Oderbruch Tv Fernsehen Das Erste ARD Streamen online Mediathek, Video on Demand DVD kaufen
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Oderbruch – Staffel 1

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„Oderbruch“ // Deutschland-Start: 19. Januar 2024 (Das Erste)

Inhalt/Kritik

An einem nebligen Morgen machen zwei Angler eine grausige Entdeckung: Mitten in einem Feld im Oderbruch sind etliche Leichen übereinandergestapelt, menschliche wie tierische. Kommissar Roland Voit (Felix Kramer) von der Dorfpolizei Krewlow wird bei der Aufklärung vom LKA unterstützt, während der polnische Kollege Stanislaw Zajak (Lucas Gregorowicz) auf der anderen Seite des Flusses eingesetzt wird. Vervollständigt wird das Trio von Maggie Kring (Karoline Schuch), die dem Ort 1997 den Rücken kehrte, nun aber ebenfalls ermittelt. Zunächst scheint es keinerlei Gemeinsamkeiten zwischen den Ermordeten zu geben, die ihr Leben über die letzten zwei Jahrzehnte verteilt verloren haben. Statt sich auf den Fall konzentrieren zu können, wird Maggie allerdings mit ihrer Vergangenheit konfrontiert …

Mythos trifft Verbrechen

Die ARD versieht die Pressescreener zu Oderbruch mit dem Hinweis, das wahre Wesen der Serie bitte nicht offenzulegen und „die entsprechenden Inhalte nicht […] zu thematisieren“, um „die Spannung […] bis zum Schluss aufrechtzuerhalten“. Im Zuge dessen wird dem Zugangsberechtigten dieses Detail allerdings schon vorab verraten. Zum einen soll für ihn die Spannung also anscheinend nicht aufrechterhalten werden, zum anderen kann hier festgestellt werden, dass die entsprechende Information wenig bis keinen Einfluss darauf hat, als wie spannend die Serie bis zum Ende wahrgenommen wird. Dass es sich um eine Mystery-Crime-Serie handelt, wird seitens des Marketingteams genauso offen kommuniziert wie die Tatsache, dass „[d]er vielschichtig erzählte Mystery-Thriller […] die Tätersuche mit einem übernatürlichen Twist [verbindet]„. Aus den gemachten Angaben lässt sich mit ein wenig Nachdenken schon gut herleiten, was genau das übernatürliche Element ist, das verschwiegen werden soll, zumal es ja spätestens in der vierten Episode evident ist, trotzdem wird dem Wunsch der ARD hier Folge geleistet.

Die Mysteryserie […] verbindet das Crime-Genre mit einem jahrhundertealten Mythos. Das gab es in der Kombination in einer deutschen Serie so bisher noch nicht„, tönt der NDR so stolz wie falsch. Sprachlich ist sich da zwar mit „in der Kombination“ und „so“ einigermaßen geschickt abgesichert worden, aber es muss jetzt auch niemand so tun, als hätten wir das Prinzip nicht bereits in Kohlrabenschwarz gesehen. Innerhalb des weiter oben gesteckten Rahmens kann nicht weiter darauf eingegangen, Oderbruch aber dennoch spoilerfrei mit Kohlrabenschwarz verglichen werden. Die ehemalige Polizistin Maggie kehrt hier genau wie der ehemalige Polizeipsychologe Stefan dort zu einem Leben zurück, das sie eigentlich hinter sich gelassen hat. In beiden Serien ist nichts so, wie es zunächst scheint, hüben wie drüben muss bald festgestellt werden, dass es in der Welt doch mehr gibt als bisher angenommen. Beide Serien fangen sogar ähnlich an, wenn eine Person der Polizei Rede und Antwort stehen muss. Diesmal geht es nach Brandenburg an die polnische Grenze statt nach Bayern, aber natürlich ist Oderbruch auch sonst keine bloße Kopie.

Große Bilder, holpriges Pacing

Optisch wird sich hier schon eher am Kino orientiert als am Fernsehen. Die Abgeschiedenheit und Beschaffenheit des Oderbruchs bieten bereits die passende Atmosphäre für eine Serie wie Oderbruch. Da drängt sich ja schon die Frage auf, wieso noch niemand sonst die Gegend filmisch erschlossen hat. Ansonsten überzeugt die Serie vor allem durch ihr Schauspiel. Karoline Schuch legt hier sicher eine der besten Leistungen ihrer Karriere an den Tag. Der ein oder andere Kleindarsteller bringt seinen kurzen Text vielleicht nicht ganz so routiniert über die Lippen, aber am Haupt- und großen Teilen des Nebencasts gibt es nichts auszusetzen.

In Oderbruch geht es aber nicht nur übernatürlich zu, genauer gesagt eine ganze Weile gar nicht. Stattdessen stehen recht weltliche Themen im Vordergrund. Durch die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, sei es nun die kollektive oder die individuelle, findet hier neben den Ermittlungen Aufklärungsarbeit im doppelten Sinne statt. Außerdem arbeitet die Serie mit Rückblenden und verschiedenen Zeitebenen. Darunter leidet dann zuweilen das Pacing. Die erste Folge muss natürlich hauptsächlich etablieren, in der zweiten werden dann die ersten Spuren gelegt, womit dann langsam alles Fahrt aufnehmen sollte. Gerade im Mittelteil zieht sich die Serie jedoch etwas.

Credits

OT: „Oderbruch“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Adolfo J. Kolmerer, Christian Alvart
Drehbuch: Arend Remmers, Christian Alvart, Martin Behnke, Ronny Schalk
Musik: Roman Fleischer, Tim Schwerdter, Christoph Schauer, Max Filges
Kamera: Christian Huck, Christian Alvart
Besetzung: Karoline Schuch, Felix Kramer, Lucas Gregorowicz, Julius Gause, Jan Krauter, Adrian Topol, Katja Bürkle, Bettina Wegner, Volkmar Kleinert, Stefan Weinert, André M. Hennicke, Sebastian Urzendowsky, Winfried Glatzeder, Robert Glatzeder

Bilder

Trailer

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Oderbruch – Staffel 1
Fazit
"Oderbruch" überzeugt mit Atmosphäre und Schauspiel, schwächelt dafür ein wenig beim Pacing. Mystery-Crime-Fans kommen hier jedoch auf ihre Kosten.
Leserwertung13 Bewertungen
5
7
von 10