Troll Hunter

Trollhunter

(„Trolljegeren“ directed by André Øvredal, 2011)

Blairwitch Project mit Trollen.

In Norwegen gehen seltsame Dinge vor sich, trotz der streng limitierten Jagderlaubis auf Bären, werden in diesen Tagen vermehrt niedergeschossene Bären aufgefunden. Eine 3 köpfige Studentenfilmcrew macht sich auf, die Wahrheit zu ergründen. Nach kurzer Zeit treffen sie auf den rauen Bärentöter Hans (Otto Jespersen), der ihnen gegenüber zunächst äußerst unfreundlich ist. Als ihm später die Idee zu gefallen scheint, bei seiner Aufgabe gefilmt zu werden, nimmt er die jungen Leute mit auf Jagd. Doch Hans jagt keine Bären, er tötet, beauftragt von der Regierung, Trolle die ihr eingezäuntes Gebiet verlassen haben.

An die wackelige Handkameraführung hat man sich ja mittlerweile dank Cloverfield oder Blairwitch Project gewöhnt. Doch war man bei Ersterem zumindest von den haufenweise vorhandenen Effekten geblendet und konnte die überflüssigen Dialoge beiseite schieben. Bei Trollhunter ist alles ein wenig steinzeitlicher. Die Menschen sehen aus wie aus den 80ern, die Dialoge klingen wie aus den 60ern, nur die Effekte, bzw. Trollangriffe sind ganz gut gemacht und werden dem Zuschauer in Erinnerung bleiben.
Ernst zu nehmen ist hier jedoch gar nichts, denn bestimmte Dinge werden in Trollhunter mit solch unsinnigen Behauptungen einfach weggefegt, dass man darüber schlicht lachen muss. Die Erklärung wieso die Trolle auf Sonnenlicht reagieren und entweder zu Stein werden, oder explodieren ist da ein genauso tolles Beispiel, wie die Behauptung, dass Trolle noch immer unentdeckt geblieben sind, da sie von Satelliten nicht erfasst werden können. (Die Trolle sind teilweise so groß wie Wolkenkratzer!) Aber wieso auch nicht, Vampire können sich ja auch nicht im Spiegel sehen…

Auf die Gestaltung der Charaktere wurde hier ebenso wenig Wert gelegt und auch der harte Trolljäger bringt einen in seiner vorsintflutlichen Trollrüstung eher zum Schmunzeln. Auch die Spannung versteckt sich höchstens in den als Hochspannungsleitungen getarnten Trollzäunen und so kommt es, dass die ca. 102 Minuten hier und da etwas zäh vorübergehen. In der Zwischenzeit kann man dann prima ein wenig im Internet surfen, bis wieder der nächste Troll auf dem Fernsehschirm erscheint und es endlich wieder was zu sehen gibt.

Trollhunter ist seit 1. September auf Blu Ray und DVD erhältlich



(Anzeige)

Da habe ich schon Besseres gesehen, obwohl die Idee gar nicht so übel war, es aber maßgeblich an gescheiter Umsetzung fehlte. Doch an einen Abend, an dem einfach nichts im Fernsehen läuft, die Bücher alle durchgelesen sind und man sich stur berieseln lassen möchte, könnte man zu Trollhunter greifen… wäre der Weg zur Videothek nur nicht so weit!
3
von 10