Last order Final Fantasy VII

(OT: „Last Order: Final Fantasy VII“, Regie: Tetsuya Nomura/Morio Asaka, Japan, 2005)

Last order Final Fantasy VIIMitte der 00er Jahre lag der letzte Teil von Final Fantasy schon einige Jahre zurück. Da war es an der höchsten Zeit, ein bisschen die Kriegskasse aufzubessern! Noch bevor die Hauptreihe mit dem 12. Teil im Folgejahr für Furore sorgte, hieß es erst einmal, von der Popularität des 7. Teils zu profitieren. Der war 2005 zwar schon acht Jahre alt, genoss aber immer noch Sonderstatus. Also wurden zeitgleich mehrere Spiele und Filme produziert, die an den Klassiker anschlossen oder anderweitig erweitern sollten.

Last Order: Final Fantasy VII ist eines der weniger bekannten Produkte dieser Zeit, da es nie gesondert verkauft wurde. Stattdessen handelt es sich um ein Extra des Films Final Fantasy VII: Advent Children. Anders als der große Bruder ist die Direct-to-Video-Produktion in zweifacher Hinsicht rückgewandt. Zum einen werden darin Flashbacks aus dem Spiel etwas ausführlicher erzählt. Zum anderen verzichtete man auf die modern gewordene CGI-Grafik und griff stattdessen auf klassische 2D-Anime-Bilder zurück.

Nur für Fans geeignet
Eines haben die beiden Filme jedoch gemeinsam: Sie sind für Fans gedacht. Ausschließlich für Fans. Wer das Spiel seinerzeit nicht selbst gezockt hatte, war relativ chancenlos beim Versuch, das Geschehen zu verstehen. Wer sollen diese Leute sein? Warum kämpfen die miteinander? Und warum nennt der komische Mann mit den weißen Haaren die leblose Retorte ständig Mutter? So wie die Szenen produziert wurden, um das Spiel zu vertiefen, so braucht es auch das Spiel, um den Szenen ihre Berechtigung zu geben.

Aber selbst wer das Spiel kennt und auch mag, braucht den Anime nicht unbedingt. Mit einer Laufzeit von gerade mal 25 Minuten fügt er nicht so wahnsinnig viel hinzu, dass wirklich relevant wäre. Der Großteil von Last Order besteht darin, dass Leute sich bekämpfen oder anbrüllen. Wirklich interessant ist das nicht, lässt auch visuell zu wünschen übrig. Mit Madhouse (Vampire Hunter D: Bloodlust, Devil May Cry) zeichnet sich zwar ein durchaus angesehenes Animationsstudio für die Umsetzung verantwortlich. Das Budget war aber offensichtlich nicht besonders groß: Detailreichtum und Animationen sind auf einem überschaubaren Niveau, mehr als Fast Food für die Zielgruppe sollte der Mini wohl nicht sein. Seine Anhänger hat Last Order sicher, auch aufgrund der vielen Klischees und unfreiwillig komischen Momenten können die meisten aber darauf verzichten.



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„Last Order: Final Fantasy VII“ war ein weiterer Versuch, aus der Popularität des Kultrollenspiels Kapital zu schlagen. Fans dürfen sich auf etwas erweitertes Begleitmaterial freuen. Inhalt und Optik sind insgesamt aber zu bescheiden, um außerhalb der Zielgruppe wirklich etwas bewegen zu können.
4
von 10