The Death of Snow White
© Busch Media Group

The Death of Snow White

„The Death of Snow White“ // Deutschland-Start: 4. Dezember 2025 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Snow White (Sanae Loutsis) ist überall nicht nur wegen ihrer Freundlichkeit beliebt. Sie ist auch noch wunderschön. Das ist nicht nur dem Prinzen (Tristan Nokes) aufgefallen, der ein Auge auf die holde Schönheit geworfen hat. Auch ihre Stiefmutter (Chelsea Edmundson), die über das Königreich regiert, hat davon erfahren. Sie ist davon jedoch deutlich weniger angetan als ihre Untertanen. Schließlich steht ihr als Königin das Recht zu, die Schönste im ganzen Land zu sein. So zumindest ihre Überzeugung. Um ihre lästige Konkurrentin loszuwerden, schreckt die brutale Monarchin vor keinem Mittel zurück. Der Jäger Gunnar (Jason Brooks) soll die Drecksarbeit für sie erledigen und die junge Frau einfach ermorden. Der bringt das aber nicht übers Herz und lässt sie stattdessen in den Wald entkommen, wo sie sieben Zwergen begegnet …

Horror-Version des Märchens

Aktuell scheint ein inoffizieller Wettbewerb zu laufen, wer die blutigste Neuinterpretation eines alten Disney-Zeichentrickfilms abliefert. Winnie the Pooh: Blood and Honey war damit so erfolgreich, dass nicht nur ein zweiter Teil erschienen ist. Mit Peter Pan’s Neverland Nightmare und Bambi: The Reckoning hat das Team dieses Jahr zwei weitere Horror-Neuverfilmungen beliebter Animationsklassiker aus dem Mäusereich veröffentlicht. Hinzu kamen Screamboat und The Mouse Trap, die auf dem Micky-Maus-Debüt Steamboat Willie basieren. Und weil es offensichtlich nicht genug geben kann von solchen blutigen Neuerzählungen, kommt jetzt The Death of Snow White, welches das Märchen mit reichlich Kunstblut und abgetrennten Körperteilen neu inszeniert.

Natürlich liegt der Fall hier ein wenig anders. Zum einen sind die obigen Beispiele deutlich enger mit Disney verbunden. Micky Maus stammt von dem Konzern selbst, Bambi, Winnie Puuh und Peter Pan haben zwar anderweitige literarische Vorlagen, sind aber vor allem durch die Disney-Version bekannt. Das Märchen hingegen hat sich trotz der einflussreichen Zeichentrickversion Schneewittchen und die sieben Zwerge eine Eigenständigkeit bewahrt, wurde auch so immer wieder von anderen aufgegriffen. Adaptionen, auch sehr freie, gab es vor The Death of Snow White mehr als genug. Außerdem ist das Original ja durchaus düster, wenn da eine narzisstische Frau Menschen umbringt bzw. umbringen lassen will, nur um an die Macht zu kommen und uneingeschränkt bewundert zu werden. Der Schritt zum Horror ist da nicht mehr so groß.

Exzessiv und zu lang

Wobei Jason Brooks, der hier Regie führte, das Drehbuch mitschrieb und zudem einen der Jäger spielte, noch einmal deutlich über das hinausgeht, was man sonst aus der Geschichte kennt. Da wird nicht einfach nur getötet. Das Morden wird geradezu zelebriert mit expliziten Gewaltpassagen. Das steht dann oft in keinem Verhältnis mehr zu dem Inhalt, die Brutalität wird zu einem reinen Selbstzweck. Gleiches gilt für die nackte Haut. Vor allem, wenn in The Death of Snow White die Zwerge hinzukommen, gibt es kein Halten mehr. Diese werden übrigens, im Gegensatz zur Disney Live-Action-Neuauflage Schneewittchen, von tatsächlichen Kleinwüchsigen gespielt. Ob damit aber der Diversität bzw. der Repräsentation geholfen wird, darüber kann man sich streiten.

Schauspielerisch ist der Film sogar überraschend gut, da sind tatsächlich Leute dabei, die das beherrschen – in diesem Segment keine Selbstverständlichkeit. Der gelegentliche Humor ist weniger treffsicher, da versuchte man etwas zu viel, konnte sich auch nicht für eine wirklich einheitliche Linie entscheiden. Darüber kann man aber hinwegsehen. Dass die Optik bei der Low-Budget-Produktion nicht die aufwendigste ist, lässt sich auch verschmerzen. Problematisch ist dafür die Laufzeit: The Death of Snow White ist viel zu lang geworden, in der zweiten Hälfte wird das Geschehen trotz des gesteigerten Horroranteils viel zu oft zäh. Das ist schade, weil der Film an und für sich sympathischer ist als die meisten der oben genannten Titel. Aber das reicht dann eben doch nicht aus.

Credits

OT: „The Death of Snow White“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Jason Brooks
Drehbuch: Jason Brooks, Naomi Mechem-Miller
Musik: Andrew Scott Bell
Kamera: Kody Newton
Besetzung: Sanae Loutsis, Chelsea Edmundson, Tristan Nokes, Meredith Binder

Bilder

Trailer

Kaufen / Streamen

Amazon (DVD „The Death of Snow White“)

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

The Death of Snow White
fazit
„The Death of Snow White“ interpretiert das klassische Märchen als brutale Horror-Variante neu. Die Kombination aus expliziter Gewalt und gelegentlichem Humor funktioniert prinzipiell, selbst wenn die Brutalität inhaltlich nicht zu rechtfertigen ist. Problematisch ist vor allem die Länge, das wird zwischendurch ziemlich zäh.
Leserwertung0 Bewertungen
0
4
von 10