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Die Rache der Polly McClusky

„Die Rache der Polly McClusky“ // Deutschland-Start: 26. November 2025 (Amazon Prime Video)

Inhalt / Kritik

Die Überraschung ist groß bei Polly Huff (Ana Sophia Heger), als auf einmal ihr Vater Nate McClusky (Taron Egerton) vor ihr steht und sie von der Schule abholen will. Nicht nur, dass eigentlich ihre Mutter hätte da sein sollen. Polly hatte bislang auch keinen wirklichen Kontakt zu ihrem Vater, der bis vor Kurzem im Gefängnis saß. Zunächst zögert das Mädchen, weiß nicht so wirklich, was es tun soll. Es lässt sich aber darauf ein und steigt zu ihm in den Wagen. Nate nimmt Polly erst einmal mit in ein Motel, wo er ihre Haare färbt und kürzer schneidet. Erst später versteht das Kind, was wirklich los ist: Ihre Mutter und ihr Stiefvater wurden ermordet, Nate ist mit Polly auf der Flucht vor den Männern, die den Mord begangen haben …

Prominent besetzter Geheimtipp

Man muss die deutsche Veröffentlichungspolitik von Filmen nicht immer verstehen. Wie und wann welche Titel hier auf den Markt kommen, ist zuweilen schwer nachzuvollziehen. Neuestes Beispiel hierfür ist Die Rache der Polly McClusky. Eigentlich hätte man bei dem Film erwarten können, dass er in die Kinos kommt, da er mit Taron Egerton prominent besetzt wurde. Zumindest aber ein DVD-Release hätte drin sein müssen. Stattdessen erscheint er erst einmal exklusiv bei Amazon Prime Video. Sicher, dort werden viele prominent besetzte Filme veröffentlicht. Nur geschah das hier ohne Ankündigung, der Thriller war auf keiner Veröffentlichungsliste zu finden. Offensichtlich hat niemand Interesse daran, Werbung zu machen. Das ließe sich noch erklären, wenn der Film denn schlecht wäre. Tatsächlich ist er aber besser als die meisten anderen Exklusiv-Titel, die der Streamingdienst groß beworben hat.

Dabei ist die Geschichte auf den ersten Blick nicht übermäßig originell. Die Adaption des 2017 veröffentlichten Romans She Rides Shotgun von Jordan Harper, der auch am Drehbuch beteiligt war, erzählt die bekannte Geschichte des gerade aus dem Gefängnis entlassenen kriminellen Vaters, der die Nähe zum entfremdeten Kind sucht und alles für dieses tun würde. Das kennt man aus zahlreichen Filmen, das aktuell im Kino laufende Der Hochstapler – Roofman geht in eine ähnliche Richtung. Bei Die Rache der Polly McClusky ist aber für die Annäherung nicht viel Zeit. Auch die Streitigkeiten mit der Ex-Frau bzw. Mutter bleiben aus. Denn die ist tot, ermordet wegen eben des Kriminellen, um den alles geht. Denn der hat es sich so sehr mit einer Gang verscherzt, dass alle Menschen aus seinem Umfeld getötet werden sollen, um so ein Exempel zu statuieren. Das geht dann doch um einiges über die Szenarien hinaus, die man aus diesem Segment kennt.

Unheilvolle Stimmung

Wobei es eine Weile dauert, bis der Film einem das so direkt sagt. Anfangs weiß das Publikum nicht wirklich, worum es überhaupt gehen soll. So dürften bei den meisten die Alarmglocken schrillen, wenn zu Beginn der Geschichte einem Mädchen gesagt wird, es soll in ein Auto steigen. Und auch wenn sich kurze Zeit später aufklärt, dass das kein Fremder ist, sondern der Vater, ist das ein Beispiel dafür, wie es Regisseur Nick Rowland von Anfang an gelingt, eine beklemmende, irgendwie unheilvolle Stimmung zu erzeugen. Das wird sich durch den ganzen Film ziehen, auch weil man bei Die Rache der Polly McClusky nie wirklich weiß, wem man denn trauen kann. Denn wie so oft gilt auch hier: Nur weil jemand bei der Polizei arbeitet, ist er deswegen nicht automatisch gut.

Überhaupt ist das mit den guten Menschen hier so eine Sache. Manche sind sicherlich besser als andere, da gibt es schon Abstufungen. Helden braucht man hier aber nicht zu suchen. Die Rache der Polly McClusky ist ein durch und durch düsterer Film, der einem nicht viel Hoffnung macht. Das ist sehr atmosphärisch und auch gut gespielt: Gerade Ana Sophia Heger (Things Heard & Seen) empfiehlt sich für weitere Auftritte. Das Tempo lässt manchmal ein wenig zu wünschen übrig, wenn ein bisschen viel geredet wird, wo es gar nicht notwendig gewesen wäre. Ansonsten ist der Thriller aber ein echter Geheimtipp inmitten der Flut neuer Titel bei den Streamingdiensten.

Credits

OT: „She Rides Shotgun“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Nick Rowland
Drehbuch: Jordan Harper, Ben Collins, Luke Piotrowski
Vorlage: Jordan Harper
Musik: Blanck Mass
Kamera: Wyatt Garfield
Besetzung: Taron Egerton, Ana Sophia Heger, Rob Yang, Odessa A’zion, David Lyons, John Carroll Lynch

Trailer

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Die Rache der Polly McClusky
fazit
In der Roman-Adaption „Die Rache der Polly McClusky“ versucht ein in Ungnade gefallener Krimineller, seine Tochter vor dem sicheren Tod zu bewahren. Der Thriller gefällt dabei durch die konstant unheilvolle Stimmung und das starke Ensemble. Manchmal hat der Film aber mit dem Tempo zu kämpfen, wenn er sich unnötig verquatscht.
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