
Eigentlich hatten Flo Kienzl (Paul Pizzera) und Eddi Kovac (Otto Jaus) genug Aufregung in ihrem Leben, das darf jetzt alles ein bisschen ruhiger werden. Doch das mit der Ruhe hat sich erledigt, als ihre totgeglaubte Schwester Samira (Gizem Emre) vor ihnen steht. Für Wiedersehensfreude bleibt ihnen nicht die Zeit, denn sie hat Hinweise auf einen legendären Schatz im mysteriösen Toplitzsee im Gepäck. So ganz überzeugt sind die beiden Brüder ja nicht, dass das eine wirklich gute Idee ist. Aber was tut man nicht alles für die Familie? Dabei müssen sie so manche gefährliche Situation überstehen, denn auch eine von Thilo Mannheim (Benno Fürmann) geleitete Organisation ist an der Geschichte interessiert …
Neuer Streich eines alten Paares
In Österreich sind Paul Pizzera und Otto Jaus ein eingespieltes Team, unter dem Namen Pizzera und Jaus sind die beiden seit 2015 für ihr Musik-Kabarett bekannt. Drei erfolgreiche Alben haben die zwei bislang veröffentlicht. Hinzu kommen ihre Tourneen. Da das aber offensichtlich noch nicht reichte, soll auch eine Filmkarriere folgen. 2023 traten die beiden daher als Ziehgeschwister in der Komödie Pulled Pork auf. In ihrer Heimat lief diese auch ziemlich gut, hierzulande nahm man eher weniger Notiz davon. Ob sich das mit der Fortsetzung Neo Nuggets ändern wird, die dieses Mal sogar recht kurz nach dem österreichischen Start auch bei uns anläuft, bleibt abzuwarten. Dafür ist das Duo bei uns dann wohl doch noch zu unbekannt.
Dass die beiden Hauptdarsteller auf eine lange gemeinsame Vorgeschichte zurückblicken können, ist dabei unverkennbar. Der Film lebt schon maßgeblich von dem Zusammenspiel der beiden Langzeitpartner. Die beiden Ziehbrüder sind unterschiedlich angelegt, aber doch einander ähnlich genug, um als Team zu funktionieren. In punkto Spielfreude kann man Neo Nuggets auch keinen Vorwurf machen. Man nimmt dem Ensemble durchaus ab, dass es miteinander viel Spaß hatte. Und dass es Spaß daran hatte, wenn alles etwas übertrieben ist. Denn je weiter die Geschichte voranschreitet, umso mehr überschlagen sich die Ereignisse. Regisseur und Co-Autor Andreas Schmied (Heribert, Mandy und die Mächte des Bösen) hat da schon diverse Wendungen eingebaut, während er alles genüsslich eskalieren lässt.
Sympathisch, aber überfrachtet
Dabei werden auch verschiedenste Genres gestreift. Grundsätzlich handelt es sich zwar schon um eine Komödie, die von den überzeichneten Figuren, der einen oder anderen absurden Situation und vor allem den zahlreichen Wortgefechten lebt. Angereichert wird das aber mit anderen Elementen. Da gibt es die eine oder andere Actionszene. Die Suche nach einem Schatz macht aus der Geschwistermission natürlich ein Abenteuer. Neo Nuggets nimmt aber auch Anteile von klassischen Spionagethrillern, wenn gleichermaßen geheime wie dubiose Organisationen mitmischen. Außerdem haben auch die Leute ihre Geheimnisse, verfolgen Ziele, von denen niemand etwas erfahren darf. Da wird dann auch schon mal ein doppeltes Spiel gespielt, wenn es gerade opportun ist.
Man kann daher nicht sagen, dass in dem Film nichts geschieht. Neo Nuggets wirkt zuweilen aber etwas wahllos in dem, was erzählt werden soll. Da ist manches dann doch zu erzwungen. Außerdem wird zu oft das Tempo rausgenommen, wenn mal wieder ein Flashback ansteht, um die Vergangenheit zu erklären. Das wäre sicher auch anders gegangen. Das ist ein bisschen schade, weil die Komödie sich damit immer wieder selbst im Weg steht. Wen das nicht stört, findet hier aber durchaus einen amüsanten und auch sympathischen Beitrag, der auch neugierig macht, was die beiden Hauptdarsteller sonst so auf die Beine stellen. Sollte es einen dritten Film rund um die beiden Brüder geben, wäre sicher beim Drehbuch mehr Feinschliff angebracht. Denn selbst bei einem so eingespielten Team ist noch Luft nach oben.
OT: „Neo Nuggets“
Land: Österreich
Jahr: 2025
Regie: Andreas Schmied
Drehbuch: Andreas Schmied, Wolfgang Brandstetter
Musik: Daniel Fellner, Vincent Lee, Paul Pizzera
Kamera: Jo Molitoris
Besetzung: Paul Pizzera, Otto Jaus, Benno Fürmann, Gizem Emre, Silvia Maria Schneider, Eva-Maria Frank
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