Avatar Fire and Ash
© 20th Century Studios

Avatar: Fire and Ash

„Avatar: Fire and Ash“ // Deutschland-Start: 17. Dezember 2025 (Kino)

Inhalt / Kritik

Das Leben könnte so schön sein für Jake Sully (Sam Worthington), der mit Neytiri (Zoe Saldaña), den Kindern Kiri (Sigourney Weaver), Lo’ak (Britain Dalton) und Tuktirey (Trinity Jo-Li Bliss) sowie dem Menschenkind Spider (Jack Champion) eine neue Heimat an der Küste gefunden hat. Doch da ist sein alter Widersacher Colonel Miles Quaritch (Stephen Lang), der noch immer nicht von seiner Mission lassen kann und Jagd auf Jake macht. Dabei hat er es auch auf Spider abgesehen, sein leiblicher Sohn. Und das ist nicht die einzige Bedrohung für die Familie und die Na’vi. So machen die Menschen noch immer Jagd auf die Meeresbewohner, die für sie eine wertvolle Ressource darstellen. Aber auch die Mangkwan, ein rivalisierender Na’vi-Clan, sorgt für Ärger, da dieser gegen alle anderen kämpfen will …

Alles beim Alten

Wird James Cameron der Hattrick gelingen? Als sein Science-Fiction-Abenteuer Avatar: Aufbruch nach Pandora 2009 in die Kinos kam, brach es alle Rekorde und war maßgeblich dafür verantwortlich, dass man jahrelang keinen Blockbuster mehr anschauen konnte, ohne dabei eine 3D-Brille tragen zu müssen. 13 Jahre später kam mit dem oftmals verschobenen Avatar: The Way of Water doch noch eine Fortsetzung heraus. Und wer meinte, dass die lange Wartezeit und das Ende des 3D-Booms bedeuten würden, dass der Film floppt, rieb sich verwundert die Augen. Zwar konnte er nicht ganz das Einspielergebnis des Vorgängers wiederholen. Es reichte aber für Platz drei der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Umso größer sind die Erwartungen an Avatar: Fire and Ash. Und doch ist da erneut Skepsis, auch weil sich der dritte Teil im Vorfeld nicht wirklich wie ein Event anfühlt, obwohl er das aus kommerzieller Sicht sein sollte.

Das liegt vielleicht auch daran, dass die ersten beiden Teile inhaltlich gelinde gesagt genügsam waren. Die Geschichten funktionierten zwar, waren aber eindeutig nur ein Mittel zum Zweck, um jeweils das Spektakel auf der Leinwand zeigen zu dürfen. Das macht dann nicht unbedingt neugierig darauf, wie es weitergeht. Beim dritten Anlauf ist das noch auffälliger als zuvor. Das fängt schon damit an, dass die Grundsituation nahezu identisch ist mit dem Vorgänger. Tatsächlich hätte man die Inhaltsangabe aus The Way of Water nehmen und auch bei Avatar: Fire and Ash hätte verwenden können, ohne viel ändern zu müssen. Sicher, da sind ein paar andere Konflikte hinzugekommen. Größte Neuerung ist zudem der rivalisierende Na’vi-Clan, der mit den anderen kämpft, ohne dass wirklich klar würde warum. Die Auftritte von deren Anführerin Varang sind dann noch die prägnantesten Momente des Films. Und das ist wenig für einen Streifen, der mit einer Laufzeit von über drei Stunden wieder mal keine narrativen Grenzen kennt.

Auf der Suche nach einer Idee

Eine Geduldsprobe waren natürlich die ersten beiden Teile auch schon. Man wurde dort aber wenigsten visuell immer wieder abgelenkt. Bei Avatar: Fire and Ash wird in der Hinsicht aber zu wenig geboten. Das heißt nicht, dass er schlechter aussieht. Cameron und sein Team haben erneut eine beeindruckende Bilderflut auf das Publikum losgelassen. Sie ist aber der vom letzten Mal zu ähnlich. Wo der zweite Film noch damit punkten konnte, mit dem Küstensetting und den walähnlichen Meeresbewohnern etwas Neues anbieten zu können, da macht man es sich hier ziemlich gemütlich. Nur selten ist da mal ein neues Setting oder eine neue Kreatur, welche die Wartezeit rechtfertigen würde. Einfach nur das zu wiederholen, was man zuvor schon stundenlang gesehen hat, das ist schon dreist.

Und auch sonst ist der dritte Teil bei all dem Aufwand ein schrecklich fauler Film. Wie man es schafft, knapp dreieinhalb Stunden lang eine Geschichte zu erzählen und dabei keinen einzigen eigenen Gedanken zu haben, das muss man erst einmal hinbekommen. Zwischendrin kann man ohne Probleme eine halbe Stunde aufs Klo gehen und eine rauchen, ohne beim Inhalt etwas Relevantes zu verpassen. Am besten kommt Avatar: Fire and Ash noch weg, wenn dann mal gekämpft wird. Aber selbst in der Hinsicht ist das hier eine Enttäuschung. Das große Finale ist sterbenslangweilig, weil die Materialschlacht nur die üblichen Punkte auf der Checkliste abhakt. Das ist nicht nur einfallslos. Es ergibt nicht einmal Sinn, wie die Schlachten sich immer eindeutig in eine Richtung bewegen, ohne das Chaos eines Kriegs zu vermitteln. Offensichtlich wurde dem Publikum da nichts zugetraut.

Esoterischer Kitsch

Vom emotionalen Part darf man ohnehin nichts erwarten: Cameron setzt da auf eine Mischung aus konstruiertem Drama und esoterischem Kitsch. Und wenn dann gegen Ende hin ein Erzähler sagt, dass Jake eine mitreißende Motivationsrede gehalten hat, diese aber nicht gezeigt wird, weil offensichtlich niemand Lust hatte, diese auch zu schreiben, darf man sich endgültig veralbert vorkommen. Wenn nicht einmal die Grundlagenarbeit mehr gemacht wird, ist es kein Wunder, dass sich der Regisseur auf eine Zukunft mit künstlicher Intelligenz freut. Schlechtere Geschichten wird diese auch nicht hervorbringen. Natürlich sieht Avatar: Fire and Ash trotz allem fantastisch aus, was allein den Kinobesuch schon rechtfertigen kann. Aufgrund der zahlreichen Wiederholungen ist das hier aber einer der langweiligsten Blockbuster des aktuellen Kinojahres. Und vermutlich derjenige, den man am wenigsten braucht.

Credits

OT: „Avatar: Fire and Ash“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: James Cameron
Drehbuch: James Cameron, Rick Jaffa, Amanda Silver
Musik: Simon Franglen
Kamera: Russell Carpenter
Besetzung: Sam Worthington, Zoe Saldaña, Sigourney Weaver, Stephen Lang, Oona Chaplin, Cliff Curtis, Britain Dalton, Trinity Bliss, Jack Champion, Bailey Bass, Kate Winslet

Bilder

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Avatar: Fire and Ash
fazit
In „Avatar: Fire and Ash“ kämpft die Mensch- Na’vi-Familie gegen bekannte Feinde, bekommt es aber auch mit einem neuen bösen Clan zu tun. Letzterer ist die einzige Neuerung des dritten Films, der schamlos und völlig ohne Ideen die beiden Vorgänger recycelt. Das sieht immer noch toll aus. Da aber auch in der Hinsicht nicht viel Neues geschieht, wird das über drei Stunden lange Science-Fiction-Abenteuer zu einer langweiligen Bilderflut, die zu keiner Zeit einen Grund liefert, warum es den Film gebraucht hätte.
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