Der 13te Krieger The 13th Warrior
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Der 13te Krieger

Der 13te Krieger The 13th Warrior
„Der 13te Krieger“ // Deutschland-Start: 9. September 1999 (Kino) // 20. Oktober 2006 (DVD)

Inhalt / Kritik

Eigentlich führte der Dichter Ahmed Ibn Fahdlan (Antonio Banderas) ein komfortables Leben am Hof in Bagdad. Doch als er sich auf ein amouröses Abenteuer mit der Frau eines Adligen einlässt, kommt das gar nicht gut an. Und so wird er als Botschafter des Kalifen fortgeschickt, was einer Verbannung gleichkommt. Und als wäre das nicht schlimm genug, wird seine Karawane unterwegs angegriffen. Dabei kommt ihm eine Gruppe von Nordmännern zur Hilfe, die kürzlich ihren König verloren haben. Nachfolger wird dessen Sohn Buliwyf (Vladimir Kulich). Er ist es auch, der eine Mission anführt, gegen die Wendols zu kämpfen, übernatürliche Wesen, die seit Kurzem wieder für Angst und Schrecken sorgen. Und auch Ahmed wird Teil dieser Mission, da es laut einer Prophezeiung einen 13. Krieger braucht, der kein Nordmann ist …

Ein historischer Flop

In den 1990ern und 2000er Jahren entdeckte man den Reiz historischer Abenteuerfilme wieder. Titel wie Braveheart (1995), Gladiator (2000), Troja (2004) und 300 (2006) wurden zu großen Kassenerfolgen. Aber nicht alle Anläufe waren am Ende geglückt, die Filme waren keine Selbstläufer. Ein Beispiel für einen solchen Misserfolg war 1999 Der 13te Krieger. Mit einem Einspielergebnis von rund 60 Millionen US-Dollar blieb man weit hinter den Erwartungen zurück. Tatsächlich war der Streifen Flop Nummer eins in diesem Jahr, am Ende standen Verluste in dreistelliger Millionenhöhe. Die Kritiken waren auch mäßig, womit das Desaster perfekt war. Erst in späteren Jahren wandelte sich die Resonanz ein wenig. Heute genießt der Film einen gewissen Kultstatus, weshalb in Vergessenheit geraten ist, wie groß die Bauchlandung seinerzeit war.

Dass die Hoffnungen so groß waren, dürfte auch an der Vorlage gelegen haben. Schließlich handelt es sich um die Adaption des Romans Schwarze Nebel von Michael Crichton. Der wiederum war in den 1990ern wieder überall, nachdem Jurassic World zu einem Phänomen geworden war. Eine Reihe weiterer Verfilmungen seiner Bücher standen an, die zwar keine vergleichbaren Einnahmen hatten, aber doch sehr profitabel waren. In dem Kontext schien Der 13te Krieger eine gute Idee zu sein. Warum es am Ende dann doch nicht gereicht hat, darüber lässt sich nur spekulieren. Ein Grund könnte sein, dass es hier doch sehr lange dauert, bis der Film mal wirklich bei den Feinden ankommt, von denen früh gemunkelt wird. Wo andere Filme nach dem Autor von Anfang an mit großen Gefahren arbeiteten und entsprechend für ein Gefühl der Bedrohung sorgten, da ist hier warten angesagt. Actionszenen gibt es zwar schon, diese sind aber sekundär.

Atmosphärisch mit dünnem Inhalt

Stattdessen versuchte man sich an dem kulturellen Aspekt, wenn ein arabischer Protagonist in einer für ihn völlig fremden Welt landet. Das ist als Idee interessant, in der Ausführung aber doch ein wenig dünn. Zwar hatte sich Crichton bei seinem 1976 veröffentlichten Roman auf den realen Reisebericht von Ahmed Ibn Fahdlan gestützt, der im 10. Jahrhundert von seinen Begegnungen mit den Wikingern berichtete. Dieser Bericht-Charakter ist zum Teil auch noch im Film zu spüren. Interessante Einblicke hat Der 13te Krieger jedoch keine zu bieten. Das ist dann doch eher nichtssagend und banal. Manche Dialoge lassen einen auch tatsächlich zusammenzucken. Es hat schon seinen Grund, warum Schauspiellegende Omar Sharif, der den Begleiter des Poeten spielte, danach nichts mehr mit dem Werk zu tun haben wollte.

Wobei natürlich auch die Figuren ihren Anteil daran haben, dass Der 13te Krieger unbefriedigend ist. Hier wurde nicht einmal versucht, den einzelnen Teilnehmern so etwas wie eine Persönlichkeit zu geben, was es dann eben auch schwierig macht, mit diesen mitzufiebern. Sie sind einfach irgendwie da. Das muss einen nicht zwangsläufig stören. Wenn man seine inhaltlichen Ansprüche genügend runterschraubt, kann man hiermit durchaus seinen Spaß haben. Atmosphärisch ist das gelungen, es gibt eine Reihe stimmungsvoller Settings. Zuweilen ist der Film ein bisschen sehr dunkel gehalten, ganz so übertrieben hätte das nicht sein müssen. Anschauen kann man sich das jedoch ganz gut.

Credits

OT: „The 13th Warrior“
Land: USA
Jahr: 1999
Regie: John McTiernan
Drehbuch: William Wisher Jr., Warren Lewis
Vorlage: Michael Crichton
Musik: Jerry Goldsmith
Kamera: Peter Menzies Jr.
Besetzung: Antonio Banderas, Diane Venora, Vladimir Kulich, Dennis Storhøi, Omar Sharif, Anders T. Andersen

Bilder

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Der 13te Krieger
fazit
In der Romanadaption „Der 13te Krieger“ schließt sich ein arabischer Dichter Wikingern an, die gegen vermeintlich übernatürliche Wesen kämpfen. Inhaltlich darf man nichts erwarten: Die Figuren sind nichtssagend, die Dialoge grauenvoll, der Weg zur Geschichte lang. Dafür stimmen Atmosphäre und Optik, weshalb man sich das schon anschauen kann.
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