The Other Gairl – Staffel 1 TV Fernsehen ZDFneo Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF / Johanna Wittig / Micky Graeter / Paul Tchurz

The other gAIrl – Staffel 1

The Other Gairl – Staffel 1 TV Fernsehen ZDFneo Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
„The other gAIrl // Deutschland-Start: 23. November 2025 (ZDFneo)

Inhalt / Kritik

Seit vielen Jahren sind Frank (Tom Beck) und Lisa (Chryssanthi Kavazi) schon ein Paar, gemeinsam ziehen sie ihren Sohn Valentin (Karl Jonathan Bethge) groß. Doch so richtig glücklich sind die zwei schon länger nicht mehr, sie sind in ihrem Alltagstrott gefangen und sehnen sich danach, aus diesem auszubrechen und mehr zu haben. Frank ist dabei schon fündig geworden, an unerwarteter Stelle: Er hat sich mittels der AI Companion App seine virtuelle Traumfrau Maia gebastelt, die ihm all das gibt, was er von seiner Partnerin gern hätte. Was anfangs nur der Zerstreuung dienen sollte, weckt aber mit der Zeit wahre Gefühle in ihm. Darunter leidet auch die Partnerschaft, die nach einem Zwischenhoch endgültig zu zerbrechen droht …

Aktueller Fehltritt

Bei ZDFneo setzt man auf einen klar umfassten Mix. Neben Wiederholungen von ZDF-Krimireihen und älteren Hollywoodfilmen zeigt der Sender zahlreiche selbstproduzierte Serien. Dabei zeigt man Mut zur Abwechslung, da kommen jedes Jahr wirklich die unterschiedlichsten Titel heraus. 2025 gab es da unter anderem High Stakes über eine junge Muslima, die Astronautin werden will und mit dem Glücksspiel anfängt, die tragikomische Vergangenheitsreise Chabos oder auch Späti, eine Nachbarschaftskomödie rund um den titelgebenden Laden, in dem es drunter und drüber geht. So erfreulich die inhaltliche Vielfalt ist, auch bei der Qualität gibt es größere Schwankungen, wenn Geheimtipps auf Fehltritte treffen. Mit The other gAIrl kommt nun ein Titel heraus, der leider wieder in die zweite Kategorie fällt.

Dabei ist die Geschichte prinzipiell sehr aktuell. Dass künstliche Intelligenzen und virtuelle Figuren einen großen Einfluss auf Menschen haben können, hat sich in den letzten Jahren immer wieder gezeigt. Diese können zu richtigen Bezugspersonen werden, selbst wenn sie nicht real sind. Für Aufsehen sorgten die Fälle, in denen Jugendliche durch „Gespräche“ mit KIs in den Selbstmord getrieben wurden. Weniger fatal, aber ebenfalls bedenklich sind die Schicksale von Menschen, die sich in solche unrealen Konstrukte verlieben, weil sie darin etwas finden, was ihnen in der Wirklichkeit verweht bleibt. The other gAIrl erzählt von einem solchen Fall, nimmt aber keinen emotional verirrten Teenager, der sich nicht in der Welt zurückfindet, sondern einen Mann im mittleren Alter, der Familie und Arbeit hat, eigentlich zufrieden sein könnte – und es dann doch nicht ist.

 

Im Grunde ist das hier dann auch eine konventionelle Midlife-Crisis-Geschichte, vergleichbar etwa zu Das Leben der Wünsche neulich, wo ein unzufriedener Mann jenseits der 40 endlich seine Träume wahrmachen kann – oder das zumindest glaubt. Ein weiterer Vergleich, der auf der Hand liegt, ist die Liebeskomödie Her, die schon vor über zehn Jahren erzählte, wie ein Mann sich in eine Maschine verliebt. Dass das Thema funktioniert, ist also klar. Oder besser: Es kann funktionieren. Umso enttäuschender ist, wie wenig The other gAIrl aus diesem Stoff herausholt. Nicht nur, dass die Hauptfiguren völlig langweilig sind und man sich mit Klischees aufhält, anstatt auch mal etwas in die Charaktere zu investieren. Auch die gesellschaftliche Komponente kommt zu kurz. Sicher, bei der knappen Laufzeit – die sechs Folgen sind zusammen nicht einmal anderthalb Stunden lang – sind keine tiefgründigen Erkenntnisse zu erwarten. Man hat es aber nicht einmal versucht.

Ebenso enttäuschend ist der Humor. Offiziell handelt es sich bei The other gAIrl um eine Komödie, was dann auch die Erwartung weckt, dass da mal etwas witzig ist. Stimmt aber nicht. Es ist nicht einmal so, dass man hier mit ähnlich schwachen Gags wie in Alphamännchen gequält wird. Denn dort war wenigstens klar, was da lustig sein sollte. Hier hingegen gibt es nur selten etwas, das überhaupt in die Richtung geht, darunter ein platter Versuch, mit analer Penetration zu punkten. Was bleibt aber von einer Komödie über ein aktuelles Thema, das weder Spaß macht noch viel zu sagen hat? Langeweile. Trotz kurzer Laufzeit ist das hier Zeitverschwendung.

Credits

OT: „The other gAIrl“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Welf Reinhart
Drehbuch: Julia Hingst, Hannes Jakobsen
Kamera: Mickey Graeter
Besetzung: Tom Beck, Chryssanthi Kavazi, Evelyn Weigert, Fred Costea, Aurel Mertz, Jan Henrik Stahlberg, Carl Geißler, Karl Jonathan Bethge

Bilder

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The other gAIrl – Staffel 1
fazit
„The other gAIrl“ erzählt von einem Mann in der Midlife-Crisis, der sich in eine virtuelle Frau einer App verliebt. Das Thema ist aktuell, viel dazu zu sagen hat man hier aber nicht. Die Figuren sind komplett unterentwickelt. Und auch beim Humor ist die Serie eine herbe Enttäuschung, weshalb sie trotz kurzer Laufzeit Zeitverschwendung ist.
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