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Nord bei Nordwest: Der doppelte Lothar

Nord bei Nordwest Kobold Nummer vier Der doppelte Lothar Die letzte Faehre
„Nord bei Nordwest: Der doppelte Lothar“ // Deutschland-Start: 11. Januar 2024 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Der Schock ist groß bei Susanne Müller (Johanna Christine Gehlen) und ihrer Tochter Anna (Johanna Göttng), als ihr Mann Lothar Müller (Tim Ehlert) tot aufgefunden wird. Nicht nur, dass sie den großen Verlust zu beklagen hat. Sie stellt dabei auch noch fest, dass der Verstorbene ein Doppelleben führte. Denn er war ein zweites Mal verheiratet, mit Lisa (Marie Hacke), gemeinsam mit ihr hatte er Sohn Finn (Karl von Klot). Seine Arbeit als Handelsvertreter, wegen der er sehr viel unterwegs war, wurde so zu einer perfekten Tarnung, um zwischen den beiden Familien wechseln zu können. Für Hauke Jacobs (Hinnerk Schönemann) und Hannah Wagner (Jana Klinge) wird jedoch eine andere Frage dringender: Wie und weshalb ist er gestorben? Und das ist nur der Anfang, denn die Ereignisse überschlagen sich zunehmend …

Rückkehr eines alten Bekannten

Und weiter geht es mit Nord bei Nordwest. Zwar waren die Reaktionen beim neuesten Teil der ARD-Produktion gespalten. Der Sender dürfte dennoch zufrieden sein, immerhin schalteten wieder 7,5 Millionen Zuschauer und Zuschauerinnen ein, die mitverfolgen wollten, wie in Kobold Nr. Vier ein Killer-Duo eine unliebsame Zeugin verfolgt. Das mag nicht auf dem Niveau sein, den die Krimireihe zur Corona-Hochzeit hatte, ist aber noch immer sehr ordentlich. Und so gibt es eine Woche später mit Der doppelte Lothar Nachschub. Am Grundprinzip hat sich erwartungsgemäß wenig geändert, schließlich sollen die Erwartungen des Publikums erfüllt werden. Erneut muss die Provinzpolizei einen Fall lösen, der sich letzten Endes als viel größer erweist und Hilfe von außen erfordert.

Diese stellt sich dabei als altbekannt heraus. Genauer dürfen sich Fans der Reihe auf ein Wiedersehen mit dem ehemaligen Geheimagenten Reimar Vogt (Peter Prager) freuen. Der war in der ersten Hälfte der Reihe noch regelmäßig zu sehen, schließlich war er der Vater der Protagonistin der ersten elf Teile. Bei Film Nummer 22 darf er nun wieder mitmischen. Das ist insofern eine Überraschung, weil man zu Beginn noch das Gefühl hat, dass sich Nord bei Nordwest: Der doppelte Lothar stärker auf den dramatischen Teil der Geschichte konzentriert. Wenn die Familie von dem Tod eines Angehörigen erfährt, wird es schließlich ziemlich tragisch. Hier gilt das gleich doppelt, wenn zwei Frauen und der jeweilige Nachwuchs den Tod der Titelfigur beklagen müssen. Damit einher gehen zwangsläufig persönliche Fragen, die sie sich stellen müssen. Wie kann es sein, dass Lothar ein Doppelleben hatte, er also zwei Frauen auf einmal liebte?

Von allem etwas

Grundsätzlich passt das natürlich zu einer Reihe, bei der traditionell der Protagonist zwischen zwei Frauen steht und eine Art Liebesdreieck besteht. Richtig konsequent wird das aber schon länger nicht mehr verfolgt. Nur selten erinnern die Filme noch daran, dass das ein Thema ist. Überhaupt tut man sich inzwischen schwer damit, die Tierärztin Jule Christiansen (Marleen Lohse) sinnvoll ins Geschehen zu integrieren. Das ist oft schon sehr konstruiert. Dafür darf in Nord bei Nordwest: Der doppelte Lothar Mehmet Ösker (Cem Ali Gültekin) stärker mitmischen. Schon beim letzten Mal war er etwas prominenter platziert. Dieses Mal darf der Mann, der als Running Gag ständig seinen Beruf wechselt, sogar Polizist sein und beim Fall kräftig mitmachen. Auf diese Weise kommt auch wieder Humor in die ansonsten recht düstere Geschichte.

Im Vergleich zum letzten Mal hat man wieder etwas mehr Eigenes zu erzählen, anstatt sich nur selbst zu zitieren. Zu viel sogar. Hauptdarsteller Hinnerk Schönemann, der nach Auf der Flucht zum zweiten Mal Regie führt, hat so seine Mühe, die im weiteren Verlauf recht verschwurbelte Geschichte klar zu erzählen. Das wird dann einfach zu viel. Dafür kann er sich anderweitig inszenatorisch austoben, Elemente wie Splitscreens sorgen für eine gewisse Verspieltheit. Am Ende bleibt das Gefühl, dass Nord bei Nordwest: Der doppelte Lothar ein Gemischtwarenladen ist, bei dem man sich wirklich entscheiden konnte, was er anbieten soll. Wirklich besser ist das dann nicht als die Vorgänger, bleibt aber zumindest stärker in Erinnerung.

Credits

OT: „Nord bei Nordwest: Der doppelte Lothar“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Hinnerk Schönemann
Drehbuch: Holger Karsten Schmidt
Musik: Stefan Hansen
Kamera: Uwe Neumeister
Besetzung: Hinnerk Schönemann, Jana Klinge, Marleen Lohse, Cem Ali Gültekin, Peter Prager, Marie Hacke, Johanna Christine Gehlen, Peter Schneider, Fjodor Olev

Bilder

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Nord bei Nordwest: Der doppelte Lothar
fazit
„Nord bei Nordwest: Der doppelte Lothar“ beginnt als Familiendrama, bei dem es um das Doppelleben eines Bigamisten geht. Später wandelt sich das zu einem verkomplizierten Spionagethriller, bei dem sich die Ereignisse überschlagen. Richtig überzeugend ist dieser Gemischtwarenladen nicht. Dafür ist er weniger austauschbar als der Vorgängerfilm.
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