Ultimate Avengers 2
© 2006 Marvel

Ultimate Avengers 2 – Rise of the Panther

(„Ultimate Avengers 2 – Rise of the Panther“ directed by Will Meugniot and Richard Sebast, 2006)

Ultimate Avengers Collection
„Ultimate Avengers 2 – Rise of the Panther“ ist als Teil der „Ultimate Avengers Collection“ seit 20. April auf DVD und Blu-ray erhältlich

Viele Jahre schottete sich der afrikanische Kleinstaat Wakanda vor der Außenwelt ab, um so seine Schätze vor anderen zu schützen. Vor allem der König hatte großen Anteil daran, dass man seine Ruhe vor fremden Mächten hatte, denn als Black Panther hielt er jegliche Eindringlinge fern. Bis eines Tages der außerirdische Nazi-Offizier Kleyser auftaucht und das Oberhaupt ohne Skrupel oder größere Probleme das Leben nimmt. Thronfolger T’Chaka muss tatenlos dabei zusehen, schwört aber seinen Vater zu rächen. Nur weiß auch er: Selbst mit den Superkräften, die er von ihm geerbt hat, hat er keine Chance gegen den Superschurken. Und so sucht er die Hilfe von Captain America, der schon einmal über Kleyser gesiegt hatte.

Fans des Marvel Cinematic Universe müssen sich selten in Geduld üben, sobald da ein Film draußen ist, ist der Nachfolger nicht weit, bis ins Jahr 2018 ist bereits alles durchgeplant. Bei der einige Jahre zuvor gestarteten Zeichentrickreihe war das nicht anders, nicht einmal sechs Monate lagen zwischen Ultimate Avengers – the Movie und Teil zwei der animierten Superheldenshow. Viel Zeit für Fortschritt blieb da nicht, dass sich bei Ultimate Avengers 2 – Rise of the Panther im Vergleich zum Vorgänger nicht viel getan hat, ein großes Wunder ist das nicht.

Der größte Unterschied ist, dass diesmal die Helden nicht erst zusammengeführt werden müssen, schließlich kämpfte man schon einmal Seite an Seite gegen die Chitauri. Dadurch bekommen die einzelnen Charaktere etwas mehr Raum zur Entfaltung. Vor allem T’Chaka alias Black Panther darf immerhin einige Minuten lang ganz allein im Rampenlicht stehen, und das ist bei einer Laufzeit von rund 70 Minuten schon eine Menge. Aber auch bei der Gruppendynamik wurde etwas Detailarbeit geleistet, neben den aufkommenden kleineren Konflikten wurde Bruce Banner eine kleine Nebenhandlung spendiert, eine Art Einleitung für seine späteren Zeichentrickabenteuer.

Ansonsten ist alles beim alten: Noch immer ist es ein Angriff der außerirdischen Invasoren Chitauri, welcher die ungleichen Helden zusammen hält. Das ist auch dieses Mal keine übermäßig kreative Leistung, schwankt zwischen banal und lächerlich. Fans der Marvel-Abenteuer wird der bescheidene Inhalt aber weniger stören, schließlich ist das bei den Realfilmen auch nicht wirklich besser, hinter dem Bombast von Marvel’s The Avengers und Avengers: Age of Ultron verbirgt sich eine recht ähnliche Geschichte.

Dass im direkten Vergleich die großen Brüder besser abschneiden, liegt dann auch weniger an der Geschichte als an der Verpackung. Während Marvel dort Unsummen in die Effekte (und großen Namen) pumpte, musste sich Direct-to-Video-Produktion mit einem Bruchteil des Budgets auskommen. Und das sieht man. Explosionen, durch die Luft fliegende Autos oder Massenschlachten täuschen dort über manchen Leerlauf hinweg. Und hier? Die Animationen sind doch recht rucklig, auch bei den Hintergründen muss man sich mit wenig zufriedengeben. Optisch ansprechender als der Vorgänger ist Ultimate Avengers 2 dennoch, allein des Schauplatzes wegen: Ein afrikanischer Dschungel und Tempelanlagen machen dann doch noch ein bisschen mehr her als eine amerikanische Großstadt.

Was Liebhaber der Blockbuster-Variante aber ebenfalls vermissen werden, ist der gewohnte Humor. Ansätze dazu findet man zwar, gerade bei Iron Man. Im Vergleich zur Realversion fällt der aber sehr genügsam aus. Und auch Thor als neuzeitlicher Hippie kommt im zweiten Auftritt kaum zur Geltung, was recht schade ist, schließlich zeigte er in Teil noch mit das größte Potenzial. Immerhin durfte der Donnergott 2011 noch einmal in einem animierten Soloabenteuer unterwegs sein, ein echter dritter Zeichentrick-Avengers-Film folgte hingegen nicht mehr. Zwar kam im Jahr 2008 noch ein Next Avengers betitelter Nachfolger heraus, doch in dem stehen nicht die Originalrächer im Vordergrund, sondern deren Kinder.



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Business as usual: Der zweite Zeichentrick-Auftritt der Avengers unterscheidet sich kaum vom Vorgänger. Noch immer ist die Geschichte banal, noch immer die Optik nicht wirklich überzeugend. Dafür wurde diesmal mehr Zeit in die Charaktere und deren Interaktionen investiert, was sich an manchen Stellen durchaus bezahlt macht.
5
von 10