SuperGrid Road to Death
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SuperGrid – Road To Death

Kritik

SuperGrid Road to Death
„SuperGrid – Road To Death“ // Deutschland-Start: 5. März 2020 (DVD/Blu-ray)

Die Zeiten sind äußerst schwer, nachdem ein Virus fast die gesamte Bevölkerung ausgelöscht hat. Es gibt einzelne Zonen, in denen es sicher ist und in denen sich die noch Lebenden zusammenrotten und verzweifelt versuchen die Epidemie zu überstehen. Doch alles abseits davon wird nur The Grid genannt. Dort gibt es nur noch einzelne Gruppen von Fast-Toten. Während dieses Überlebenskampfs agieren die beiden Brüder Jesse (Leo Fafard) und Deke (Marshall Williams) als Schmuggler und bekommen von einem Gangster den Auftrag, eine unbekannte Ware zu sichern und ihm zu übergeben. Doch dafür müssen die beiden hinaus und The Grid durchqueren. Dabei lauern viele Gefahren auf sie. Werden sie es schaffen, den mysteriösen Koffer zu sichern?

Regisseur Lowell Dean, verantwortlich für Filme wie WolfCop und 13 Eerie, hat mit einem eher unbekannteren Cast dieses Projekt realisiert. Mit Leo Fafard hat er sich die Gunst eines Darstellers gesichert, mit dem er bereits in früheren Werken zusammengearbeitet hat. Natalie Krill hatte ihren wohl prominentesten Auftritt vor ziemlich genau zwei Jahren mit dem Kinofilm Molly’s Game.

Eine schlechte Kopie
SuperGrid – Road To Death versucht ein Actionfilm nach prominentem Vorbild zu sein. Die Betonung liegt dabei jedoch besonders auf „versucht“, denn zwar ist die Grundintention des Drehbuchs erkennbar, doch entstehen im Verlauf des Spieldauer so viele Lücken und logische Fehler sowie auch visuelle und schauspielerische Schwächen, dass eine vollständige Überarbeitung tunlichst gutgetan hätte. Die Grundintention folgt eindeutig dem Vorbild von Mad Max: Fury Road – zumindest umfasst die Handlung die gleiche Sinnlosigkeit eines Roadtrips, der gar kein Roadtrip sein soll und doch irgendwie nichts Spannenderes liefert als eine Fahrt in der Wüste. Zeitgleich wird versucht, darum eine Actionstory zu spinnen, die in einem vermeintlich großen Finale endet, welches jedoch noch schneller in Vergessenheit gerät als der gesamte restliche Film.

Auch neben der Basishandlung gibt es einige schwierige Momente. Dass The Grid eine gefährliche Landschaft sein soll, in der infizierte Menschen leben und ein Leben quasi unmöglich ist, wird zu keinem Zeitpunkt wirklich bestätigt. Die beiden Protagonisten treffen auf kranke Menschen, die selbst eine Atemschutzmaske tragen (seit wann tragen Infizierte eine Atemmaske und nicht die Gesunden?) und dabei keine Auswirkungen ausüben. Die wohl größte Gefahr sind kämpferische Gangs mitten im Nirvana, die aber auch einfach in der Stadt hätten sein können, sowie der akute Wassermangel mitten in der Einöde.

Könnte mal jemand richtig kämpfen?
Können vielleicht wenigstens die Schauspieler ein wenig Qualität retten? Man weiß es nicht so recht, denn die beiden Protagonisten zeigen nicht wirklich aussagekräftige Regungen. Viel eher reizen da schon die sehr wenigen Auftritte der Damen Natalie Krill und Amy Matysio, die zumindest minimal ein wenig Pepp hineinbringen. Verdammt hart wird es jedoch zuzuschauen, wie die Kämpfe ausgetragen werden. Eigentlich sollten die Zeiten von Zweikämpfen vorbei sein, bei denen sich die Figuren vor einem Schlag wegducken, damit der Gegner „gekonnt“ mit einer Stange drüber hinweg schlagen kann. Wenn dies für den Dreh ein notwendiges Mittel ist, um die Szene festzuhalten, dann kann doch zumindest in der Postproduktion einmal drüber gegangen werden, damit es zumindest ansatzweise so wirkt, als würde die Stange auch treffen.

Um zumindest noch ein paar wenige gute Aspekte anzubringen, sollte noch ein Wort über das generelle Setting verloren werden, welches schon recht anschaubar gelungen ist. Zwar lehnt auch dieses schon recht deutlich an Mad Max: Fury Road an, was jedoch nicht weiter schlimm ist. Die Fahrzeuge machen ordentlich was her und die noch existierende Ortschaft ist ein abgetanztes Stück gegenwärtiger Objekte, die ein wenig Fiction-Gefühl hervorbringen. Auch die Effekte sind recht ansehnlich und können weitestgehend überzeugen, auch wenn bei den pompösen Explosionen es schon ein Wunder ist, wie die Figuren reihenweise überleben können.

Credits

OT: „SuperGrid“
Land: Kanada
Jahr: 2018
Regie: Lowell Dean
Drehbuch: Justin Ludwig
Musik: Brent Blazieko
Kamera: Michael Jari Davidson
Besetzung: Leo Fafard, Marshall Williams, Natalie Krill, Jonathan Cherry, Amy Matysio, Jay Reso, Tinsel Korey, Fei Ren

Bilder

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„SuperGrid – Road To Death“ ist eine Art kanadischer "Mad Max", der visuell überzeugt, aber sonst einfach nichts bringt und viel mehr noch mit Logiklöchern en masse sowie fehl inszenierten Kämpfen umgehen lernen muss. Leider macht der Film dabei nicht mal Spaß. Sehr schade, wo doch der Titel einen Film verspricht, der ordentlich auf den Putz haut und durchaus auch einige Übertreibungen erwünscht gewesen wären.
2
von 10