
Seitdem er seine Arbeit als Buchhalter verloren hat, weiß Brian (Kevin James) nicht mehr so wirklich viel mit sich anzufangen. Auf Drängen seiner Frau Emily (Sarah Chalke) soll er daher mehr Zeit mit seinem Stiefsohn Lucas (Benjamin Pajak) verbringen, um eine Verbindung mit ihm aufzubauen. Bislang war er damit eher weniger erfolgreich, die beiden können nicht viel miteinander anfangen. Bei einem dieser Bonding-Versuche lernen sie im Park Jeff (Alan Ritchson) kennen, der die beiden dazu einlädt, mit ihm und dessen Sohn C.J. (Banks Pierce) etwas zu unternehmen. Was als unbeschwerter Spielenachmittag gedacht war, nimmt jedoch eine unvorhergesehene Wendung, als auf einmal schwer bewaffnete Männer auftauchen und Jagd auf sie machen …
Die nächste starbesetzte Actionkomödie
So richtig viele eigene Filme veröffentlicht Amazon Prime Video ja nicht. Umso auffälliger ist, wie oft der Streamingdienst auf ein und dieselbe Strategie setzt: starbesetzte Actionkomödie. Ob Play Dirty mit Mark Wahlberg, The Pickup mit Eddie Murphy und Pete Davidson, Heads of State mit John Cena und Idris Elba oder Deep Cover mit Orlando Bloom, da ist dieses Jahr schon einiges herausgekommen. Nun wird die Liste noch etwas länger, dieses Mal sollen Kevin James und Alan Ritchson das Publikum mit einer Mischung aus Humor und Action erfreuen. Das klappt bei Playdate – Die Action-Dads aber eher seltener, so richtig unterhaltsam ist das Ganze dann doch nicht.
Dabei hat man schon versucht, dem Publikum etwas zu bieten. Anfangs geht es beispielsweise um das Thema Geschlechterbilder, wenn Lucas wegen seiner Vorliebe fürs Tanzen gemobbt wird, während Brian ihn zu einem richtigen Mann machen will, obwohl er selbst kaum dem Bild entspricht. In Verbindung mit dem lebenden Schrank Jeff, der mit seinem militärischen Hintergrund Machismo-Fantasien verkörpert, wäre da schon etwas möglich gewesen – zumal der Übermensch sich eher wie ein Kind verhält. Playdate – Die Action-Dads hätte da als Satire funktionieren können oder als einfühlsame Tragikomödie. Ansätze für beide Richtungen gibt es, sie werden aber nicht konsequent verfolgt, auch weil der sonst eher fürs Fernsehen tätige Drehbuchautor Neil Goldman alles Mögliche in den Film stopft.
Sammelsurium, das weder spannend noch spaßig ist
Unter anderem wimmelt es vor filmischen Referenzen. Später kommt ein Science-Fiction-Aspekt hinzu. Nach zwei Dritteln des Films steht auf einmal ein Gegenspieler da, von dem man zuvor nichts gesehen hatte. Dafür werden andere Elemente wieder fallen gelassen. Playdate – Die Action-Dads ist ein Sammelsurium aus Bestandteilen, die nicht wirklich aufeinander abgestimmt sind. Man weiß schon gar nicht mehr, was da überhaupt erzählt werden soll. Nun können auch wirre Filme Spaß machen, wenn denn die Einfälle wirklich verrückt sind. So richtig zünden tun sie hier aber nicht. Obwohl da prinzipiell schon einiges los ist, wird es hier weder spannend noch lustig. Der Film ist ein Beispiel dafür, dass Hyperaktivität eben auch langweilig sein kann, wenn sie zu einem bloßen Selbstzweck verkommt.
Leider machen auch die Actionszenen nicht so wirklich viel her. Regisseur Luke Greenfield (Half Brothers) zeigt kein besonders glückliches Händchen darin, aus diesen Momenten etwas herauszuholen. Dass Ritchson für Kämpfe prädestiniert ist, das ist klar, er wurde schließlich unter anderem durch Reacher bekannt. Seine Durchschlagskraft kommt hier aber nicht zur Geltung. Und James spielt sowieso wieder nur eine Variation seiner üblichen Rollen. Ob das Ergebnis wirklich so katastrophal ist, wie an manchen Stellen zu lesen ist, darüber lässt sich streiten. Sehenswert ist Playdate – Die Action-Dads aber wohl allenfalls für die ganz großen Fans der beiden Hauptdarsteller. Der Rest kann sich die Actionkomödie sparen, da sie weder inhaltlich noch inszenatorisch gute Gründe liefert, warum man einschalten sollte. Wie viele andere Filme von Amazon Prime Video ist auch das hier prinzipiell Wegwerfware.
OT: „Playdate“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Luke Greenfield
Drehbuch: Neil Goldman
Musik: Jeff Cardoni, Charlie Nguyen Kim
Kamera: Darran Tiernan
Besetzung: Kevin James, Alan Ritchson, Sarah Chalke, Alan Tudyk, Stephen Root, Isla Fisher
Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.
(Anzeige)




