Genie und Schnauze Without a Clue TV Fernsehen arte Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
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Genie und Schnauze

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„Genie und Schnauze“ // Deutschland-Start: 7. Juni 1990 (Kino) // 16. August 2006 (DVD)

Inhalt / Kritik

Sherlock Holmes (Michael Caine) ist das größte kriminologische Genie Englands, zahlreiche spektakuläre Fälle hat der Privatdetektiv bereits gelöst und damit ein ums andere Mal der Polizei aus der Patsche geholfen. Dabei ahnt niemand, dass Holmes in Wahrheit eine erfundene Figur des Arztes Dr. Watson (Ben Kingsley) ist und der erfolglose Schauspieler Reginald Kincaid diesen lediglich spielt. Das ging eine ganze Zeit lang gut. Doch insgeheim wurmt es Watson, dass er nicht die Anerkennung bekommt, die ihm für das Lösen der Fälle zusteht. Und so will er sich endlich von seiner Kreation unabhängig machen und unter seinem eigenen Namen ermitteln. Aber das ist nicht so einfach wie gedacht. Denn als der Schatzkanzler Lord Smithwick (Nigel Davenport) mit einem brisanten Fall kommt, besteht der darauf, dass nur Holmes ihm helfen kann …

Der Meisterdetektiv als Scharlatan

Eigentlich sind die offiziellen Fälle von Sherlock Holmes ja überschaubar. In vier Romanen ermittelte die Figur von Arthur Conan Doyle, hinzu kamen 56 Kurzgeschichten. Doch im Kino und im Fernsehen dürfte es keinen Detektiv geben, der derart oft im Einsatz war und dabei ein vergleichbares Eigenleben entwickelt hat. Viele Adaptionen haben mit dem Original nur noch den Namen gemeinsam. Ob der tierische Anime Die Abenteuer des Sherlock Holmes (1984), das Jugendabenteuer Das Geheimnis des verborgenen Tempels (1985) oder die hyperaktive Neuzeit-Variante Sherlock (2010,) da gab es die unterschiedlichsten Interpretationen. Und auch die Komödie Genie und Schnauze ging 1988 in eine ganz andere Richtung als erwartet.

Dabei ist es weniger der Einsatz von Humor, der überrascht. Komödien um den Meisterdetektiv hat es schließlich einige gegeben, aber auch bei den „richtigen“ Krimis werden immer mal wieder humorvolle Passagen eingebaut. Doch auf eines konnten sich fast alle einigen: Holmes ist ein Meister seines Fachs. In Genie und Schnauze wird aber selbst das in Frage gestellt. Der Mann, der mit seinem scharfen Geist und der genauen Beobachtungsgabe seine Fälle löst, ist nicht mehr als ein Schauspieler. Das Sprachrohr, dem Watson im Hintergrund alles zuflüstert und das ohne diesen Input nichts auf die Reihe bekommt. Das demonstriert der Film jedes Mal, wenn Holmes auf sich allein gestellt wird. Selbst das Beantworten einfacher Fragen wird so zu einer Herausforderung. An dem Mann ist alles falsch: die Arbeit, der Name, selbst das Geigenspiel.

Gut gespielter Blödsinn

Der Film bezieht seinen Witz aus dem starken Kontrast zwischen dem öffentlichen Bild und der Wahrheit dahinter. Dann und wann hat Genie und Schnauze sogar satirische Elemente, wenn man sich über die Leichtgläubigkeit und Oberflächlichkeit der Menschen lustig macht. Da kommt es schon mal vor, dass Holmes für etwas gefeiert wird, was Watson zuvor bereits gesagt hat, was bei ihm aber niemanden interessiert hat. Der Film zeigt dadurch auf vergnügliche Weise auf, wie Selbstdarsteller für kompetent gehalten werden, weil sich niemand auf den tatsächlichen Inhalt achtet. Wie wahr das ist, zeigt der Blick auf die aktuelle Politik. Zu viel Tiefgang sollte man aber nicht erwarten. Die britische Produktion ist insgesamt doch eher albern, will mit Blödsinn punkten, weniger mit Anspruch.

Das funktioniert gut, grade wegen der Besetzung. Michael Caine ist als aufgeblasener Trunkenbold und Möchtegernschauspieler ebenso witzig wie Ben Kingsley in der Rolle des versnobten und neidischen Genies, den niemand ernstnimmt. Genie und Schnauze mag damals nicht so gut angenommen worden sein beim Publikum, die Kritiken waren ebenfalls nicht berauschend. Aber es hat schon seinen Grund, warum die Krimikomödie mit den Jahren an Ansehen gewonnen hat. Man kann sich hiermit selbst Jahrzehnte später noch gut amüsieren, wenn ein dysfunktionales Duo auf Verbrecherjagd geht und teils durch Kombinationsgabe, teils durch puren Zufall ans Ziel kommt.

Credits

OT: „Without a Clue“
Land: UK
Jahr: 1988
Regie: Thom Eberhardt
Drehbuch: Gary Murphy, Larry Strawther
Vorlage: Arthur Conan Doyle
Musik: Henry Mancini
Kamera: Alan Hume
Besetzung: Michael Caine, Ben Kingsley, Jeffrey Jones, Lysette Anthony, Paul Freeman, Nigel Davenport

Bilder

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Genie und Schnauze
fazit
In „Genie und Schnauze“ ist der Meisterdetektiv Sherlock Holmes nicht mehr als ein mäßig begabter Schauspieler, der als Sprachrohr von Watson fungiert. Die Krimikomödie hat dabei vereinzelt satirische Elemente, ist letztendlich aber doch eher albern als tiefgründig. Spaß macht der Film trotzdem, vor allem wegen der erstklassigen Besetzung.
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