Weiss & Morales: Unter der Oberfläche

Eigentlich wollte Anne Wilhelm (Sophie Heideker) etwas Gutes tun für die Welt, als sie sich für die Rettung der Korallen einsetzt. Doch nun wird die 26-jährige Meeresbiologin tot in ihrem Labor aufgefunden. War es ein Unfall oder wurde sie ermordet? Und wenn ja, von wem? Da es sich bei der Toten um eine Deutsche handelt, arbeitet der kanarische Ermittler Raúl Morales (Miguel Ángel Silvestre) erneut mit der BKA-Beamtin Nina Weiss (Katia Fellin) zusammen. Die Ermittlungen gestalten sich dabei schwierig, da das Umfeld der Toten – die Masterstudenten Tim (Moritz Lehmann) und Luis (Jacobo Santiago) sowie die erfahrene Taucherin Lidia (Silvia Acosta) – sich widersprüchlich verhalten. Und doch sind sie sich sicher, dass die Antwort irgendwo in diesem Forscherteam zu suchen ist …

Abschluss der ersten Staffel

Irgendwann hat alles mal ein Ende, auch Weiss & Morales. Zumindest die erste Staffel der im ZDF ausgestrahlten spanisch-deutschen Krimireihe findet nun ihren Abschluss. Drei Filme waren zuvor ausgestrahlt worden, bei denen immer das Duo den Tod eines oder einen Deutschen auf den Kanaren untersucht. Bei Ein Plan für die Zukunft war es ein Ingenieur, der tot im Wasser gefunden wurde. In Eine Frage des Vertrauens wurde ein Unternehmer ermordet. Anschließend ging es in Zeremonie der Schatten um ein Resort auf La Gomera, welches eigentlich spirituelle Erkenntnis bringen sollte, für eine Teilnehmerin aber tödlich endete. Mit Unter der Oberfläche folgt nun der vierte und vorerst letzte Film – sofern es nicht eine zweite Staffel geben wird.

Dabei muss das mit der Fortsetzung nicht unbedingt sein. Anfangs meinte man noch, dass die Reihe ganz ordentlich werden könnte. Stattdessen wurde sie schwächer, hat einfach viel zu viele Mankos. Einige davon sind dann auch beim vierten Auftritt zu bemerken. Dass dauernd irgendwelche Deutschen sterben, damit die Protagonistin mitmachen darf, ist zwar albern, aber bei diesem Szenario kaum anders möglich. Vermeidbar wäre bei Weiss & Morales: Unter der Oberfläche und den Vorgängern aber die Sache mit den persönlichen Problemen der beiden Hauptfiguren. Warum die Verantwortlichen der Reihe dachten, dass die Eheprobleme des Spaniers und die Suche nach dem leiblichen Vater der Deutschen so spannend sind, dass man sie auf vier Filme ausbreiten musste, muss man nicht verstehen können. Zumal diese Stränge noch immer kein Ende gefunden haben.

Unbefriedigend

Auch sonst schielt man offensichtlich darauf, eine Fortsetzung drehen zu dürfen. Zumindest wird der letzte Kriminalfall nur teilweise zu einem Ende geführt. Das ist natürlich unbefriedigend: Wer wenigsten zum Staffelende einen Schlussstrich ziehen mag, könnte da schon etwas sauer reagieren. Zumal der Weg zu dem schwachen Ende auch schon nicht besonders stark war. Zwar ist Weiss & Morales: Unter der Oberfläche etwas weniger langweilig als die letzten beiden Teile, die einem schon sehr zusetzen konnten. Ein Beispiel für gehobenen Nervenkitzel ist das aber noch immer nicht. Die Geschichte ist schon in Ordnung, das Setting der Meeresforschung ist auch ganz nett geworden.

Und dann sind da natürlich noch die tollen Bilder, die es schon bei den vorangegangenen drei Filmen im Angebot gab. Wer gern idyllisch-sommerliche Landschaften sieht, verbunden mit gelegentlichem Luxus, wird schon bedient. Weiss & Morales: Unter der Oberfläche verbreitet schon eine Art von Urlaubsstimmung. Wem das bislang gefallen hat, dürfte auch dieses Mal gern dabei sein. Wer hingegen mit der Reihe bislang nichts anfangen konnte, dürfte hiermit nicht bekehrt werden. Ein bisschen schade ist es auf jeden Fall, wie wenig aus dem Ganzen gemacht wird, selbst das bekannte Ensemble hat wenig zu tun. Wären da nicht die besagten Aufnahmen, man wüsste hier nicht, warum man nun ausgerechnet diese Krimireihe anschauen sollte statt der vielen anderen. Und selbst mit diesen ist das Vergnügen eher fraglich.