Tomorrow Before After
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Tomorrow Before After

„Tomorrow Before After“ // Deutschland-Start: 19. Dezember 2025 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Als eine Pandemie ausbricht, hat dies verheerende Auswirkungen auf die Menschheit. Innerhalb eines Monats sterben eine Milliarde. Und das ist nur der Anfang: Auch der Rest der Menschheit verschwindet, ebenso die Tiere, ein seltsamer Nebel hatte zudem das Ende der Technologie zur Folge. Doch eine namenlose Frau (Natalia Reyes) hat überlebt. Und bald wird sie zu zweit sein, wie sie eines Tages entsetzt feststellt, denn sie ist schwanger. Als auch noch ein Hund auftaucht, der aus unerklärlichen Gründen ebenfalls mit dem Leben davongekommen ist, schöpft sie neue Hoffnung für die Welt. Doch dafür muss sie erst einmal selbst überleben, denn in einer Welt ohne Menschen und Tiere gibt es noch genügend andere Gefahren, die sie zu überwinden hat …

Das vielfache Ende der Menschheit

Dass die Welt irgendwann untergehen wird, ist unter Filmschaffenden inzwischen Konsens. Zumindest gibt es kaum Produktionen, die von einer positiven Zukunft sprechen. Die Frage ist daher nur, wann dieser Untergang genau sein wird und unter welchen Umständen das alles geschehen wird. Dafür gibt es die unterschiedlichsten Optionen. Manchmal sind es Naturkatastrophen. Meistens läuft es aber auf menschengemachte Unglücke hinaus, sei es ein Krieg, die Umweltzerstörung oder irgendein missglücktes Experiment. Oft ist es fast schon egal, wie die spezifischen Ursachen aussehen. Das dachte man sich wohl auch bei Tomorrow Before After, wo irgendwie alles Mögliche zusammengeworfen wird. Anfangs meint man noch, dass es um die Pandemie geht. Später erfahren wir aber auch von Kriegen sowie einem mysteriösen Nebel, der alles schrottet. Rien ne va plus.

Dass das alles ein bisschen Overkill ist, dürfte klar sein. Vielleicht meinte Regisseur und Drehbuchautor Alfonso Quijada, dass er bei der Vorgeschichte so stark auftrumpfen muss, weil später umso weniger geschehen wird. Denn das ist der Nachteil, wenn es in einer Welt keine Menschen und eigentlich auch keine Tiere mehr gibt. Gegen wen soll man denn da kämpfen? Aber ums Kämpfen geht es in Tomorrow Before After eben auch nicht. Vielmehr ist das hier einer dieser postapokalyptischen Filme, die nahe an den Figuren dran sind und zeigen wollen, wie es diesen geht. Der Zombiestreifen We Bury the Dead ist ein neueres Beispiel dafür, wenn eine Frau mit dem Verlust ihres Mannes zu kämpfen hat und nach einem Weg aus dieser Misere sucht. Da waren einige wirklich tieftraurige Momente dabei, die den Film von den vielen anderen Zombieapokalypsen unterscheiden.

Stimmungsvoll, aber nichtssagend

Ein bisschen will das auch der Film hier. Er ist nur nicht besonders gut darin. So sind die nachdenklichen Momente immer ziemlich aufgesetzt. In bedeutungsschwangeren Voice-over-Passagen will die namenlose Protagonistin dann nicht nur die Vergangenheit aufbereiten, gerade ihre gescheiterte Beziehung, sondern auch etwas zur menschlichen Natur sagen. Quijada hat aber nicht viel zu sagen. Mehr als moralinsaure Kalendersprüche springen da nicht heraus. Diese sind dafür dick aufgetragen. Bei Tomorrow Before After vertraute man offensichtlich nicht darauf, dass das Publikum von sich aus verstehen könnte, worum es hier geht. Und so wird man in dieser menschenleeren Welt ständig an die Hand genommen, nur um ja nicht verlorenzugehen.

Das ist schade, weil der Film durchaus gute Ansätze hat. So ist er beispielsweise sehr atmosphärisch geworden, wenn wir an der Seite der Protagonistin durch die verschiedensten Settings streifen, zerstörte menschliche Behausungen ebenso sehen wie eine gespenstisch leblose Natur. Außerdem ist da noch Natalia Reyes (Terminator: Dark Fate, Birds of Passage – Das grüne Gold der Wayuu), die über weite Strecken tatsächlich das Geschehen trägt. Die Mischung aus sparsamer Handlung und wenig geglückter Monologe ziehen das Ergebnis aber wieder nach unten. Tomorrow Before After ist ein letztendlich mittelprächtiger Endzeitfilm, der nur punktuell überzeugt. Da werden sich so manche Zuschauer und Zuschauerinnen langweilen oder ärgern – manchmal vielleicht sogar beides.

Credits

OT: „Tomorrow Before After“
Land: Kanada, USA, Kolumbien
Jahr: 2023
Regie: Alfonso Quijada
Drehbuch: Alfonso Quijada
Musik: Alejandro Ramirez-Rojas
Kamera: Manuel Castañeda
Besetzung: Natalia Reyes

Bilder

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Tomorrow Before After
fazit
In „Tomorrow Before After“ streift eine Frau durch eine menschenleere, postapokalyptische Welt. Der Mangel an Handlung soll durch bedeutungsschwangere Monologe ersetzt werden, was nicht wirklich funktioniert. Sehenswert ist das Science-Fiction-Drama jedoch für die stimmungsvollen Settings und die starke Hauptdarstellerin.
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