„Shopaholic – Die Schnäppchenjägerin“
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Shopaholic – Die Schnäppchenjägerin

„Shopaholic – Die Schnäppchenjägerin“
„Shopaholic – Die Schnäppchenjägerin“ // Deutschland-Start: 12. März 2009 (Kino) // 16. Juli 2009 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Die Journalistin Rebecca Bloomwood (Isla Fisher) möchte sich beim illustren Modemagazin Alette bewerben, landet aufgrund einiger unangenehmer Umstände zunächst jedoch bei der Wirtschaftszeitschrift Successful Saving, welche vom selben Verlag herausgegeben wird. Das größte Problem dabei ist nicht einmal, dass Rebecca keine Ahnung von Finanzen hat – viel schlimmer ist, dass sie kaufsüchtig und infolgedessen hoch verschuldet ist. Das kann sie zum Glück vor ihrem Chef Luke Brandon (Hugh Dancy) geheimhalten, hält auch die Scharade im Job aufrecht, indem sie ihre Modekenntnisse nutzt, um in kleidungsbezogenen Metaphern über monetäre Schwierigkeiten zu schreiben. Das kommt nicht nur bei Luke gut an, dem sie im Lauge der Zeit immer näher kommt, sondern erweitert auch die Leserschaft – endlich drückt sich jemand in diesem Bereich verständlich aus! Beruflich läuft es für Rebecca besser und besser, allerdings wird Schuldeneintreiber Derek Smeath (Robert Stanton) immer aufdringlicher. Lange kann sie ihren Problemen nicht mehr davonlaufen …

Viel geschrieben, wenig erreicht

Shopaholic – Die Schnäppchenjägerin hebt sich die größten Schwächen für den dritten Akt auf, was ja zumindest imagetechnisch gar kein schlechter Zug ist. So lassen sich die Entscheidungen im Drehbuch nicht so ausführlich kritisieren, wie es angesichts des Handlungsverlaufes angebracht wäre, denn ohne zu spoilern würde das nicht gehen. Daher kann hier nur auf Treu und Glaube versichert werden, dass der Film gegen Ende seine eigene Botschaft konterkariert, anscheinend ohne das selbst zu bemerken. Im Gegenteil, richtig zu zelebrieren scheint er eine bestimmte Szene, die darüber hinaus noch so wirkt, als würde sie auf eine ganz spezifische Pointe hinauslaufen, die das Ganze eben doch noch als diesen Widerspruch entlarvt, darauf wird aber vergeblich gewartet.

Für wen genau Shopaholic – Die Schnäppchenjägerin eigentlich gedacht ist, weiß Regisseur P.J. Hogan (Die Hochzeit meines besten Freundes) wahrscheinlich selbst nicht so genau. Mit Tracey Jackson, Tim Firth und Kayla Alpert benötigte es drei Drehbuchautoren, um die Romanvorlagen von Sophie Kinsella zu adaptieren, wobei die eigentliche Adaption von Jackson stammt, und Firth beziehungsweise Alpert dann die vom jeweils zuvor Genannten vorgelegte Fassung überarbeiteten. Zwei Romane in einen Film pressen zu wollen ist selten eine gute Idee, zwei Geschichten miteinander zu vermischen will auch geübt sein. Wenn sich dann auch noch drei Schreiberlinge die Klinke in die Hand drücken, ist das in der Kombination selten eine gute Ausgangslage. Auf der einen Seite haben wir Rebecca und ihre Kaufsucht, auf der anderen Rebecca und die angehende Romanze mit ihrem Chef. Die beiden Handlungsstränge kommen sich nur leider in die Quere und wollen sich nicht so richtig miteinander verbinden lassen.

Starke Sucht

Dabei fängt Shopaholic – Die Schnäppchenjägerin eigentlich ganz vielversprechend an, hat generell seine stärksten Momente, wenn es um Rebeccas ungesundes Verhältnis zu Kreditkarten, Geld, Geschäftsläden und Kleidung geht. Auch wenn Rebecca Bloomwood selbst eine Figur aus der Welt von Sex and the City oder Bride Wars – Beste Feindinnen sein könnte, hat Shopaholic schon ein etwas differenziertes Frauenbild und macht klar, dass die Krankheit ein Problem genau dieser Journalistin und nicht ein inhärent weibliches ist, obwohl genau so klar wird, dass jener Teil der Bevölkerung aufgrund gewisser Magazine und wem oder was junge Mädchen sonst noch so ausgesetzt sind durchaus anfälliger für diese spezielle Form der Sucht ist. Das ist dann auch fast das einzige Argument, das sich bei Männern ins Feld führen lässt, den Film zu schauen.

Wer Vater einer jungen Tochter ist, kann sie mit Shopaholic – Die Schnäppchenjäger auf einige Tücken der Welt vorbereiten, während er gleichzeitig dafür sorgt, dass sie den Romantikteil richtig einordnet und nicht ernst nimmt. Der Film zeigt zwar ganz gut auf, mit welchen Mitteln in bestimmten Bereichen manipuliert wird, kolportiert dann aber selbst unrealistische Vorstellungen in anderen. Erwachsene Frauen jedes Alters mögen sich bei der Sichtung allerdings unterhalten fühlen.

Credits

OT: „Confessions of a Shopaholic“
Land: USA
Jahr: 2009
Regie: P.J. Hogan
Drehbuch: Tracey Jackson, Tim Firth, Kayla Alpert
Vorlage: Sophia Kinsella
Musik: James Newton Howard
Kamera: Jo Willems
Besetzung: Isla Fisher, Hugh Dancy, Krysten Ritter, Joan Cusack, John Goodman, John Lithgow, Kristin Scott Thomas, Fred Armisen, Leslie Bibb, Robert Stanton

Bilder

Trailer

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Shopaholic – Die Schnäppchenjägerin
fazit
In „Shopaholic – Die Schnäppchenjägerin“ wird versucht, Kaufsucht und Romanze unter einen Hut zu bringen. Während ersteres gut aufbereitet ist, sind letzteres und der Mix misslungen. Männer müssen hier eher nicht einschalten, für einen geselligen Mädelsabend mag er jedoch gerne herhalten.
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