Beautiful Wedding
© Leonine

Beautiful Wedding

Beautiful Wedding
„Beautiful Wedding“ // Deutschland-Start: 9. Mai 2024 (Kino)

Inhalt / Kritik

Als Abby (Virginia Gardner) und Travis (Dylan Sprouse) nach einer durchzechten Nacht in Las Vegas aufwachen, können sie sich nur bruchstückhaft erinnern. Umso größer ist die Überraschung, als sie feststellen, dass sie offensichtlich geheiratet haben. Und was nun? Sie beschließen, das Beste daraus zu machen und fahren mit dem befreundeten Paar America (Libe Barer) und Shepley (Austin North) nach Mexiko, um dort schön Flitterwochen zu machen, wie es sich eben gehört. So der Plan. Bald wird aber klar, dass nichts nach Plan laufen wird. Was als romantischer Trip geplant war, endet in Chaos, Streitigkeiten und Zweifel, ob sie überhaupt als Paar zusammen sein sollten …

(K)eine Liebeskomödie wie die anderen

Man kann sie kaum noch überblicken, die unzähligen Teenieromanzen, die fürs Kino oder auch Streamingdienste produziert werden. Dass viele von ihnen völlig austauschbar sind, stört die Zielgruppe nicht. Es reicht, wenn zwei attraktive Menschen vor der Kamera stehen und sie sich nach der Überwindung der obligatorischen Hindernisse in die Arme fallen. Diese Hindernisse dürfen gern auch mehrfach hervorgekramt werden, wie das Beispiel After zeigte, das über vier Filme hinweg eine toxische Beziehung beschrieb, bei der viel gestritten, aber wenig erreicht wurde. Als vergangenes Jahr Beautiful Disaster in die Kinos kam, sah es zunächst danach aus, als handelte es sich um einen weiteren dieser 08/15-Streifen. Ein Bad Boy und die kluge Studentin? Viel einfallsloser geht es nicht. Das Ergebnis war aber anders. Zwar folgte der Film ohne Zweifel den Konventionen, war dabei aber oft überraschend parodistisch.

Wenig überraschend ist, dass der zweite Teil Beautiful Wedding diese Richtung beibehält. Grundsätzlich ist der Film natürlich schon konventionell im Hinblick auf die Dramaturgie. Zwei Leute, die füreinander bestimmt sind, dann aber Probleme haben, nur um dann doch das liebende Paar zu werden? Das braucht nicht wirklich viel Kreativität. Ein bisschen hebt sich die Adaption des gleichnamigen Romans von Jamie McGuire noch dadurch ab, dass diese besagten Hindernisse vorweggenommen werden. So sehen wir die zwei, wie sie ihre Geschichte nach dem großen Knall einem Geistlichen erzählen. Wo bei anderen Filmen die Konflikte erst mit der Zeit kommen, wird das Publikum hier darauf vorbereitet, dass es schnell konfrontativ wird.

Bewusster Blödsinn

Klar, das sind wir aus dem ersten Teil gewohnt, wo von Anfang an die Fetzen fliegen durften. Hier geht das dann nahtlos weiter. Die zwischenzeitliche Harmonie, die nach dem erfolgreichen Kampf gegen das Böse herrschte, gehört dann schon wieder der Vergangenheit an. Der Alltag fordert seinen Tribut. Ob das nun glaubwürdig ist, oder nicht, darüber kann man sich streiten. Aber schon der Vorgänger scherte sich nicht darum. Hinzu kommt, dass sich Beautiful Wedding über das alles ja auch lustig macht. Wo andere Liebesfilme den Blödsinn ernstnehmen, weiß man hier sehr genau, dass es Blödsinn ist. Das Ensemble nimmt das zudem gern an und macht beherzt mit. Dylan Sprouse (After Truth) und Virginia Gardner (See You On Venus – Meine Reise zu dir) machen Spaß als Katastrophenpaar, das sich oft völlig unnötig das Leben schwermacht.

Anspruchsvoll ist das nicht. Es ist auch nicht so, als würde der derbe Humor immer sein Ziel treffen. Aber die Komödie ist doch amüsant, energiegeladen und ungeniert. Während man von vielen streitenden Filmpärchen schnell genervt sein kann, macht es immer wieder Spaß, diesem hier Gesellschaft zu leisten. Wenn beispielsweise Travis sich aufplustert und dabei völlig lächerlich macht, ist das eine sympathische Alternative zu den verherrlichenden Machofilmen. Beautiful Wedding zeigt sich zudem auch in der Inszenierung durch Roger Kumble (Eiskalte Engel) von einer verspielten Seite, was ebenfalls dazu beiträgt, dass der Film selbst für ein Publikum, das mit solchen Geschichten sonst wenig anfangen kann, einen Blick wert ist.

Credits

OT: „Beautiful Wedding“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Roger Kumble
Drehbuch: Roger Kumble
Vorlage: Jamie McGuire
Musik: Sam Ewing
Kamera: Theo van de Sande
Besetzung: Dylan Sprouse, Virginia Gardner, Austin North, Libe Barer, Steven Bauer, Alex Aiono, Rob Estes, Kyle Richards

Bilder

Trailer

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Beautiful Wedding
fazit
„Beautiful Wedding“ ist wie schon der erste Teil eine humorvolle Abwandlung von Liebesfilmen und macht sich sogar über die eigenen Figuren lustig. Auch wenn nicht jeder Gag davon wirklich trifft, ist das doch eine sympathische Alternative zum romantischen Einerlei.
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