Was hast du denn im Krieg gemacht Pappi What Did You Do in the War, Daddy?“
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Was hast du denn im Krieg gemacht, Pappi?

Was hast du denn im Krieg gemacht Pappi What Did You Do in the War, Daddy?“
„Was hast du denn im Krieg gemacht, Pappi?“ // Deutschland-Start: 24. Februar 1967 (Kino) // 29. Februar 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Der Alliierten-Captain Lionel Cash (Dick Shawn) erhält die Aufgabe, 1943 auf Sizilien eine strategisch wichtige Stadt zu erobern. Die Truppe, die bislang von Lieutenant Christian (James Coburn) befehligt wurde, ist ein eher trüber Haufen. Da die Italiener aber keinerlei Widerstand leisten wollen, fällt die Lustlosigkeit der US-Soldaten gar nicht ins Gewicht. Bevor sich die Italiener kampflos ergeben wollen, möchten sie allerdings zunächst noch ein Fest feiern, auf das sie sich schon seit Wochen gefreut hatten. Die Amerikaner lassen sich auf den Deal ein, feiern kräftig mit und wachen am nächsten Morgen mit einem Riesenkater auf. Als sie vom Überraschungsbesuch Major Potts (Harry Morgan aus M*A*S*H) erfahren, geht deswegen alles drunter und drüber. Einige der Soldaten haben mit den Italienern ihre Uniformen getauscht, was alle zu einer gewagten Schmierenkomödie zwingt, die man Pott vorspielen muss. Die Situation wird umso vertrackter, als plötzlich auch noch die deutsche Armee unter Oberst Kastorp (Leon Askin aus Ein Käfig voller Helden) in das friedliche Dörfchen einmarschiert.

Ein Fest im Krieg

Es gibt nur sehr wenige gute Komödien, die den Spagat meistern und sich über ein so ernstes Thema wie den Krieg lustig machen können, ohne dabei schrecklich peinlich auszufallen. Die meisten von ihnen sind mittlerweile Klassiker geworden, wie beispielsweise Die Marx Brothers im Krieg, Der große Diktator oder Sein oder Nichtsein. 1966 drehte Gérard Oury mit Die große Sause ein weiteres Highlight dieses Genres, in dem Briten auf Franzosen und Deutsche treffen. In Blake Edwards’ Was hast du denn im Krieg gemacht, Pappi?, der kurz danach entstand, sind es Amerikaner, die auf Italiener und Deutsche treffen. Zum Komödienhighlight hat es hier nicht gereicht, und das, obwohl Edwards einer der versiertesten und erfolgreichsten Komödienspezialisten jener Zeit war. Nach seinen ersten beiden Rosarote Panther-Filmen und dem turbulenten Großen Rennen um die Welt wagte er sich an diese Kriegsplotte, die im Sizilien während des Zweiten Weltkriegs angesiedelt ist.

Blake Edwards war schon wesentlich besser! Hier hat er sich den Verwirrungen und Verwicklungen verschrieben, die es im Krieg geben kann, und diese mit platten Verkleidungsgags vermeintlich komisch gemacht. Die Ausgangsidee hat durchaus ihre Reize, doch ohne Einfälle kann sie einen zweistündigen Film kaum tragen. Zudem gibt es einige grobe Fehlbesetzungen (Dick Shawns Humor ist viel zu grobschlächtig, Coburn hat überhaupt kein Komödiengespür), die den Humor quasi im Keim ersticken. Schade, denn insbesondere im Mittelteil gibt es ein paar gelungene Einfälle bei der chaotischen Inszenierung des aus dem Ruder laufenden Festes, garniert mit einigen Edwards-typischen visuellen Schmankerln.

Chaos an der Frontlinie

Die besten Darstellerleistungen erlebt man deswegen hier von den Nebenrollenschauspielern, die wesentlich mehr aus ihren Szenen herauszuholen verstehen als die vermeintlichen Stars des Films. An erster Stelle sei hier Harry Morgan genannt, der nach seiner Befreiung aus dem Militärgefängnis in den Katakomben der Stadt landet und dort herumirrend zunehmend den Verstand verliert. Ebenfalls unter Tage sorgen auch Vito Scotti als Frederico und Johnny Seven als Vittorio für etliche Lacher, denn die beiden sind auf der Suche nach dem Bankhaus, das sie durch einen Tunnel betreten wollen, um dort den Tresor zu sprengen.

Und zu guter Letzt ist da auch noch der Österreicher Leon Askin (1907-2005) als deutscher Oberst, der schon relativ bald das Zeitliche segnet, aber auch als Leiche noch für einige Komödienhighlights des Films sorgt. Insgesamt also sicherlich kein Highlight in Blake Edwards‘ Œuvre, aber ein zumindest gelegentlich amüsanter Militärulk mit exzellenter Besetzung der Nebenrollen. Die BluRay-Erstveröffentlichung bei Explosive Media bietet ein exzellentes Bild (im Widescreen-Format 2,35:1) und einen ebenfalls nicht zu kritisierenden Ton (Deutsch und Englisch im DTS HD Master Audio 2.0, optional mit deutschen und englischen Untertiteln). Die Extras der Scheibe bestehen aus dem englischsprachigen Kinotrailer sowie einer größeren animierten Bildergalerie mit internationalem Werbematerial zum Film.

Credits

OT: „What Did You Do in the War, Daddy?“
Land: USA
Jahr: 1966
Regie: Blake Edwards
Drehbuch: William Peter Blatty
Musik: Henry Mancini
Kamera: Philip Lathrop
Besetzung: James Coburn, Dick Shawn, Sergio Fantoni, Giovanna Ralli, Aldo Ray, Harry Morgan, Leon Askin

Trailer

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Blake Edwards war schon wesentlich besser! Hier hat er sich den Verwirrungen und Verwicklungen verschrieben, die es im Krieg geben kann, und diese mit platten Verkleidungsgags vermeintlich komisch gemacht. Die Ausgangsidee hat durchaus ihre Reize, doch ohne Einfälle kann sie einen zweistündigen Film kaum tragen. Zudem gibt es einige grobe Fehlbesetzungen, die den Humor quasi im Keim ersticken. Kein Highlight in Edwards‘ Œuvre, aber ein zumindest gelegentlich amüsanter Militärulk mit exzellenter Besetzung der Nebenrollen.
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