Die Brücke von Arnheim A Bridge Too Far TV Fernsehen arte DVD Streaming Mediathek
© Warner Bros.

Die Brücke von Arnheim

Die Brücke von Arnheim A Bridge Too Far TV Fernsehen arte DVD Streaming Mediathek
„Die Brücke von Arnheim“ // Deutschland-Start: 20. Oktober 1977 (Kino) // 11. April 2014 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

1944 ist der Zweite Weltkrieg noch voll im Gange, als die Alliierten einen kühnen Plan schmieden: 35.000 Fallschirmjäger sollen hinter den deutschen Linien in den Niederlanden abspringen und dabei sechs strategisch bedeutende Brückenköpfe einnehmen. Vor allem die Brücke von Arnheim ist von großer Wichtigkeit, erlaubt sie doch den unmittelbaren Einmarsch nach Deutschland. Sollte die Operation „Market Garden“ Erfolg haben, könnte der Krieg damit entscheidend abgekürzt werden. Doch nicht alle sind davon überzeugt, dass der Plan aufgehen wird. Tatsächlich mehren sich die Zeichen, dass die Gegend von deutschen Panzern beschützt wird. Für den britischen General Browning (Dirk Bogarde) ist dies jedoch kein Grund, die Mission abzusagen, ist er trotz allem überzeugt davon, dass seine Männer den Sieg erringen werden …

Viel Schrecken und noch mehr Stars

In den späten 1970ern war eine Hochphase des Kriegsfilms. Gleich mehrere groß angelegte Werke, gefüllt mit aktuellen und kommenden Stars, führten die Schrecken des Krieges vor Augen. Aber nicht allen davon war das Glück hold. Während Apocalypse Now (1979) und Die durch die Hölle gehen (1978) heute als bedeutende Klassiker gelten, ist Die Brücke von Arnheim (1977) inzwischen etwas in Vergessenheit geraten. Wobei die Resonanz schon damals schwächer war als die genannten Kriegskollegen. So enttäuschte der Film an den US-amerikanischen Kinokassen, die Kritiken waren nicht überwältigend. Zwar war er für eine Reihe von BAFTAs im Rennen, gewann letztendlich vier bei acht Nominierungen. Aber nicht alle teilten diese Begeisterung. Daran hat sich bis heute auch wenig geändert.

Dabei ist die Besetzung geradezu absurd hochkarätig. Ob James Caan oder Sean Connery, Michael Caine oder Gene Hackman, Robert Redford oder Ryan O’Neal – da vergehen kaum mal fünf Minuten, in denen nicht irgendein Hollywood-Star zu sehen ist. Und das muss man erst einmal schaffen bei einem Film, der im Originalschnitt fast drei Stunden lang ist. Die Kehrseite der Medaille: Es dürfte nur wenige geben, die nach dem Anschauen des Films sagen können, wer da eigentlich wen gespielt hat. Die Brücke von Arnheim ist eines dieser exzessiven Werke, die alles und jeden auf die Leinwand werfen, ohne Rücksicht auf Verlust. Irgendetwas davon wird schon hängen bleiben. Doch so sehr Market Garden seinerzeit zu einem Blutbad wurde – mehr als 15.000 alliierte Soldaten starben, wurden verwundet oder gefangen genommen –, so sehr wird auch das schauspielerische Talent verheizt. Kaum jemand bleibt wirklich in Erinnerung.

Aufwändiges Chaos

Das ist einerseits schade und Verschwendung. Aber es passt doch zu einem Film, der maßgeblich auch davon handelt, wie der Mensch zu einem reinen Mittel zum Zweck reduziert wird. Regisseur Richard Attenborough (Gandhi) verzichtet zwar darauf, aus diesem Himmelfahrtskommando eine Schlachtplatte zu machen, wie es bei anderen Kriegsfilmen der Fall ist. Die Brücke von Arnheim ist bei der Darstellung der Gewalt zurückhaltender als andere. Die Adaption des 1974 erschienenen Romans von Cornelius Ryan spart aber nicht an Kritik. So wird früh klar, dass die Operation in einem Desaster zu enden droht. Doch in einer Mischung aus Überheblichkeit und Geltungsbedürfnis werden Warnungen in den Wind geschlagen, Augen zu und durch lautet die Devise.

Aufgrund der besagten Austauschbarkeit der Figuren geht einem das nicht ganz so nahe, wie es bei anderen Kriegsfilmen der Fall ist. Die Vielzahl der Einzelgeschichten geht zu Lasten der Tiefe. Beeindruckend ist das Ergebnis dennoch. Die Brücke von Arnheim scheut keine Mühen, um das große Chaos des Kriegs in Bilder zu packen. Ob es die anfängliche Luftaktion ist oder die verschiedenen Versuche, die Brücken zu erobern, dem Publikum wird da schon einiges geboten. Auch wenn es die Romanadaption nicht mit den Kollegen der damaligen Zeit aufnehmen kann, der immense Aufwand, der hier betrieben wurde, liefert schon Gründe, warum man sich mehr als vier Jahrzehnte später an der Operation beteiligen kann, selbst wenn man sich im Anschluss irgendwie erschlagen fühlt.

Credits

OT: „A Bridge Too Far“
Land: USA, UK
Jahr: 1977
Regie: Richard Attenborough
Drehbuch: William Goldman
Vorlage: Cornelius Ryan
Musik: John Addison
Kamera: Geoffrey Unsworth
Besetzung: Dirk Bogarde, James Caan, Michael Caine, Sean Connery, Edward Fox, Elliott Gould, Anthony Hopkins, Gene Hackman, Hardy Krüger, Laurence Olivier, Ryan O’Neal, Robert Redford, Maximilian Schell, Liv Ullmann

Bilder

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
BAFTA 1978 Bester Film Nominiert
Beste Regie Richard Attenborough Nominiert
Bester Nebendarsteller Edward Fox Sieg
Beste Musik John Addison Sieg
Beste Kamera Geoffrey Unsworth Sieg
Bester Ton Peter Horrocks, Gerry Humphreys, Simon Kaye, Robin O’Donoghue, Les Wiggins Sieg
Bester Schnitt Antony Gibbs Nominiert
Bestes Szenenbild Terence Marsh Nominiert

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Die Brücke von Arnheim
fazit
„Die Brücke von Arnheim“ erzählt von einem Himmelsfahrtkommando während des Zweiten Weltkriegs, bei dem zahlreiche alliierte Soldaten ums Leben kamen. Der Film beeindruckt noch immer durch seinen Aufwand sowie die absurd hohe Zahl an Hollywoodstars, auch wenn während der exzessiven Materialschlacht kaum jemand Akzente setzen kann.
Leserwertung21 Bewertungen
4.8
7
von 10