Die Heiland – Wir sind Anwalt: Ausgeschaltet

Eigentlich hatten sie Spaß haben wollen, die Mitarbeitenden einer Versicherungsfirma, als sie sich in einer Berliner Bar treffen und dort an einer Karaoke-Veranstaltung teilnehmen. Doch für Inka Tessel (Greta Geyer) endet dieser Auftritt im Krankenhaus, als sie durch das Mikrofon einen Stromschlag erhält. Doch wie kam es dazu? Der Verdacht fällt dabei auf Thilo Lambl (Tim Bergmann), der regelmäßig in der Bar als Drag Queen auftritt und dessen Mikrofon präpariert war. Hat er einen Angriff auf seine Kollegin geplant oder hätte er selbst das Opfer sein sollen? Auf jeden Fall muss er sich als potenzieller Täter wegen Körperverletzung verantworten. Seine Anwältin Romy Heiland (Christina Athenstädt) versucht hingegen, seine Unschuld zu beweisen …

Kurioses Szenario

Und weiter geht es mit Die Heiland – Wir sind Anwalt, wir sind inzwischen in der Mitte der aktuellen Staffel angekommen. Vergangene Woche ging es in Hexenjagd um die Leiterin der Denkmalschutzbehörde, der vorgeworfen wurde, dass sie gemauschelt hat. Im Vergleich zu mehreren vorangegangenen Folgen, bei denen die Drehbücher recht kuriose Szenarien bereithielten, war das eher langweilig gewesen. Dafür wird es mit Ausgeschaltet wieder skurril. Ein bisschen erinnert das an Der blaue Stuhl, wo unter einer Schauspielerin ein Stuhl zusammengekracht ist und sie schwer verletzt hat. In beiden Episoden kommt es zu einem ungewöhnlichen Anschlag, bei dem nicht klar ist, was damit bezweckt werden sollte.

Das Setting ist hier auch mal etwas anders. So spielt die Folge überwiegend in einer Bar, in der gesungen wird. Dazu gibt es eben Drag Queens. Dass Karaoke und Travestie miteinander verbunden werden, ist selten, normalerweise läuft es auf Playback hinaus. Wobei dann doch nicht ganz so oft gesungen wird, dafür bleibt keine Zeit. Zumal Die Heiland – Wir sind Anwalt: Ausgeschaltet ja auch wieder den privaten Aspekt einbauen muss. Die Geschichte um die Beziehung der Staatsanwältin spielt diesmal keine Rolle, dafür wird Romys Halbschwester Serafina Bento (Jane Chirwa) wieder eingebaut. Tatsächlich arbeitet sie in der Bar, weshalb es überhaupt zu Romys Mandat kommt. Das Verhältnis der beiden Frauen wird dadurch aber nicht enger, man nimmt sich nicht die Zeit, um das zu vertiefen.

Ordentliche Folge

Das Ergebnis ist ganz ordentlich, besser als so manch andere Folge in der aktuellen Staffel. Es handelt sich auch um eine der stärker als Krimi ausgerichteten Episoden, bei denen wie im klassischen Whodunit herausgefunden werden muss, wer denn was getan hat – und warum. Da diese Geschichten immer nur 45 Minuten Zeit haben, wird das natürlich nicht sehr komplex. Ein bisschen verwundert darf man zudem über die Auflösung sein. Aber es funktioniert im Großen und Ganzen, wie Die Heiland – Wir sind Anwalt: Ausgeschaltet Fall und Privates miteinander verbindet. Nächste Woche geht es in Doppelsechs um sexuelle Belästigung in einem Fußballverein.