This Time Next Year

Als sich Minnie Cooper (Sophie Cookson) und Quinn Hamilton (Lucien Laviscount) kennenlernen, stellen sie fest, dass sie eine Menge gemeinsam haben. So haben sie beide an Neujahr Geburtstag. Tatsächlich wurden sie auch im selben Jahr und im selben Krankenhaus geboren. Da Quinn aber wenige Minuten früher geboren wurde, erhielt er als Neujahrsbaby 50.000 Pfund, die Zweitplatzierte ging leer aus. Und als wäre das nicht genug, hätte Minnie eigentlich auch Quinn heißen sollen. Doch als die Geschichte des Jungen in den Nachrichten waren, entschieden sich Minnies Eltern um. Seit ihrer Kindheit fühlt sich Minnie daher vom Pech verfolgt. Dabei ahnt sie nicht, dass es noch mehr Verbindungen gibt und die beiden dreißig Jahre nach der unglücklichen Übereinstimmung sich nahekommen werden …

Liebe zu Neujahr

Ende des Jahres kommen traditionell haufenweise Liebeskomödien heraus. Meistens sind die dann in einem weihnachtlichen Kontext angelegt, die Deko und die allgegenwärtige besinnliche Atomsphäre sollen für entsprechend viel Stimmung beim Publikum sorgen. Seltener sind die Genrevertreter, die an Silvester spielen. Nenn es Schicksal war ein solches Beispiel. Darin geht es um zwei Jahre und den Plan, sich zum Jahresende das Jawort zu geben – was im absoluten Chaos endet. Und auch in This Time Next Year spielt der Jahreswechsel eine große Rolle, wenn die beiden Hauptfiguren nicht nur da geboren wurden, sondern sich auch wieder begegnen werden. Sie haben deshalb eine ganz besondere Beziehung zu dieser Zeit.

Das Szenario ist an und für sich originell. Der Film stellt zwei Menschen vor, die nahezu gleichzeitig geboren wurden, deren Leben danach aber völlig andere Richtungen genommen hat. Denn während der eine über Geld verfügt und auch sonst mit Glück gesegnet wurde, hat die andere den Eindruck, dass das Schicksal ihr nur Schlechtes will – vor allem an Silvester, wenn da immer etwas schiefgeht. This Time Next Year ist anfangs auch durchaus lustig, wenn Minnie in eine gleichermaßen absurde wie unglückliche Situation gerät und man sich insgeheim fragt: Hat sie mit ihrer Paranoia recht? Oder war das einfach nur Pech? Dieses Thema wird später aber zunehmend fallengelassen. Stattdessen hat Sophie Cousens in dem zugrundeliegenden Roman wie auch dem Drehbuch dann doch den Fokus auf die sich anbahnende Romanze gelegt.

Nett und aufmunternd

Diese ist dann leider recht einfallslos gewesen. Ob es nun die anfängliche Abneigung ist, die sich in Zuneigung wandelt, die obligatorisch erzwungenen Konflikte zwischendurch bis zu dem großen Finale, das Schlaflos in Seattle als Vorbild auch noch namentlich nennt – da gibt es wirklich keinerlei Überraschungen. Wenn überhaupt sind es Nebenaspekte von This Time Next Year, die in Erinnerung bleiben. Wenn sich später herausstellt, dass Quinns Mutter an einer Angststörung leidet, dient das natürlich primär dazu, dass das Traumleben doch nicht mehr ganz so traumhaft ist. Aber es sorgt doch auch für ein paar Ausrufezeichen in dem ansonsten etwas beliebig-netten Film, der vor sich hinplätschert und insgesamt auch deutlich zu lang ist.

Das heißt nicht, dass sich das Einschalten nicht lohnen kann. So gibt es schon die eine oder andere süße Szene. Das Zusammenspiel von Sophie Cookson (Geheimnis eines Lebens) und Lucien Laviscount (Safe House – Verrat ist die ultimative Waffe) funktioniert, attraktiv sind die zwei ja ohnehin. Die Aussage, dass man eigene Ängste überwinden muss, um im Leben voranzukommen, ist sowieso nicht verkehrt. Wer zum Jahresende also eine Liebeskomödie sehen möchte, die aufmunternd und lebensbejahend ist, fährt hiermit daher nicht schlecht. This Time Next Year bedeutet weder Glück noch Pech für das Publikum. Dafür bleibt am Ende auch zu wenig hängen. Aber manchmal reicht Mittelmaß ja aus, wenn es darum geht, die Zeit totzuschlagen – egal zu welcher Jahreszeit.