The Sleeping Woman La Mujer dormida
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The Sleeping Woman

„The Sleeping Woman“ // Deutschland-Start: 19. Dezember 2025 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Seit einer ganzen Weile schon liegt Sara (Amanda Goldsmith) im Wachkoma. Die Hoffnung, dass sie noch einmal daraus erwacht, geht gegen null. Doch ihr Ehemann Agustín (Javier Rey) weigert sich nach wie vor, sie in ein Heim zu geben. Er will sich zu Hause selbst um sie kümmern. Da er mit der Aufgabe überfordert ist, hat er jedoch beschlossen, sich Hilfe zu suchen. Die Krankenschwester Ana (Almudena Amor) soll ihm bei der täglichen Pflege zur Hand gehen. Dabei kommen sie sich näher und entwickeln Gefühle füreinander. Und als wäre die Situation nicht auch so schon kompliziert genug, macht Ana immer wieder unheimliche Erfahrungen, bei denen sie den Eindruck hat, dass die Komatöse dahintersteckt …

Moral? Egal

Es gibt eine lange Tradition bei Filmen, bei denen die Hauptfigur eine Affäre beginnt und dafür mit schrecklichen Folgen bestraft wird. Das bekannteste Beispiel ist sicherlich Eine verhängnisvolle Affäre: Der Thriller um einen verheirateten Mann, der von seiner psychotischen Geliebten verfolgt wird, war 1987 ein Kassenschlager und war für mehrere Oscars nominiert. Neueren Datums ist Close to Me. Dort fängt der Protagonist während der Corona-Pandemie eine Affäre mit der Nachbarin an, was gegen Ende hin völlig eskaliert. Mit The Sleeping Woman kommt nun ein weiterer Film bei uns heraus, der mit diesem Motiv arbeitet. Doch die spanische Produktion geht dabei in eine andere Richtung, als es die beiden oben genannten und ähnlich gelagerten Werke tun.

Der erste große Unterschied: Die betrogene Ehefrau liegt im Koma und wird vermutlich nie wieder aufwachen. Das macht die Frage nach der Moral schwieriger. Während bei den obigen Fällen die Lage klar ist, tut man sich hier schwerer mit der Beurteilung. Auf der einen Seite ist die alte Beziehung aus medizinischen Gründen vorbei. Andererseits ist es schon ein wenig seltsam, wie hier ungehemmt der Affäre nachgegangen wird, wenige Meter entfernt von der Ehefrau. Daraus hätte man ein spannendes Drama machen können. Die Herzkino-Reihe Mit Herz und Holly verwendete ein ähnliches Szenario, womit sich die Figuren auch verständlicherweise sehr schwertaten. Bei The Sleeping Woman interessiert sich aber niemand für diese Frage. Der Film mag tragische Elemente enthalten, will in erster Linie aber ein Genrebeitrag sein.

Stimmungsvoll, aber ohne große Spannung

Das ist grundsätzlich natürlich in Ordnung. Nur sollte das Ergebnis dann auch spannend sein. Hier klappt das nur bedingt. Versucht wird es natürlich. So wird mit einem gewissen Mystery-Faktor gespielt, wenn Ana seltsame Erfahrungen macht, beispielsweise immer wieder abwesend ist und schlafzuwandeln scheint. Da muss es irgendeine übernatürliche Erklärung geben, so viel wird früh impliziert. Nur ist nicht klar welche. Theoretisch. Praktisch ist es nicht so wahnsinnig schwierig, die Erklärungen für alles zu erraten. The Sleeping Woman arbeitet zwar mit einer Wendung, die vieles anders erscheinen lassen sollen. Es gibt nur nicht so wahnsinnig viele Alternativen, worum es gehen könnte, weshalb sich die Überraschung in Grenzen hält. Eine Szene ist etwas verstörender. Das war es aber auch schon.

Damit zusammen hängt ein anderes Problem: Mit einer Laufzeit von 110 Minuten ist der Film viel zu lang. Es geschieht einfach nicht genug, um diese Länge zu rechtfertigen, weder bei der Handlung noch der Geschichte. Leider sind auch die Figuren nicht sehr interessant geworden, viel mehr als Stereotype sind dem Drehbuchteam nicht eingefallen, weshalb es nicht ganz leicht ist, sich für diese zu erwärmen. Schlecht ist The Sleeping Woman dabei nicht. Im Großen und Ganzen erfüllt der Streifen schon seinen Zweck. Mehr als das ist es aber nicht. Auch wenn das hier schauspielerisch schon passt und serienerfahrene Regisseurin Laura Alvea (Das Mädchen im Schnee, Der Kristallkuckuck) die eine oder andere stimmungsvolle Szene geglückt ist: Ihr Film ist nicht gerade Pflichtprogramm.

Credits

OT: „La Mujer dormida“
Land: Spanien
Jahr: 2024
Regie: Laura Alvea
Drehbuch: Miguel Ibáñez Monroy, Daniel González, Marta Armengol
Musik: Alfred Tapscott
Kamera: Fran Fernández-Pardo
Besetzung: Almudena Amor, Javier Rey, Amanda Goldsmith

Bilder

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The Sleeping Woman
fazit
In „The Sleeping Woman“ soll sich eine Frau um eine Komatöse kümmern und fängt dann eine Beziehung mit deren Mann an. Daraus hätte man ein spannendes Drama machen können. Stattdessen handelt es sich um einen Horrorfilm, der zwar zwischendurch stimmungsvolle Momente hat, insgesamt aber zu lang und überraschungsarm ist.
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