Santa Clause 2 – Eine noch schönere Bescherung
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Santa Clause 2 – Eine noch schönere Bescherung

Santa Clause 2 – Eine noch schönere Bescherung
„Santa Clause 2 – Eine noch schönere Bescherung“ // Deutschland-Start: 21. November 2002 (Kino) // 1. November 2008 (DVD)

Inhalt/Kritik

Seit gut acht Jahren nun übt Scott Calvin (Tim Allen) die Tätigkeit des Weihnachtsmannes aus. Mittlerweile ist ihm der Job sogar richtig ans Herz gewachsen. Doch gleich zwei Umstände trüben die Freude dieses Jahr: Sein Sohn Charlie (Eric Lloyd) ist auf der Liste der unartigen Kinder gelandet. Aber auch für Scott selbst sieht es nicht gut aus: Er erfährt von einer weiteren Klausel, an die er sich im Rahmen des unwissentlich eingegangenen Abkommens halten muss. Wenn er bis zum Heiligen Abend nicht verheiratet ist und somit eine Misses Clause an seiner Seite hat, hört er auf, Santa zu sein. Die „Entsantafikation“ hat bereits eingesetzt, Scott fängt an Gewicht zu verlieren, sein Bart wird kürzer und sein Haar nimmt langsam wieder seine alte Farbe an. Die Uhr tickt …

Kampf mit dem Wortspiel

Auch Santa Clause 2 – Eine noch schönere Bescherung kann sich anscheinend im Titel nicht von dem unübersetzbaren Wortspiel trennen. Dafür glänzt die deutsche Synchronisation im eigentlichen Film wieder mit ihrer Anpassungsfähigkeit. Im Original versucht ein Elf (Spencer Breslin) Scott auf eine andere „Santa Clause“ aufmerksam zu machen, doch dieser erwidert, dass sich zu dieser Jahreszeit in vielen Shoppingmalls andere „Santa Clauses“ befinden würden. Dieses Wortspiel funktioniert im Deutschen natürlich nicht. Statt es zu übertragen, wird lediglich der Missverständnisaspekt übernommen, jedoch in einem völlig neuen Kontext präsentiert. Hier informiert der Elf Scott nun darüber, dass es eine Santa-Klausel gäbe, woraufhin dieser entgegnet, dass ihm das schon klar und er ja nur wegen dieser Santa-Klausel überhaupt hier sei. Die deutsche Synchronisation als solche muss sich oft und nicht zuletzt vom Rezensenten viel Kritik gefallen lassen, aber liebevolle und kompetente Arbeiten wie diese dürfen nicht ungelobt bleiben. Dass direkt danach „the Misses Clause“ dann mit „die Misses-Claus-Klausel“ übersetzt wurde – geschenkt. Im Original wäre der bessere Titel dann auch The Second Santa Clause gewesen.

Dass Santa eine Misses Clause haben muss, ist natürlich offensichtlich konstruiert, um die Fortsetzung machen zu können. Wie beim ersten Teil drängen sich damit aber wieder einige Fragen auf. War Scotts Vorgänger verheiratet? Wenn ja, was ist aus seiner Frau geworden? Oder starb er innerhalb der ‚Schonfrist‘? Wieso hat Santa nach Arbeitsbeginn überhaupt ausgerechnet acht Jahre Zeit zu heiraten, bevor er seinen Status verliert? Und warum warten die Elfen bis einen Monat vor dem Stichtag, bevor sie Scott über den Sachverhalt unterrichten? Außerdem führt Santa Clause 2 – Eine noch schönere Bescherung den Rat berühmter Sagengestalten ein, welchem unter anderem Mutter Natur (Aisha Tyler) und Vater Zeit (Peter Boyle) angehören. Damit wird die Türe zu weiteren Fragen geöffnet. Zum Beispiel: Was macht Santa so besonders? Warum kann nur seine Position neu besetzt werden? Oder gibt es vergleichbare Klauseln für die anderen Sagengestalten? Die Zahnfee etwa ist ein Mann (Art LaFleur), der wiederholt auf die Änderung des Namen Zahnfee drängt.

Nicht viel nachdenken, bitte

Als Scott das Thema der Misses Clause während einer Sitzung des Rats zur Sprache bringt, sind die Anwesenden überrascht. Der wiederholte Antrag der Zahnfee gibt einen Hinweis darauf, dass dies nicht die erste Sitzung der Sagengestalten ist. Es mag die erste sein, bei der Scott als Santa mitwirkt, aber es ist kaum vorstellbar, dass noch nie ein Santa daran teilgenommen hat. Außerdem kennt zumindest der Osterhase (Jay Thomas) Scott bereits, da ihm auffällt, dass dieser dünner ist und einen kürzeren Bart hat. Aber müssten die anderen dann nicht wissen, dass Santa eine Frau haben muss? Insbesondere bei Mutter Natur scheint es angesichts einer späteren Szene unmöglich zu sein, dass das alles neu für sie ist.

Wie beim ersten Teil gilt: Nicht zu viel nachdenken. Die Story ist klar konstruiert, da gibt’s nichts wegzudiskutieren. Als Familienfilm funktioniert Santa Clause 2 – Eine noch schönere Bescherung aber mindestens so gut wie Santa Clause – Eine schöne Bescherung. Tim Allen scheint noch mehr Spaß an seiner Rolle zu haben als beim ersten Mal. Vor allem gefällt er sich als Santa-Doppelgänger, ein künstlich hergestelltes Double, damit Santa an zwei Orten gleichzeitig sein kann, welches dann aber plötzlich ganz eigene Ideen verfolgt. Auch David Krumholtz als Bernard, der oberste Elf, legt eine neue Spielfreude an den Tag. Der zweite Teil überzeugt ebenfalls mit einer guten Message, die vielleicht nicht die innovativste ist, aber sehr zur besinnlichen Weihnachtszeit passt.

Credits

OT: „The Santa Clause 2“
Land: USA
Jahr: 2002
Regie: Michael Lembeck
Drehbuch: Don Rhymer, Cinco Paul, Ken Daurio, Ed Decter, John J. Strauss
Musik: George S. Clinton
Kamera: Adam Greenberg
Besetzung: Tim Allen, Elizabeth Mitchell, David Krumholtz, Eric Lloyd, Judge Reinhold, Wendy Crewson, Spencer Breslin, Liliana Mumy, Art LaFleur, Aisha Tyler, Kevin Pollak, Jay Thomas, Michael Dorn, Peter Boyle, Nicola Anderson

Trailer

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Santa Clause 2 – Eine noch schönere Bescherung
Fazit
"Santa Clause 2 - Eine noch schönere Bescherung" ist eine würdige Fortsetzung und auch wenn das Drehbuch wieder viele Fragen aufwirft, ist es insgesamt der bessere Film. Somit ist der Streifen eine gute Wahl für eine Familie, die sich gemeinsam einen kalten Winterabend mit etwas Weihnachtsmagie versüßen möchte.
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