
Einige Zeit ist vergangen, seitdem im stillgelegten Restaurant Freddy Fazbear’s Pizza von toten Kindern besessene animatronischen Puppen Amok liefen. Während der frühere Sicherheitsmann Mike Schmidt (Josh Hutcherson) diese Vergangenheit am liebsten hinter sich lassen würde, vermisst dessen jüngere Schwester Abby (Piper Rubio) ihre Freunde – zumal sie sich an der Schule schwertut. Polizistin Vanessa Shelly (Elizabeth Lail) wiederum wird von Alpträumen um ihren verstorbenen Vater und Serienmörder William Afton (Matthew Lillard) heimgesucht. Die eigentliche Bedrohung kommt aber von anderer Stelle: Als die YouTuberin Lisa (Mckenna Grace) und ihr Team das erste Restaurant der Kette unter die Lupe nehmen, wo es spuken soll, ahnt sie nicht, was sie damit heraufbeschwören wird …
Fortsetzung mit anderem Schwerpunkt
Mit Five Nights at Freddy’s ist Scott Cawthon 2014 ein echter Überraschungshit gelungen. Das Indie-Game um einen Sicherheitsmann in einer Pizzeria war zwar spielerisch nicht sehr abwechslungsreich, wenn es nur darum ging, Türen zu öffnen bzw. schließen und das Licht ein- und auszuschalten. Doch der Horrortitel war tatsächlich spannend, bis heute sind zahlreiche Nachfolger erschienen. 2023 folgte dann die Verfilmung Five Nights at Freddy’s. Diese war inhaltlich deutlich ambitionierter, dafür aber im Hinblick auf Gewalt recht zahm, um ein junges Publikum zu erreichen – schließlich war es dieses, das die Videospiele zum Erfolg machte. Horrorfans rümpften die Nase, aber die Einspielergebnisse überzeugten. Bei einem Budget von 20 Millionen US-Dollar spielte der Film knapp 300 Millionen wieder ein. Ein Nachfolger war da unausweichlich.
Five Nights at Freddy’s 2 knüpft inhaltlich dann auch an den ertragreichen Erstling an. Wobei der Film zumindest teilweise eine andere Richtung einschlägt. So gab es bei der ersten Adaption eine Mischung aus Mystery und Traumaarbeit, während der Survival-Horror-Aspekt in den Hintergrund rückte. Dieses Mal hat sich die Gewichtung stark verschoben. So ist der Mysteryanteil deutlich geringer. Ein paar Fragen werden zwar erst im weiteren Verlauf beantwortet. Die wesentlichen Punkte stehen aber früh fest. Ein bisschen wird zwar auch das mit dem Trauma aufgegriffen. Davon darf man aber nicht viel erwarten. Überzeugender ist da schon, wenn Abby ihren Freunden hinterhertrauert, weil sie in der realen Welt wenig Anschluss findet und einsam ist. Doch auch in der Hinsicht wäre mehr möglich gewesen, das Thema wird früh wieder fallen gelassen.
Willkürlich und langweilig
Dafür gibt es jetzt mehr bedrohliche Szenen. Teilweise orientieren die sich an der spielerischen Vorlage. Das sind dann auch die besseren Momente. Leider bewegt sich der Film aber viel zu oft von dem stimmungsvollen Setting weg und lässt die Puppen lieber außerhalb Menschen jagen. Damit verliert Five Nights at Freddy’s 2 aber einen bedeutenden Teil der Atmosphäre. Beklemmend ist hier nichts mehr. Dafür dürfen die Antagonisten praktisch überall auftauchen, und das in einer beeindruckenden Geschwindigkeit. Das sollte wohl für Spannung sorgen, wenn man nirgends mehr sicher ist. Stattdessen wird es sehr beliebig, wenn es keine Regeln mehr gibt, gleichzeitig alles geht und dann wieder nichts.
Überhaupt ist Five Nights at Freddy’s 2 ein schrecklich willkürlicher Film geworden. Natürlich darf man in einem Film über besessene Animatronik-Puppen keinen Realismus erwarten. Wenn aber ohne klares Konzept einfach nur Szenen aneinander gestückelt werden, wirklich überhaupt nichts mehr Sinn ergibt, dann ist das frustrierend. Der emotionale Teil des Vorgängers macht einem Jahrmarkt Platz, auf dem zwar viel blinkt, aber nicht viel geschieht. Zumindest nichts, das Eindruck hinterlässt. Auch wenn das Budget deutlich aufgeblasen wurde und man das an manchen Stellen sieht, ist der Film schwächer als der Vorgänger. Fans des Franchises schauen vorbei, der Rest kann sich diesen gleichermaßen wirren wie langweiligen Puppenterror sparen.
OT: „Five Nights at Freddy’s 2“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Emma Tammi
Drehbuch: Scott Cawthon
Vorlage: Scott Cawthon
Musik: The Newton Brothers
Kamera: Lyn Moncrief
Besetzung: Josh Hutcherson, Elizabeth Lail, Piper Rubio, Freddy Carter, Theodus Crane, Matthew Lillard
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