflagen heraus. Dabei handelt es sich einerseits um eine weitere Adaption des 1981 veröffentlichten Romans The War of The Roses von Warren Adler. Viele werden den Stoff aber vor allem durch die Verfilmung Der Rosenkrieg von 1989 kennen. Die schwarze Komödie um ein Ehepaar, das sich irgendwann so sehr hasst, dass es zu einem brutalen Scheidungskrieg kommt, wurde zu einem Kassenschlager und genießt Kultstatus – was einen neuen Film gleichzeitig naheliegend und verwegen macht.

Eines vorweg: Auch wenn der Trailer dies vermuten lässt, ist Die Rosenschlacht kein direktes Remake des Hits, das von Beleidigungen und Attacken erzählt. Tatsächlich hat der für zwei Oscars nominierte Drehbuchautor Tony McNamara (The Favourite – Intrigen und Irrsinn, Poor Things) so viel geändert, dass man als Fan des Originals irritiert sein darf. Genauer nimmt der eigentliche Scheidungskrieg nur einen überraschend kleinen Teil der Laufzeit ein. Es geht weniger um die Eskalation als das, was vorher geschehen ist. Während man bei Der Rosenkrieg nicht sehr viel über die Gründe der Entfremdung erfährt, vielmehr die Folgen im Mittelpunkt steht, da ist hier der Fokus genau umgekehrt. Wie konnte es dazu kommen, dass die zwei sich so sehr entzweien, dass sie sich an die Gurgel gehen?

Gut, aber etwas unausgegoren

Das Ergebnis ist etwas zwiespältig. So werden manche Zuschauer und Zuschauerinnen sicher enttäuscht sein, dass die Wortgefechte und die physischen Auseinandersetzungen so kurz ausfallen. Auch wenn es prinzipiell löblich ist, etwas Eigenes zu versuchen, hat das hier etwas von einem Etikettenschwindel – zumal das Ende etwas enttäuschend ist. Das heißt aber nicht, dass man bei Die Rosenschlacht keinen Spaß haben kann. Wenn die beiden einmal die Giftpfeile auspacken, wird es lustig, sehr lustig sogar. Benedict Cumberbatch und Olivia Colman dürfen bei der Darstellung eines antagonistischen Paares, das über Jahre hinweg Probleme ignoriert hat, einmal ihr komödiantisches Talent beweisen. Da sind Szenen dabei, bei denen man nicht weiß, ob man lauthals lachen oder ungläubig auf die Leinwand starren soll.

Aber es sind eben auch ernste, richtiggehend traurige Momente dabei, die man so im Original nicht fand. Phasenweise ist Die Rosenschlacht tatsächlich eher ein Drama über ein auseinanderbrechendes Paar. Das ist teilweise ebenso übertrieben wie die humorvollen Passagen. Und doch liefert der Film einiges an Identifikationsfläche, wenn universelle Themen angesprochen werden. Wenn Ivy in ihrer Arbeit aufgeht und dabei den Zugang zu ihrer Familie verliert, dann fällt es nicht schwer, sich darin wiederzufinden. Leider kann sich der Film nicht ganz entscheiden, welche dieser Richtungen er einschlagen will, da stimmt das Gleichgewicht nicht immer, das ist insgesamt etwas unausgegoren. Die Nebenfiguren werden auch nicht so wirklich genutzt, stören manchmal mehr, als dass sie helfen. Dennoch, die starken Teile sind so stark, dass insgesamt ein guter Film herausspringt, der zwar nicht an den Klassiker herankommt, aber eine interessante Alternative darstellt.

Credits

OT: „The Roses“
Land: UK, USA
Jahr: 2025
Regie: Jay Roach
Drehbuch: Tony McNamara
Vorlage: Warren Adler
Musik: Theodore Shapiro
Kamera: Florian Hoffmeister
Besetzung: Benedict Cumberbatch, Olivia Colman, Andy Samberg, Kate McKinnon

Bilder

Trailer

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Die Rosenschlacht
fazit
Inspiriert vom 1989er Kulthit erzählt „Die Rosenschlacht“ von einem Ehepaar, das sich bis aufs Blut bekriegt. Dabei geht der Film in eine überraschende Richtung, wenn weniger die Eskalation als vielmehr die Gründe der Entfremdung thematisiert werden. Das Ergebnis ist teilweise sehr lustig, oft aber eben auch tragisch – und insgesamt etwas unausgegoren.
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